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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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weiß.“
    „Und wie sieht der Weg aus?“
    „Es ist … Ich habe diese Fähigkeit. Ich kann es seit einiger Zeit, hatte bisher allerdings keine Ahnung, was es genau ist.“ Ich erzählte ihm, was Jonathan mir gesagt hatte. Dass meine paranormale Gabe nicht gut genug war, damit ich mir eineFahrkarte in die Kolonie und einen Platz in der Schule für Psi-Mädchen sichern konnte. Dass sie jedoch ausreichten, um in meiner Akte aufzutauchen. Das Mädchen, das die Gefühle anderer erspüren konnte – wenn auch nur ein bisschen. Das war ich.
    Jonathan schätzte, dass es mir helfen könnte. Bisher hatte es die ganze Angelegenheit nur noch verkompliziert.
    In das alles weihte ich Rogan ein.
    „Wenn es wehtut, solltest du es nicht machen“, entgegnete er.
    „Manchmal ist es die Schmerzen wert. Wie jetzt zum Beispiel. Ich meine, falls du bereit bist.“
    „Ich bin bereit. Aber was ist mit dem manipulierten Essen? Wird es dadurch nicht schwerer für dich?“
    „Verrückterweise denke ich, dass es mir die Sache erleichtert. Ich werde versuchen, mich nicht dagegen zu wehren. Ich kann es ganz entspannt und ruhig geschehen lassen.“
    „Damit bist du vermutlich allein“, murmelte er. Eine ganze Weile musterte er mich, ehe er nickte. „Also gut … Lass es uns probieren.“
    „Bist du dir sicher?“ Er war so vorsichtig bei allem – würde es tatsächlich so einfach werden?
    „Ja“. Er nahm wieder auf der Bettkante Platz. „Was musst du nun tun?“
    „Äh … Ich muss dich … Ich muss dich berühren. So funktioniert es. Beweg dich nicht.“
    Ich setzte mich neben ihn. Er beobachtete mich argwöhnisch, sowie ich die Hand ausstreckte und auf seine linke Schulter legte. Behutsam schob ich sie unter seinen Bademantel. Seine Haut war warm und noch immer feucht von der Dusche. Ich glitt mit der Hand über seine Brust und fühlte, wie sein Herzschlag unter meiner Berührung schneller wurde.
    Er sagte nichts, um mich davon abzuhalten. Er saß ganz ruhig da.
    „Gut“, flüsterte ich. „Jetzt muss ich mich konzentrieren.“
    Und das machte ich. Ich schloss die Augen und richtete all meine Sinne auf Rogan. Ich tat das Gleiche wie bei Jonathan, das Gleiche, das ich auch schon früher ganz instinktiv gemacht hatte. Es dauerte einen Moment, bis ich den Kopf freibekommen hatte und mich in den Zustand versetzen konnte, der mir das Lesen anderer ermöglichte. Doch irgendwann klappte es.
    Die Empfindungen, die Emotionen überfluteten mich.
    Er war allein, so allein. Müde. Wütend, getrieben von dem Wunsch nach Rache. Er verströmte Verzweiflung, Enttäuschung und so viel Verrat. Wieder spürte ich wie bei Jonathan Schuldgefühle – sehr starke Schuldgefühle. Und eine solche Traurigkeit, dass ich in Tränen ausbrechen wollte.
    Bis jetzt hatte ich noch keine Schmerzen. Vielleicht hatte ich recht und die ins Essen gemischte Drogen halfen mir. Da war noch etwas anderes, tiefer in diesem dunklen See, das mich zu sich lockte.
    Ich konzentrierte mich und strengte mich an weiter in seinen Verstand vorzudringen, um Rogans Geheimnisse zu erforschen und um herauszufinden, warum er glaubte, so viel Schuld auf sich geladen zu haben, dass er meinte, ich würde ihn hassen.
    Wenn er meine Familie nicht getötet hatte, wusste ich nicht, was das sein konnte.
    Bevor ich noch etwas erspüren konnte, schoss ein brennendes Stechen durch mein Gehirn. Ich zog die Hand weg und glitt von der Bettkante auf den Boden. Stöhnend presste ich mir die Finger an die Schläfen.
    O Gott. Der Schmerz! Er breitete sich in meinem Kopf aus, bis ich mir sicher war,dass mein Schädel explodieren würde.
    Doch dann ließ er allmählich nach. Süße Erleichterung.
    Vielleicht war das eine Nebenwirkung, weil meine Fähigkeiten nicht so ausgeprägt waren. Vielleicht würde es niemals besser werden oder erträglicher sein, sobald ich versuchte, die Fähigkeit anzuwenden. Oder war ich dieses Mal bloß zu weit gegangen?
    Ich war weit gegangen. Es fühlte sich an, als wäre ich nur eine Sekunde davon entfernt gewesen, alles zu sehen. Davon, tatsächlich Rogans Gedanken zu lesen.
    Aber das war verrückt. So etwas beherrschte ich nicht. Niemand konnte das. Oder?
    Rogan war neben mir auf den Boden gesunken und hielt mich in den Armen. Er strich mir das noch immer feuchte Haar aus dem Gesicht. „Alles in Ordnung?“
    „Gleich fühle ich mich wieder besser.“
    „Du hast mir eine Höllenangst eingejagt. Aber es hat geklappt. Ich habe dich in meinem Verstand gespürt.“
    Ohne

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