Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy
intelligent und erfahren, um sich davon verleiten zu lassen. Als Erstes kontrollierte er jeden möglichen Zugang (zwei Oberlichter), jedes Versteck (Toilettentanks, ein Vorratsschrank), jede Nische (ein Leerraum in der hölzernen Sockelleiste), bevor er sich den Leichen zuwandte und sich unter den Tauen hindurchduckte. Es bestand immer die Möglichkeit, dass der Killer sich noch im Raum versteckt hielt. Wartete. Beobachtete. Lauerte.
Das hatte Dark auf die harte Tour gelernt, vor fünf Jahren.
Erst als er absolut sicher war, wandte er sich den Leichen zu. Die Szene sah aus wie ein Marionettenspiel aus den Abgründen der Hölle. Die Leichen der drei jungen Frauen – Kate Hale, Johnette Rickards und Donny Moore, nach den Ausweisen und Führerscheinen in ihren Handtaschen – wurden mit Hilfe dünner Seile und Schnüre wie Puppen in aufrechter Position gehalten. Die Enden der Schnüre waren an Rohren unter der Decke und an den Streben der Toilettenkabinen befestigt. Mehrere Seile waren um die Hälse der Leichen geschlungen, das andere Ende war an der Decke befestigt. Ein kleines Stück unterhalb der Seile waren die Kehlen der Frauen durchschnitten. Schnelle, kraftvolle Schnitte. Drei Schnüre hielten ihre erhobenen Hände, andere fixierte die Hüften und hielten sie in Position. Die Hände der Toten hielten noch die Cocktailgläser, die halb mit Blut gefüllt waren. Der Boden unter den Toten war nass und glitschig von noch mehr Blut. Der Killer hatte sich nicht bemüht, den Tatort zu säubern. Er gehörte definitiv nicht zu der Sorte, die ihre Opfer erst ausbluten ließ, um die Leichen anschließend sorgfältig, beinahe liebevoll zu waschen und zu schrubben. Dieser Killer hier war mehr an dem Bild interessiert, das er schuf.
Die Cocktailgläser , dachte Dark. Sie halten die Gläser aufrecht in den Händen. Es wäre sicher viel einfacher gewesen, die Leichen aufzuhängen, ohne sich wegen der Gläser Gedanken machen zu müssen. Verdammt, es wäre einfacher gewesen, ihnen den Hals zu brechen und weiterzuziehen . Welche Bedeutung hatten die Gläser? Warum hatte der Killer sie mit dem Blut seiner Opfer gefüllt? Warum drei Frauen auf einmal? Warum nicht nur eine?
Killer trafen Entscheidungen. Jede Entscheidung hatte eine Bedeutung.
Dark nahm sein Mobiltelefon hervor und aktivierte die Kamera. Blickte auf das Display. Der Winkel war falsch. Dark wich einen Schritt zurück. Dann bewegte er sich zur Seite und positionierte sich hinter die Tote in dem pinkfarbenen Kleid. Jetzt war die Übereinstimmung perfekt, bis hin zur Farbe der Seile – im richtigen Winkel betrachtet, verschwanden sie einfach im Hintergrund. Die drei Opfer sahen beinahe so aus, als wären sie noch lebendig und prosteten sich zu.
Drei.
Die Zahl nistete sich in Darks Hirn ein und wollte nicht mehr weichen. Sie war der Schlüssel zu dieser Szene, das wusste er.
Aber warum drei ?
Dark schoss mit seinem Handy eine Reihe von Fotos, doch er übertrieb nicht. Wenn Lisa Graysmith ihn nicht auf den Arm genommen hatte, bekam er vollständigen Zugriff auf sämtliche forensischen Berichte des Philadelphia Police Department. Der Gedanke, dass er dies alles nicht selbst erfassen und katalogisieren musste, hatte etwas Beschwingendes. Statt sich mit Detailfragen abzuplagen, konnte Dark sich auf das Gesamtbild konzentrieren und auf die Frage, was die manipulierten Verbrechensschauplätze bedeuteten.
Und wer sie manipulierte.
Lankford, der leitende Ermittler, riss ihn aus seinen Gedanken. »Agent Dark? Wir haben etwas gefunden.«
Er führte Dark in ein winziges Büro hinter der großen Bar, wo es einen kleinen schwarzweißen Videomonitor gab. Es war eine einfache, beinah primitive Vorrichtung – VHS-Rekorder und Schwarzweißkamera –, aber besser als nichts.
»Sehen Sie sich das an. Wir vermuten, wir haben den Hurensohn.«
Lankford betätigte die Abspieltaste. Auf dem Bildschirm war ein einzelner Mann mit langen Haaren zu sehen, der nach hinten zu den Toiletten ging. »Er kommt nicht wieder raus. Die Frauen sind zu dem Zeitpunkt schon drin.«
»Ist er auf anderen Aufnahmen zu sehen?«
»Wir prüfen das noch, aber es sieht so aus, als hätte er am Tresen im toten Winkel der Kamera gesessen. Wir werden jeden vernehmen, um zu ermitteln, wer an der Bar gesessen hat und wann. Ich bin sicher, in ein paar Stunden haben wir eine Beschreibung des Täters. Ich sorge dafür, dass Sie die Personenbeschreibung über Ihre Kontaktperson bekommen.«
»Danke«, sagte
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