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Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Titel: Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Möglichkeit, nachzufragen.
    Halt! Das stimmte nicht! Er konnte ins Büro des Museums laufen, um das Festnetz-Telefon zu benutzen. Das Büro befand sich
     im zweiten Stock, er war in der historischen Küche in der ersten Etage.
    Und was würde Bens erste Frage sein? Als Erstes würde er wissen wollen, was sich am Ende der Treppe befand. Und Thomas würde
     dumm dastehen und sagen müssen, dass er nicht nachgesehen hatte. Kolja und Achmed würden wieder blöde Sprüche über ihn machen,
     Frank mitleidig den Kopf schütteln und nur Jennifer oder Miriam tröstendes Verständnis für ihn zeigen, insgeheim ihn aber
     sicher auch für eine Pfeife halten, weil er sich die Treppe nicht hinuntergetraut hatte.
    Thomas beschloss, sich die Sache erst einmal anzusehen, ehe er die anderen informierte. Vielleicht war es nur eine Finte des
     Computerspiels und die Treppe landete lediglich in einer Kammer mit Besen und Staubsauger. Das wäre ein gefundenes Fressen
     für Kolja und Achmed!
    Thomas kletterte in den Herd hinein. Es erstaunte ihn, wie leicht das ging. Er hatte erst Bedenken gehabt, die Klappe wäre
     vielleicht zu eng. Doch er passte bequem hindurch. Hatte sein Augenmaß ihn so getäuscht oder hatte die Klappe sich unmerklich
     geweitet?
    Thomas hockte nun im rußigen Herd und sah die Treppe hinunter. Das Ende konnte er nicht erkennen,dafür war es zu dunkel. Diese Stadt der Kinder, egal in welchem Level, brach immer so schnell über sie herein. Er hatte wieder
     keine Zeit gehabt, sich in Ruhe vorzubereiten, sonst hätte er alle wichtigen Dinge wie Taschenlampe, Seil, Proviant, Messer
     und vieles andere aus seiner Garage mitgenommen. Nun hockte er hier, ohne irgendetwas dabeizuhaben. Nicht einmal Licht.
    Er überlegte kurz, ob er umkehren sollte, um im Museum nach einer Taschenlampe zu suchen, entschloss sich dann aber, es einfach
     mal so zu versuchen, und stieg die Treppe hinab. Sie war kürzer, als er dachte, ging am Ende aber nahtlos in einen Gang über,
     der auf seltsame Art schummrig beleuchtet war. Thomas erkannte sofort, woran ihn die Beleuchtung erinnerte. In unterirdischen
     Gängen von Computerspielen, die spannend und unheimlich wirkten, konnte man auch immer alles erkennen, obwohl man oft weder
     Lampen noch Fackeln sah. Es war irgendwie einfach eine Beleuchtung da.
    Thomas überlegte, ob er umkehren sollte. In Computerspielen tauchten in solchen Gängen meistens Monster, blutrünstige Roboter
     oder brutale Kampfmaschinen auf. Aber die Stadt der Kinder war keines dieser Spiele. Hier landete man höchstens urplötzlich
     in einem Kindergarten und musste sich um schreiende Blagen kümmern, um Punkte zu bekommen. Eigentlich erst recht ein Grund,
     sofort umzukehren. Aber er hörte Stimmen.
    »Ben? Frank?«, rief er in den Gang hinein. Es hätte ihn nicht gewundert, einen seiner Freunde zu treffen. Wo geheime Gänge
     waren, konnten die nicht weit sein. So wie er ein Näschen für gefundene Dinge hatte, stolperten seine Freunde gern in die
     tollsten Abenteuer. Aber weder Ben noch Frank meldeten sich.
    »Miriam? Jennifer?«, versuchte er es weiter.
    Plötzlich schoss etwas von hinten durch den Gang, sauste dicht über Thomas’ Kopf hinweg. Er spürte einen Luftzug über seinen
     Haarspitzen, einen Flügelschlag. Ihm blieb für eine Schrecksekunde das Herz stehen, um dann umso heftiger zu schlagen. Thomas
     riss den Mund auf, war aber unfähig, auch nur einen Ton herauszubringen. Himmel, was war das?
    Das Etwas kehrte um, kam direkt auf ihn zu!
    Thomas duckte sich.
    Eine Fledermaus schoss über ihn hinweg und verschwand im Nichts.
    »Mistvieh!«, schimpfte Thomas und hielt sich schnell die Hand vor den Mund. Nicht dass das beleidigte Tier nun mit einer ganzen
     Armee von Artgenossen anrückte.
    »Ich hab’s nicht so gemeint!«, rief er der längst verschwundenen Fledermaus hinterher.
    Ein wenig wartete er noch ab.
    Alles blieb ruhig.
    Schließlich konzentrierte er sich wieder auf die Stimmen. Waren sie noch zu hören?
    Von irgendwoher drangen einzelne Rufe zu ihm. Befehle, so schien es.
    Wer mochte das sein?
    »Kolja?«, rief Thomas. »Achmed?«
    Keine Antwort.
    Nun wurde ihm aber doch unheimlich. Sollte er nicht besser umkehren? Vielleicht noch fünf, sechs Meter weiter. Wenn er dann
     die Stimmen nicht besser hören und identifizieren konnte, würde er ins Museum zurückkehren und den anderen Bescheid geben.
    Nach vier Schritten entdeckte er eine Metallklappe in der Wand. Fast so eine wie im Herd, nur

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