Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins
Zeit kein einziges Mal. Das erste Licht der Morgendämmerung erscheint.
Dark kommt nach Hause. Eilt durchs Wohnzimmer, ohne Sqweegel zu bemerken, der keine drei Meter von ihm entfernt steht.
O Gott. Die Bestie war noch im Haus gewesen, als Dark von seiner nächtlichen Unterhaltung mit Riggins zurückgekommen war …
Ungläubig starrte Dark auf den Monitor.
Da steht Sqweegel, reglos, scheinbar ohne zu atmen, die Arme an der Seite, den Kopf gesenkt. Als hätte er sich in die Ecke gezwängt und dann einen Schalter in seinem Innern umgelegt, der sämtliche biologischen und chemischen Aktivitäten in seinem Körper einfror.
Es war eine Kombination aus Geduld und Dreistigkeit, die niemand außer Sqweegel fertiggebracht hätte. Außerdem zeugte es von dem nahezu grenzenlosem Selbstvertrauen dieses Irren.
Oder seinem Wissen?
Sqweegel musste gewusst haben, dass Dark nicht im Haus gewesen war.
Er hatte gewusst , mit wem Dark sich getroffen hatte.
Er hatte gewusst , wie begierig Dark bei seiner Rückkehr sein würde, Sibby zu sehen. Wie er durchs Haus rennen würde, um nachzusehen, ob mit ihr alles in Ordnung war.
Aber wie hatte Sqweegel das alles wissen können?
Wie hatte er sie alle im Auge behalten können, als wäre er allwissend? All die Menschen, die ihm auf der Fährte waren? Auch den Mann, der rekrutiert werden sollte, um die Jagd auf ihn zu leiten? Und dessen Frau.
Es war mehr als Selbstvertrauen, überlegte Dark. Es musste noch etwas anderes geben, das Sqweegel in die Hände spielte. Partner vielleicht. Das war eine Möglichkeit.
Doch die Überwachungsvideos zeigten eindeutig, dass er alleine arbeitete.
Dark konzentrierte sich wieder auf den Bildschirm.
Wo Sqweegel soeben den Steinbrocken von innen durch die Scheibe warf, um dann übers Tor zu springen und über den gemeinsamen Rasen des Vorgartens zum Nachbargrundstückzu huschen, wo er einen weiteren Stein warf, diesmal von außen.
Was hatte Dark zu Riggins gesagt? Dass es Sqweegel nicht ähnlich sah?
Bloß ein paar Kids , hatte er gesagt, die in der Gegend die Scheiben mit Steinen einwerfen.
Dark wurde bewusst, dass er ein paar schwere Fehler begangen hatte, was Sqweegel anging. Nicht nur, dass er ihn unterschätzt hatte – er, Dark, hatte auch seine besondere Fähigkeiten nicht benutzt, wie ein Killer zu denken, wie Sqweegel. Dark hatte sich nicht in Sqweegels Verstand versetzt, wie nur er allein es vermochte. Sqweegel würde sich nicht mit kühler Logik schnappen lassen.
Doch Dark würde nicht den gleichen Fehler begehen wie zahllose andere Agenten im Lauf der Jahre. Dark würde ihn mit Hilfe seiner besonderen Gabe schnappen – der Fähigkeit, sich ganz und gar in die Gedankenwelt seiner Zielperson zu versetzen und ihr bis über die Grenzen des Normalen hinaus zu folgen, bis tief in die Abgründe des Seele und in die albtraumhaftesten Fantasien.
56.
Socha Medical Hospital
21.00 Uhr Westküstenzeit
Riggins hielt eine Tasse mit widerlich schmeckendem Kaffee in der Hand. Er saß im Warteraum des Krankenhauses, einen Block und einen Stift auf dem Schoß. Er hatte soeben eine Reihe von Anrufen gemacht und mindestens zwei Dutzend Leute an der Ostküste aus dem Bett geworfen. Die nächsten zwölf Stunden würden chaotisch werden.
Dark betrat das Wartezimmer und setzte sich neben Riggins.
»Irgendwelche Neuigkeiten über Sibby?«, wollte er wissen.
»Nein. Aber ich habe vorhin mit einer Pflegerin gesprochen. Sie hat mir versprochen, mir sofort Bescheid zu geben, sobald sie etwas Neues erfährt.«
»Gut.«
Die beiden Männer saßen eine Zeitlang schweigend nebeneinander und taten so, als betrachteten sie beide den gleichen Fleck an der gegenüberliegenden Wand, während sie nachdachten und die Fakten dieses Falles von allen Seiten beleuchteten.
»Ich möchte Sie etwas fragen«, sagte Dark schließlich.
»Nur zu.«
»Warum hat Sqweegel nach zwei Jahren plötzlich wieder so großes Interesse an mir?«
Riggins seufzte. »Ich habe viel darüber nachgedacht.«
»Und?«
»Die einfachste Antwort wird wohl auch die richtige sein.«
»Und wie lautet sie?«, fragte Dark.
»Sie waren bis vor zwei Jahren an dem Fall. Dann haben sie sich zurückgezogen, haben aufgehört, das Handtuch geworfen. Ich nehme an, Sqweegel vermisst Sie. Sie haben die Sache für ihn spannend gemacht, und jetzt, ohne sie, langweilt er sich. Er will, dass Sie wieder ins Spiel zurückkommen.«
»Er selbst hat mich aus dem Spiel geworfen«, sagte Dark und
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