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Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Titel: Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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größer und schmutziger, mit
     einem verrosteten Griff. Thomas hätte sie für eine Schornsteinklappe oder etwas Ähnliches gehalten und sie nicht weiter beachtet.
     Aber hinter dieser Klappe waren die Stimmen zu hören!
    Er legte sein Ohr an die Klappe. Viele Stimmen. Manche waren weit entfernt, andere deutlich zu hören, wieder andere nur als
     dumpfe Geräusche wahrzunehmen, ohne dass er sie verstanden hätte.
    Die Stimmen riefen sich immer wieder etwas zu. Da schienen einige Kinder aufgeregt etwas zu suchen. Vielleicht konnte er helfen?
     Denn eine der Stimmen kam ihm sehr bekannt vor.

Rettungsaktion
    Miriam und Jennifer hatten mittlerweile einen ganzen Bus voller Kinder zusammengesammelt. Ein paar hatten sie per Befehl aus
     ihren Rollen herausgeholt, anderen war noch keine Rolle zugeteilt worden und sie waren als normale Kinder durch die Stadt
     geirrt. Nur allzu gern schlossen sie sich Miriam und Jennifer an, die den Kampf gegen das steigende Wasser aufgenommen hatten.
    Miriam parkte den Bus mitten in der Hauptstraße. Als sie die Türen öffnete, lief schon auf Knöchelhöhe das Wasser herein,
     so hoch war der Pegel in der Stadt mittlerweile gestiegen. Auf der Hauptstraße reichte das Wasser schon bis über die Oberschenkel.
    Die Feuerwehren waren auf dem Rathausplatz zwar voll im Einsatz, aber sie wussten nicht so recht, was sie tun sollten. Hätte
     es gebrannt, hätten sie mit Wasser das Feuer gelöscht. Aber was unternahm man gegen steigendes Wasser? Sie hatten Pumpen.
     Aber wo sollten sie mit dem vielen Wasser hin? Es von einer Straße in die andere zu pumpen ergab keinen Sinn. Es gab keinen
     See, keinen Fluss, keine großen Becken, in die sie das Wasser hätten pumpen können. So liefen die Feuerwehrleute zwar aufgeregt
     durcheinander, fuhren ihre Wagen den Rathausplatz rauf und runter, aberihnen fiel nicht eine einzige Maßnahme ein, das Wasser zu stoppen.
    »Es hilft nichts, wir müssen hinaus!«, rief Jennifer durchs Mikrofon. »Weiß jeder, was er zu tun hat?«
    Zustimmende Rufe schallten ihr entgegen. Jennifers Plan war einfach: Die Kinder sollten so schnell wie möglich alles zusammensammeln,
     womit man Wasser aufhalten konnte, und damit die Seitenstraßen verbarrikadieren. Jennifer und Miriam wollten das Wasser als
     einen großen Fluss die Hauptstraße entlang durch die Stadt leiten, ohne dass es sich durch die Seitengassen weiter in der
     gesamten Stadt verteilen konnte. Sie wussten nicht, was am Ende der Stadt mit dem Wasser passieren würde, denn sie hatten
     keine Ahnung, wie das Ende der Stadt aussah. Normalerweise gelangte man hinter der Stadtgrenze auf Felder, Wiesen, Wälder,
     Landstraßen, das Haus von Franks Eltern, auf Autobahnen und schließlich in Nachbarstädte. Aber sie waren nicht in einer normalen
     Welt. Sie waren in ihrer Stadt, die plötzlich den Regeln eines Computerspiels folgte. Ein Computerspiel war eine in sich geschlossene
     Einheit, in der es weder benachbarte Städte noch sonst irgendeine Welt außerhalb gab.
    Miriam hatte den Bus nicht an einer willkürlichen Stelle angehalten, sondern sich sehr bewusst für diesen Ort entschieden.
     Zur rechten Seite lagen die Häuser und Geschäfte auf einer leichten Anhöhe, die das Wasser noch nicht erreicht hatte und somit
     noch zu rettenwar. Zur Linken standen die Läden zwar schon unter Wasser, aber eines davon war ein Fachgeschäft für Bootsausstattungen. Neben
     allem Zubehör waren im großen Schaufenster auch zwei Boote ausgestellt. Hinter dem Bootsladen gab es einen Baumarkt mit einer
     großen Gartenabteilung und wenige Schritte davon entfernt ein Bauunternehmen. Alles, was sie benötigten, würden sie dort reichlich
     vorfinden: Säcke, Sand, Plastikplanen, Holzbretter, Wände, Mauersteine und so weiter. Ohne weitere Fragen zu stellen, sprangen
     die rund fünfzig Kinder aus dem Bus und kämpften sich durchs Wasser zum Baumarkt.
    »Und vergesst nicht, jedem, dem ihr begegnet, den Befehl zu erteilen, mitzuhelfen!«, erinnerte Jennifer. »Insbesondere, wenn
     eine Feuerwehr vorbeikommt!« Obwohl Jennifer so ihre Zweifel hatte, dass Kinder, die sich als Feuerwehr fühlten, sich von
     anderen etwas sagen lassen würden. »Denkt an das Codewort!«
    Dennoch: Ihr Plan funktionierte gut.
    Vom Haltepunkt des Busses bis zum Baumarkt waren es vielleicht fünfzig Meter. Doch schon auf dieser kurzen Strecke hatte sich
     die Anzahl der Kinder, die bereit war zu helfen, bereits verdoppelt. Kaum von der programmierten Rolle

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