Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy
schrecklichen Geschehens analysieren, bevor die Special Circs auch nur in den Schuhen war.
Wie das? , hatte Dark gefragt.
Das lassen Sie meine Sorge sein , hatte Lisa geantwortet.
Wenigstens bot sich für ihn auf diese Weise eine Gelegenheit herauszufinden, ob Lisa nur Mist erzählt hatte oder nicht.
Der Wagen brachte ihn zu einem Privatflugplatz, wo bereits eine Gulfstream mit laufenden Turbinen auf ihn wartete. Was das Beste daran war, über ein eigenes Flugzeug zu verfügen? Man musste die Sicherheitskontrollen nicht über sich ergehen lassen. Wenige Minuten, nachdem Dark an Bord gegangen war, hob die Maschine bereits ab. Der einzige andere Passagier war eine Frau in einem Geschäftskostüm. Dark nahm an, dass sie eine günstige Mitfluggelegenheit an Bord des geheimen Regierungsfluges erschnorrt hatte, bis sie sich erhob und ihn fragte, ob sie ihm etwas zu trinken bringen durfte.
»Nein, danke sehr«, antwortete Dark.
Die Maschine jagte durch die Nacht, als hätte sie Feuer im Heck – schneller als für normale kommerzielle Flüge erlaubt, insbesondere im Luftraum der Vereinigten Staaten.
Es war nicht nur das Fliegen. Dark war erstaunt, wie wach und lebendig er sich fühlte, obwohl er schon einen ganzen Tag durchs Land gereist war. Vielleicht war er ja wirklich für diese Art von Arbeit geboren. Für ihn war es ein Antrieb wie kein anderer.
Aber wo blieb dann noch Platz für seine kleine Tochter?
Keine zwanzig Minuten später landete die Maschine auf dem Philadelphia International. Die glitzernde Skyline der Stadt lag in dunstiger Ferne. Das also ist die nächste Station des Killers, dachte Dark. Warum? Vielleicht, weil Stephanie Paulson ursprünglich aus Philadelphia stammte? Vielleicht war es ein Teil des Täter-Verhaltensmusters. Von Green zu Paulson, von Paulson zu seiner Frau? War jemand aus ihrer Familie der Nächste? Oder gab es irgendeine andere komplizierte Verbindung?
Schon nach wenigen Minuten saß Dark in einem Wagen. Der Fahrer informierte ihn, dass es fünfzehn Kilometer bis nach West Philly waren und dass die Fahrt ungefähr zwanzig Minuten dauern würde.
Darks Mobiltelefon summte in seiner Hosentasche. Er angelte es hervor. Es war Lisa Graysmith. Obwohl es mitten in der Nacht war, klang sie hellwach.
»Wie ich sehe, Sie sind auf dem Weg zum Tatort«, sagte sie. »Haben Sie alles, was Sie brauchen?«
»Sie sagten, Sie würden mir Zugang verschaffen«, entgegnete Dark.
»Ich schicke Ihnen alles auf Ihr Handy. Zeigen Sie dem leitenden Beamten das Display. Der Mann heißt Lankford. Er wird Sie reinlassen.«
24.
Philadelphia, Pennsylvania
Ohne Gäste, Lärm und Musik sah die Bar wie ein verlassenes Bühnenset aus. Der Raum war voller Requisiten. Die grellen Scheinwerfer brachten jede Unvollkommenheit ans Licht – Kratzer im Holz, Staub auf den Lampenfassungen, Flecken auf den Tapeten und Stoffen. In einem Laden wie diesem kam man nur bei gedämpftem Licht auf die Idee, etwas zu essen oder zu trinken.
Die Leichen der drei Frauen waren eine Stunde vor Ladenschluss entdeckt worden. Nach den ersten Schreien war einer der Türsteher zur Damentoilette gestürmt und hatte sie verschlossen vorgefunden. Der Schlüssel war im Schloss abgebrochen worden. Nachdem der Türsteher die Tür endlich geöffnet und gesehen hatte, was sich dahinter verbarg, hatte er vor Entsetzen losgeschrien. Gäste waren in Panik geraten und aus der Bar geflohen. Die Tische waren übersät mit halbvollen Gläsern und Tellern mit halb gegessenen Chicken Wings. Manche hatten in ihrer wilden Flucht sogar ihre Jacken zurückgelassen – und in einem Fall ein paar hochhackige Schuhe. Es sah aus, als wären Schauspieler mitten in der Aufführung gefeuert und aufgefordert worden, alles stehen und liegen zu lassen.
Lisa Graysmiths magische SMS hatte funktioniert. Als Dark dem leitenden Ermittler Lankford sein Handy-Display zeigte, wurde er rasch in das Lokal und zum Ort des Verbrechens geleitet. Zwei Streifenpolizisten bewachten den Zugang, doch sie ließen Dark in Ruhe.
Es war unwirklich. Wie viele juristische Auseinandersetzungen hatte er im Lauf der Jahre ausgefochten? Wie oft hatte er um Zugang zu einem Tatort kämpfen müssen, selbst mit seinem FBI-Ausweis in den Händen?
Dark machte sich daran, den blutbesudelten Tatort in Augenschein zu nehmen. Zuerst die wichtigen Dinge – auch wenn das Gewirr von Seilen und die blutigen Leichen in der Mitte des Raums förmlich nach Aufmerksamkeit schrien. Doch Dark war zu
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