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Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder

Titel: Level 4.2 - Zurück in der Stadt der Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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sprach, doch die Stimme war unverkennbar. Eigentlich.Unter anderen Bedingungen hätte Frank keine Zweifel gehabt, aber hier? Er brauchte Gewissheit, wollte nachschauen. Dazu musste
     er aber seine geschützte Stellung aufgeben. Hier in der Nische fühlte er sich am sichersten. Aber vermutlich war es ein Trugschluss.
     Gleich würden seine Verfolger hier auftauchen. Wohin konnte er sich verziehen? Gab es kein Versteck mit einem guten Blick?
     Wohin er auch schaute, nichts als kahle Gänge und unendlich viele Rohre. Nur darüber . . .
    Sollte er?
    Über den Rohren, knapp unter der Decke verlief über den gesamten Keller ein metallenes Gangsystem. Wie Baugerüste, die alle
     Sektoren des gigantischen Kellers miteinander verbanden. Er hörte, dass die ersten Verfolger schon über die eisernen Gänge
     trampelten. Von dort hatten sie einen guten Überblick über das Labyrinth aus Wasserrohren. Es hatte keinen Sinn, durch die
     oberen Gänge zu laufen. Man würde ihn schnell entdecken. Wenn er allerdings nicht auf den oberen Wegen entlanglief, sondern
     sich stattdessen unter ihnen entlanghangeln würde? Seine Verfolger suchten die oberen Gänge auf den Metallgerüsten und die
     unteren Gänge des Kellers ab. Dass sich jemand zwischen diesen beiden Gängen an den Gerüsten entlanghangeln würde, auf die
     Idee würden seine Verfolger vermutlich nicht kommen. Hoffte Frank. Jedenfalls sah er darin seine Chance.
    Noch einmal vergewisserte er sich, dass ihn nochniemand entdeckt hatte, dann rannte er los. Nicht bis zur Treppe, die aufs Gerüst hinaufführte, sondern nur zu einem der Stützpfeiler.
     Er kletterte an dem Pfeiler hinauf, krallte sich mit den Fingern im Gitter des Ganges fest und hing nun unter dem Gerüst wie
     ein Äffchen an seinem Lieblingskletterbaum.
    Kopfüber konnte Frank das gesamte Rohrsystem des Kellers überblicken und sah, wessen Stimme er zu erkennen geglaubt hatte.
     Vor Schreck wäre er beinahe vom Gerüst gefallen. Dort unten vor den Kontrollschaltern debattierten die Vermummten mit einem,
     zu dem sie offenbar großes Vertrauen hatten. Es war Kolja!

Museum!
    Thomas hatte schwer mit sich zu kämpfen. Einerseits sollte er das Museum zu einem Treffpunkt für seine Freunde einrichten,
     an dem man auch schlafen, essen und sich waschen konnte. Es freute ihn, für so eine wichtige Aufgabe eingeteilt zu sein, und
     er war auch mit Eifer und Spaß dabei. Eigentlich. Andererseits aber gab es in einem Museum so unendlich viel zu entdecken.
     Thomas musste sich eingestehen, dass ihn Museen unter normalen Umständen herzlich wenig interessierten, er sie sogar als ausgesprochen
     langweilig empfand. Aber jetzt war es etwas anderes. Er war Herr im Haus, durfte alles anfassen, umstellen, ausprobieren und
     am liebsten hätte er alle Exponate des Museums mitgenommen und als Sammlerstücke zu Hause in die Garage seines Vaters gestellt,
     die schon mit seinen unzähligen anderen Fundsachen bis unter die Decke gefüllt war. Natürlich ging das nicht. Seine Garage
     war viel zu klein. Außerdem wäre es Diebstahl gewesen. Zwar waren zurzeit keine Erwachsenen da, trotzdem gehörten all die
     schönen, alten Dinge dem Museum. Thomas hatte noch nie etwas gestohlen. All seine Sammlerstücke hatte er ausnahmslos gefunden.
    Zum ersten Mal in seinem Leben stellte er sich vor, später vielleicht einmal Museumsdirektor zu werdenoder noch besser, gleich ein eigenes Museum zu eröffnen. Ein Museum weggeworfener Dinge. Da konnten die Leute sich mal anschauen,
     was sie alles so in den Müll warfen, was noch gut, nützlich und zu gebrauchen war!
    Er stellte eine alte Kaffeemühle zurück an ihren Platz. Soweit er wusste, hatte seine Großmutter in ihrer Jugendzeit den Kaffee
     für jede Tasse noch mit der Hand mahlen müssen. Das ging ja noch. Noch schlimmer war der hölzerne Waschbottich mit dem Waschbrett
     darin. Er begriff, was die Zeitschriften meinten, wenn sie von einem »Waschbrettbauch« sprachen. Er hatte zwar schon immer
     gewusst, wie ein Waschbrettbauch aussah, hatte sich aber lange gefragt, was denn eigentlich ein Waschbrett war. Dunkel erinnerte
     er sich, dass sein Opa manchmal gern Bands hörte, die Waschbretter als Musikinstrumente nutzten. Aber zum Waschen? Hemd für
     Hemd, T-Shirt für T-Shirt mit der Hand über die geriffelte Fläche schrubben? Das dauerte doch ewig! Der alte Herd gefiel ihm schon besser. Kochen auf
     echtem Feuer machte sicher viel mehr Spaß als mit Ceran-Kochfeldern. Zu Ostern nahm er

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