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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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ausgesehen. Lebendig. Belebt. Mit Menschen, die Jobs und Familien hatten.
    Wir versteckten unsere Waffen und schlängelten uns durch die Menge, während wir für unsere Outfits einige schiefe Blicke ernteten. Schwarz, glänzend und eng passte nicht zu den gedeckten Farben der Businessanzüge und -kostüme von den Leuten, die uns entgegenkamen. Eine ältere Frau beäugte die bis knapp übers Knie reichende, schwarze Strumpfhose und das kurze Röckchen, den ich trug, lächelte mich missbilligend an und murmelte eine Beleidigung.
    Ich spielte mit dem Gedanken, zu ihr zu rennen, ihre Hände zu ergreifen und sie anzuflehen, uns zu helfen und uns Unterschlupf zu gewähren, doch ich hielt mich zurück. Ich holte tief Luft und atmete bedächtig wieder aus, während ich Rogans Arm festhielt und weiterhumpelte. Ich versuchte, meinen rechten Knöchel zu schonen, der nach unserer Flucht immer heftiger pochte. Mir war klar, dass wir niemanden in diese Sache hineinziehen durften. Niemand würde uns ein Versteck anbieten. Niemand würde uns überhaupt glauben. Alle waren zu beschäftigt damit, sich um ihr eigenes Leben, ihre eigenen Probleme, ihre eigene Sicherheit zu kümmern.
    „Da vorn“, meinte ich zu Rogan. „Nummer dreihundertachtundfünfzig.“
    Er ging voran, ohne weitere Fragen zu stellen. Wir hatten die Waffen jeweils in unserem Bund verstaut. Das Schwarz der Pistolen vermischte sich mit dem Schwarz der Outfits, die uns von Countdown zur Verfügung gestellt worden waren. Das kalte Metall auf meiner Haut vermittelte mir ein kleines Gefühl von Ruhe, auch wenn es nichts daran ändert, dass mein Herz, in rasender Geschwindigkeit weiterhämmerte. Es schlug so laut, das ich mir sicher war, dass die Menschen, die an uns vorbeiliefen, es hören konnten.
    Obwohl in meiner Pistole keine Munition mehr war, seit ich alle Kugeln auf die Digicams gefeuert hatte, hatte ich sie nicht weggeworfen. Sie bei mir zu haben, beruhigte mich irgendwie. Die meisten Leute würden beim Anblick einer Waffe ängstlich zurückweichen, ohne dass ich überhaupt gezwungen werden würde, den Abzug zu betätigen.
    Kurz bevor wir die Adresse erreichten, stellte sich uns ein Mann in den Weg. Ich fühlte, wie Rogan sich verspannte, sowie der Mann vor uns trat und uns breit anlächelte.
    „Ihr zwei seht abgefahren aus.“
    „Machen Sie Platz“, befahl Rogan.
    „Ich habe etwas, das für euch interessant sein könnte.“
    „Was ist es?“, fragte ich nervös.
    Er zog einen dreifach gefalteten Flyer hervor, der auf hellblaues Papier gedruckt war. „Wolltet ihr schon mal hier weg? Möchtet ihr herausfinden, wie ihr euch einen Platz im Shuttle in die Kolonie organisieren könnt, auch wenn ihr nicht viel Geldbesitzt? Tja, ich habe hier das Richtige für euch.“
    „Nicht interessiert“, erwiderte Rogan. „Lassen Sie uns mit Ihren Betrügereien zufrieden.“
    „Betrügereien? Nicht im Entferntesten. In meinem Kurs erkläre ich euch die zehn besten Wege, um in die Kolonie zu kommen und fort von alldem hier. Es existieren immer andere Möglichkeiten, andere Lösungen. Stellt euch das einmal vor: das ganze Jahr über perfekte Temperaturen, keine Verschmutzung, silberne Wolkenkratzer, mehr als genügend Jobs, Straßen, die in Gold gefasst sind! Der perfekte Ort für ein perfektes Leben – das ist die Kolonie. Und mit meiner Hilfe könnt ihr dorthin gelangen.“
    „Es ist ein Kurs?“, fragte ich enttäuscht.
    „Ja. Er heißt: In zehn Wochen ins Paradies. Nur fünfhundert Dollar und auch ihr könnt eure Träume verwirklichen.“ Er streckte mir den Flyer entgegen.
    „Nicht interessiert.“ In Rogans Stimme klang eisig. „Und jetzt aus dem Weg. Ich will es nicht noch einmal sagen müssen.“
    Der Mann räusperte sich und holte einen weiteren Flyer aus der Innentasche seiner Jacke. „Kein Interesse. Das kann ich verstehen. Vielleicht ein kleiner Urlaub in der Nähe? Ich kann euch jederzeit mit Kerometh versorgen, damit jeder Tag wie Urlaub ist …“
    Rogan stieß ihn weg, und wir marschierten weiter.
    „Traumhändler“, brachte er gedämpft hervor und hörte sich wütend an. „Ich hatte schon fast vergessen, dass sie überall sind.“
    Wehmütig blickte ich dem Mann hinterher. Wie viele Leute hatte er dazu gebracht, seinen Kurs zu buchen, der mit falschen Versprechungen lockte? Er hatte die Träume der Menschen ausgenutzt, die hier gefangen waren. Menschen wie mich.
    Nicht, dass ich jemals fünfhundert Dollar hätte, um sie für irgendeinen Kurs

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