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Level 4 07 - 2049

Level 4 07 - 2049

Titel: Level 4 07 - 2049 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter
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die sofort schreiend und fluchend zurückwichen. Denn kaum hatten sie die Türschwelle betreten, aktivierte sich ein Starkstromfeld, welches den Uniformierten förmlich die Mützen von den Köpfen britzelte.
    »Runter!«, befahl der Mann in schneidendem Ton.
    Frank flitzte die Treppe hinunter, die anderen kamen nicht minder schnell hinterher. Ben stieß Thomas so heftig in den Rücken, dass er gar keine Möglichkeit hatte zu trödeln, sondern die Stufen laut stöhnend hinunterkugelte.
    Unten angekommen, blickten sie in einen unendlich langen, stockfinsteren Gang.
    Vor ihnen lud sie ein großes, komfortables, pechschwarzes Gefährt zum Einsteigen ein, welches Ben irgendwie bekannt vorkam.
    »Das ist ja wie bei Batman!«, fand er.
    »Wer ist das denn?«, wollte Kosinus wissen, während er einstieg.
    »Genau so ist es!«, bestätigte ihm der alte Mann lachend. »Dem habe ich das auch nachempfunden. Oder dachtet ihr wirklich, ich hause dort oben einfach nur in so einem armseligen Bauwagen?«
    Ben gefiel dieser alte Mann mehr und mehr. Er schien ungeheuer viel zu wissen, war offenbar ein Technikgenie und hatte ständig verrückte Ideen. Natürlich waren sie nicht wirklich in ein echtes Batmobil eingestiegen. Aber es war doch sehr deutlich zu erkennen, dass es als Vorbild gedient hatte.
    Das Beste aber war, dass die allgemeine Technik im Jahre 2049 so weit fortgeschritten war, dass das Original-Batmobil aus dem Film als lächerliche Rumpelkiste erschien gegen diesen High-Tech-Wagen, den der alte Mann jetzt startete, indem er dem Gefährt einfach mündlich den Befehl gab loszufahren.
    Der Wagen beschleunigte mit einem Affenzahn, sauste durch den dunklen Gang und schon nach wenigen Sekunden war den Kindern klar, wo sie sich befanden: in der städtischen Kanalisation.
    Platschend landete der Wagen im Abwasser!
    »Tja!«, entschuldigte sich der alte Mann. »Leider bin ich nicht Batman und kann nicht auf eigene Kosten die halbe Stadt untertunneln. Deshalb musste ich nehmen, was sich mir bot: die Abwasserkanäle.«
    Ben staunte nicht schlecht. Er hatte vermutet, dass der Wagen fliegen konnte wie die, die er draußen gesehen hatte. Dass dieser Wagen aber ein getarntes Boot war, hätte er sich nicht träumen lassen. Überhaupt schien dieser Mann außerordentlich gut darauf vorbereitetzu sein, dass Ben und seine Freunde als Kopie ihrer selbst in der Zukunft landen, auf ihn treffen und gemeinsam mit ihm von den staatlichen Ordnungskräften verfolgt werden würden.
    Ben fragte sich, wieso der alte Mann alles hatte vorhersehen können. Klammheimlich und fast unmerklich stieg ein leiser Verdacht in Ben auf, der ihm – wenn er sich auch nur annähernd als wahr herausstellen würde – schier den Atem verschlagen würde.

Flucht ums Überleben
    Die Fahrt dauerte nicht lange. Plötzlich hielt der Wagen an, ohne dass der alte Mann gesteuert oder einen Befehl gegeben hatte. Offenbar war das Ziel der Fahrt programmiert und der Wagen fand von selbst dorthin.
    »Hier sollen wir aussteigen?«, fragte Thomas und erhoffte sich sehnlichst, dass er sich getäuscht hatte.
    Zu seinem großen Bedauern bejahte der Onkel seine Frage.
    Dies war wirklich kein Ort zum Aussteigen. Sie standen mitten in der Kanalisation. Der Wagen öffnete seine Türen und sofort drang ein ungeheurer Gestank ins Innere.
    »Ich habe doch gesagt, ich bin nicht Batman«, schmunzelte der alte Mann. »Wir müssen ganz normal über die Leiter hinauf.«
    »Wenigstens an die frische Luft!«, hoffte Jennifer.
    Doch Chip nahm ihr diese Hoffnung.
    Denn im Jahre 2049 spielte sich ein Großteil des Lebens der Menschen unterirdisch ab, weil oben auf der Erdoberfläche einfach nicht mehr genügend Platz vorhanden war. Wie die Ameisen hatten die Menschen sich Tunnel gegraben, um von einem Ort zum nächsten zu gelangen. Und wenn man sich schon mal unterhalb der Erde befand, dann konnte man ja auch ebenso gut Geschäfte, Büros und Wohnungen hierhin bauen.
    Da auch auf der Erdoberfläche mittlerweile tausendeRäume existierten, die keine Fenster besaßen, sondern künstliche Bildschirme jede gewünschte Landschaft virtuell ins Zimmer zauberten, empfand niemand es als Manko, unterirdisch zu wohnen. Statt an der Oberfläche sich im Dickicht der Hochhäuser, dem Wirrwarr unzähliger baumloser Straßen auf zwei oder drei Ebenen zurechtzufinden, tausenden Fahrzeugen – auch wenn diese mittlerweile schadstoffarm oder mit Solarenergie betrieben wurden und nur noch leise vor sich hin surrten –

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