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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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verrieten. Ehebrecher wurden am Ort ihres Stelldicheins niedergemetzelt. Pädophile wurden zusammen mit DVDs und gedruckter Kinderpornographie gefunden. Der Hierophant hatte sich selbst das Leben genommen und sich auf diese Weise seiner Festnahme entzogen. Wie vorherzusehen hatte der Killer auf dem moralischen Kreuzzug selbst eine ganze Menge Sünden auf dem Kerbholz – einschließlich Freiheitsberaubung, häuslicher Gewalt und Unterschlagung.
    Diese Serie von Morden hingegen war anders.
    Die Opfer symbolisierten die Karten.
    Der Killer erzählte eine Geschichte.
    Aber was für eine?
    Dark trank ein weiteres Bier, während er über der Beschreibung der einzelnen Tarot-Karten brütete. Oberflächlich betrachtet waren die Bilder ganz einfach. Sie zeigten ein zentrales Thema, viele davon offensichtlich. Doch je genauer man hinsah, desto mehr Details sprangen einem ins Auge.
    Beispielsweise der Gehängte. Die zwölfte Karte der Großen Arcana, nach dem Begleitheft zu urteilen. Die Szene war grässlich, doch der Gesichtsausdruck des Mannes war gelassen, beinahe entspannt. Hinter seinem Kopf erstrahlte ein Lichthof. Eine mögliche Implikation lautete, dass der Mann im Frieden war, mit sich – und der Welt?
    Nur zu, Gehängter, rede mit mir … , dachte Dark. Ich weiß, wie es sich anfühlt, hängen gelassen zu werden. Warum also bist du so cool?
    Dark ging hinunter in seinen Keller und projizierte einmal mehr das Foto des Martin-Green-Tatorts an die Wand. Dann lud er ein Bild der Tarot-Karte des Gehängten in ein Bildbearbeitungsprogramm. Nach ein paar Anpassungen schaltete er die Ebene halb durchsichtig und legte sie über das Bild von Martin Green.
    Die Bilder passten übereinander.
    Exakt .
    Von den Ellbogenbeugen bis zur Position des Kopfes (leicht nach rechts gedreht) bis hin zum präzisen Winkel, in dem das linke Bein abgeknickt war … alles passte zentimetergenau. Der Killer war eindeutig besessen von dieser Karte. Er hatte jedes Detail auswendig gelernt und es anschließend mit dem hängenden Leichnam von Martin Green zu reproduzieren versucht.
    Der Killer war eindeutig kein dahergelaufener Spinner, der die Tarot-Karten um des Knalleffekts willen benutzte. Er hatte eine tiefe Verbindung zu den Karten und ihrem Symbolgehalt. Er respektierte die Karten und benutzte die Bilder ganz gezielt bei seinen Morden.
    Jeb Paulsons Körperhaltung konnte nicht passen – natürlich nicht. Doch für einen kurzen Moment in der Zeit, als er gezwungen worden war, diesen Schritt ins Leere zu machen, da hatte sie gepasst. Vielleicht brauchte der Killer keine Zeugen für diesen Moment. Vielleicht war es etwas, das er für sich selbst behalten wollte, um es vor seinem geistigen Auge Revue passieren zu lassen und zu genießen.
    Die drei Studentinnen in der Bar wiederum waren mit der gleichen Aufmerksamkeit für jedes noch so kleine Detail arrangiert worden wie die Leiche von Martin Green. All dieser Aufwand, diese Mühen, um sie zu binden und aufzuhängen und ihnen die Kehlen durchzuschneiden und ihre Cocktailgläser in den Händen aufrecht zu halten … auch das zeigte eine sklavische Ergebenheit an das Tarot.
    Doch was versuchte der Killer ihnen zu sagen?
    Die Antworten, die Dark suchte, würden sich nicht auf einer Wikipedia-Seite finden, so viel schien klar. Genauso wenig wie im Begleitbüchlein des Tarot-Packs.
    In diesem Moment klopfte es an der Tür.

32.
    Dark holte seine Glock aus dem Versteck unter den Dielen hervor und huschte durch den Flur nach vorn zur Haustür. Die Tür hatte einen von diesen altmodischen Spionen, doch Dark benutzte ihn nie. Ein Türspion machte es der Person auf der anderen Seite zu leicht, sich auszurechnen, wo man stand. Und obwohl die Tür massiv genug war, um einen Schuss aus einer Schrotflinte aus kürzester Entfernung auszuhalten, war der Spion nur aus einfachem Glas. Eine Kugel ging hindurch wie Butter – Goodbye, Hirnmasse. Goodbye, Leben.
    Stattdessen spähte Dark durch einen zweiten Spion, verborgen auf der linken Seite des Hauses, mit Blick auf zwei Spiegel unter dem Dach der Eingangsveranda. Die Spiegel zeigten ein vertrautes Gesicht.
    Tom Riggins.
    Was hatte Riggins hier zu suchen?
    Dark nahm sich einen Moment Zeit, um seinen Atem unter Kontrolle zu bringen. Riggins klopfte erneut. Ein wenig lauter und ungeduldiger als zuvor. Dark schob die Glock hinten unter dem Hemd in den Hosenbund, bevor er das Messingschloss betätigte und die Tür öffnete.
    Ein paar Minuten später drehte

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