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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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erwiderte Ken Martin ebenso leise wie höflich.
    »Wir fahren nicht zu den Ställen?«
    »So ist es«, antwortete Martin. »Dr. Skin wird Ihnen alles erklären.«
    Debra und die drei anderen Witwen blickten einander verwundert an. Hier unten am East River gab es nichts, gar nichts. Warum hatte Dr. Skin sie hierherbringen lassen?
     
    Dark drehte sich zu Jim Franks um, der das Gesicht in den Händen vergraben hatte. »Mr. Franks, wenn Sie nicht das Leben von vier weiteren Frauen auf dem Gewissen haben wollen, dann reißen Sie sich gefälligst zusammen und helfen Sie mir!«
    »Es tut mir Leid«, sagte Franks. »Ich weiß, ich bin für solche Situationen ausgebildet …«
    Was völliger Quatsch war, wie Dark wusste. Man konnte einen Menschen dazu ausbilden, sich professionell mit dem Schmerz anderer zu befassen oder Maßnahmen zu ergreifen,anderen Menschen das Leben zu retten, aber niemand war dazu ausgebildet, mit dem Anblick eines geliebten Angehörigen fertig zu werden, der in einem feuchten Kellerloch an einem Strick von der Decke baumelte, während ihm die eigenen Körperausscheidungen die Beine hinunterliefen.
    Doch Dark brauchte jetzt dringend Franks’ Unterstützung. »Reißen Sie sich zusammen, Mr. Franks«, sagte er. »Wenn wir uns beeilen, können wir die Bestie, die Ihrer Frau das angetan hat, vielleicht schnappen.«
    Franks atmete zitternd durch. »Ja … ja, gut. Was brauchen Sie?«
    »Haben Sie einen Wagen?«

70.
     
     
     
     
    Debra beobachtete die Augen des Fahrers im Innenspiegel. Er bemerkte ihren Blick und konzentrierte sich rasch wieder auf die Straße.
    Der Van fuhr eine Rampe hinunter zum Ufer. Zuerst dachte Debra, Dr. Skin würde sie zum Ground Zero bringen lassen, obwohl sie ihm mehrmals erklärt hatte, dass sie auf gar keinen Fall dorthin wolle. Sie war noch nicht so weit, diesen Ort zu besuchen. Sie war nicht sicher, ob sie jemals so weit sein würde.
    Debra starrte auf das Mobiltelefon in ihrer Hand. Seit dem Morgen des 11. September hatte sie ihr Handy stets bei sich. Es war ihre letzte Verbindung zu Jeffrey gewesen, der versucht hatte, sie zu beruhigen, als er ihr sagte, er würde in die Zwillingstürme gehen und retten, wen immer es dort zu retten gab; sie solle sich keine Sorgen machen, das Schlimmste sei vorüber. Er werde sie anrufen, sobald er könne, aber jetzt müsse er los, bis bald, Baby.
    Baby war das letzte Wort, das sie von ihm gehört hatte.
    Debra hatte sich an ihr Handy geklammert, als die Türme eingestürzt waren, und hatte zu Gott gebetet, dass Jeffrey es noch rechtzeitig nach draußen geschafft hatte und nun nach einem Telefon suchte, um ihr zu sagen, dass alles in Ordnung sei, dass sie sich keine Sorgen machen solle, und dass er viele Leute gerettet habe. Sie hatte auf seinen Anruf gewartet an jenem 11. September, und in den Tagen und Wochen darauf.
    Debra wusste, dass es dumm war, aber damals hatte sie sich geschworen, nie wieder einen Schritt ohne ihr Handy zu tun.
    Jetzt war sie froh darüber, denn ein Gefühl sagte ihr, dass mit dem Fahrer und ihrem Fahrtziel irgendetwas faul war. Sie sah die Brooklyn Bridge über ihnen aufragen. Es war ein atemberaubender Anblick, in zahlreichen Filmen zu bewundern, doch Debra erfüllte er mit nackter Angst.
    Dr. Skin würde sie ganz bestimmt nicht hierherbringen lassen. Irgendetwas stimmte nicht.
    Hatte der Mann am Telefon vorhin nicht gesagt, er wäre vom FBI?
    Es spielte keine Rolle.
    Debra drückte die RÜCKRUF -Taste. Sie hörte, wie es am anderen Ende klingelte. Eine blecherne Stimme fragte:
    »Mrs. Scott?«
    Sie räusperte sich und blickte den Fahrer an. »Warum möchte Dr. Skin, dass wir uns unter der Brooklyn Bridge treffen? Was sollen wir denn da? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    Der Fahrer beachtete sie nicht. Er streckte die rechte Hand nach den Reglern der Klimaanlage aus, während er sich mit der anderen irgendetwas vors Gesicht zu halten schien.
    Was sollte das nun schon wieder?
    »Es ist stickig hier drin«, sagte der Fahrer mit seltsam belegter Stimme. »Ich schlage vor, wir machen es uns angenehmer, während wir auf Dr. Skin warten.«
    Ein kühler Nebel wehte aus zahlreichen Düsen, die am Himmel des Vans bis ganz nach hinten verliefen. Die Luft roch intensiv nach süßen Mandeln.
    »Mrs. Scott? Können Sie mich hören?«
    Debra schossen die wirrsten Gedanken durch den Kopf: Wie merkwürdig dieser unangekündigte Ausflug war … der Mann am Telefon, der behauptete, vom FBI zu sein … Jeffrey … Baby … die

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