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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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auszugeben. Bildung war etwas für die Reichen, nicht für Mädchen wie mich, Mädchen, die auf der Straße lebten.
    Ich schob die Gedanken beiseite, sobald wir uns unserem Ziel näherten. Die Hausnummer war in Ziffern aus Messing über der großen Tür befestigt.
    Ich packte den Griff und war erstaunt, dass die Tür gleich aufschwang. Wir schlüpften hinein, und die Haustür schloss sich hinter uns. Die Geräusche der Straße verklangen. Wir befanden uns jetzt in einem schmucklosen Korridor, der nur durch das spärliche Licht erhellt wurde, das durch ein winziges Fenster fiel. Zitternd atmete ich tief durch, als wir den Flur durchquerten.
    „Was ist das hier für ein Ort?“, fragte Rogan.
    „Ich werde es dir sofort erklären. Komm mit.“
    Jedes Mal, wenn ich kurz davor gewesen war, seinen Vater zu erwähnen, war ich unterbrochen worden. Ich hielt das nicht für einen Zufall. Die Digicams waren schon lange fort, denn sonst wären wir gar nicht so weit gekommen. Doch ich war auch jetzt nicht bereit, es zu riskieren und das Gespräch wieder auf seinen Vater zu bringen. Noch nicht.
    Der Korridor führte etwa sechs Meter geradeaus und machte dann eine scharfe Rechtskurve. Die Front des Hauses, die zur Straße gezeigt hatte, war nichts als eine Fassade gewesen.
    Vor uns entdeckte ich ein Licht über einer roten Tür. Daneben war ein Summer. An der Tür stand wieder die Hausnummer.
    Hier waren wir richtig.
    Argwöhnisch betrachtete Rogan den Eingang. „Kira, sagst du mir jetzt endlich, was hier los ist?“
    „Wenn ich mir sicher bin, werde ich dir alles erzählen.“
    „Also, was nun?“
    „Du kennst das doch, wenn Leute, die nicht schon unzählige Male beschissen worden sind, versuchen, positiv zu denken?“
    „Ja?“
    „Lass uns mal so tun, als gehörten wir auch zu diesen Menschen.“
    Ich drückte den Knopf. Der Klang des Summers war ohrenbetäubend.
    Ich rechnete fast damit, dass die Tür aufschwingen und dahinter ein dunkles Loch zu sehen sein würde. Und dann würde ein Monster daraus hervorspringen, das uns schnappen und in die Dunkelheit zerren würde. Doch nichts dergleichen geschah. Genau genommen passierte überhaupt nichts.
    Schweigend warteten wir ungefähr fünf Minuten lang.
    Mit gespreizten Fingern fuhr Rogan sich durch sein dunkles Haar. „Also, wie lange sollen wir noch hierrumstehen? Ich versuche ja, geduldig zu sein, Kira. Wirklich. Aber du musst jetzt mit mir reden. Sofort.“
    Er hatte recht. Es war Zeit.
    Ich sagte ihm alles, was ich wusste – was zugegebenermaßen nicht besonders viel war. Ich erzählte alles, was ich durch meine Psi-Fähigkeiten über seinen Vater herausgefunden hatte. Dass er scheinbar ein Monster war, das die Gameshow vorantrieb, das wahrscheinlich seinem eigenen Sohn furchtbare Verbrechen angehängt hatte, um ihn aus dem Weg zu räumen, und das ein Spiel weiterspielen ließ, das Schmerz verursachte und Leben zerstörte …
    Und ich sagte ihm, dass irgendetwas nicht stimmte. Dass sein Vater nicht er selbst war. Ich hatte den echten Gareth Ellis gehört – ihn wirklich gehört. Er war noch tief in seinem Inneren verborgen. Allerdings hatte er nicht mehr die Kontrolle über seinen Körper.
    Er war derjenige, der mir diese Adresse genannt hatte. Um mir zu helfen, um Rogan zu helfen.
    Er wollte, dass wir entkamen.
    Rogan lauschte mir still. Seine Miene war undurchdringlich. Nachdem ich fertig, war, wartete ich auf seine Reaktion. Es dauerte einen Moment.
    „Warum hast du mir das nicht längst alles erzählt?“, fragte er leise.
    „Ich habe es probiert. Auf dem Dach, nachdem Mac und Kurtis … Und dann habe ich einmal, bevor das Motelzimmer sich plötzlich geteilt hat. Sie haben uns belauscht. Sie wollten nicht, dass ich dir etwas verrate, also haben sie mich daran gehindert.“
    Er runzelte die Stirn. „Aus deinem Mund klingt das alles so, als wäre mein Vater besessen.“
    „Ich weiß, dass es sich verrückt anhört, dennoch hat es sich so angefühlt. Er ist nicht mehr Herr seines Körpers und seines Handelns.“
    Ich beobachtete, wie unterschiedlichste Emotionen über Rogans Gesicht glitten. Aus Ungläubigkeit wurde Wut und schließlich die widerwillige Akzeptanz, dass es im Bereich des Möglichen lag. Unvermittelt sah er mich an.
    „Du hast gemeint, du hättest seine Gedanken gelesen? Du hast sie wirklich gelesen?“
    Ich nickte und war selbst noch immer erstaunt darüber, dass ich über diese Gabe verfügte. „Dasselbe ist passiert, als ich mit Kurtis auf dem

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