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Level X

Level X

Titel: Level X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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schlungen, die Wange an m ein Haar gepress t . W i r waren, wenn ich es so ausdrücken darf, dasselbe Paar, da s wir im m er gewesen waren. Es bedurfte nicht im m er vieler W orte zwischen uns. W i r taten es oft – m it e inander reden, m eine ich –, aber wir verstanden uns auch ohne Worte. Die Nähe war noch da – unverändert.
    Dennoch e m pfand ich in dieser Nacht auch so etwas wie Einsa m keit, eine Leere, die sich zwischen uns aufgetan hatte. Etwas fehlte. Vielleicht lag es nur an den Erkenntnissen, die ich inzwi s chen gewonnen hatte und die ich nicht a u szusprec h en wagte. Vielleic h t war diese Leere aber auch immer da, hier, z w ischen dieser Anne und diesem Ich.
    W i r tranken Tee und gingen dann zu Bett. Es war nach ein Uhr, und Anne war ebenso m ü de wie ich, wenn nicht noch m üd e r. Sie fragte m i ch, ob ich etwas zum Einschlafen brauchte, aber ich lehnte ab. Ich schob den Seidenpyja m a, der auf m ein e m Kopfkissen lag, zur Seite, und Anne tat das Gleiche m it ihrem Nachthemd. W i r schlüpften in das riesige Bett, schalteten das Licht aus und kuschelten uns eng aneinander, nackte Haut auf nackter Haut. In diesem Augenblick begann Anne zu reden, m it jener sanften Flüsterstimme, die ich so gut kannte und die von Inti m ität und grenzenlosem Vertrauen zeugte.
    Ich kann mich nicht an i h re genauen W ort erinnern, Worte der L i ebe und Worte, die m i r Mut m achen sollten, unbedeutende, kleine, vertraute Dinge. Aber ich erinnere m i ch, dass sie sagte: »Darling, jag m i r nie wieder solch einen Schrecken ein. Ich glaube nicht, dass ich so etwas noch ein m al durchstehen könnte.«
    Zärtlichkeit, Sehnsucht und körperliches Verlangen begannen sich in m i r zu regen und entfachten wohl die gleichen Gefühle in ihr. Müde oder nicht, wir liebten uns m it einer hemmungslosen Leidenschaft, die uns selbst zu unseren besten Zeiten an den Rand der Erschöpfung getrieben hätte. Aber wir b r auchten diese Bestätigung, ich noch m ehr als Anne, ver m ute i c h . Ich b rau ch t e e i n en physischen, greifbaren Beweis dafür, dass wir uns noch nahe waren und dass ich m i ch auf sie verlassen konnte, egal, was geschehen m o chte.
    Ich m usste für zwei, drei Stunden eingeschlafen sein. Als ich wieder erwachte und auf die Uhr blickte, war es nach vier. Anne schlief n e ben m i r, ihr Atem ging gleich m äßig, aber ich war plö t zlich unruhig und fürchtete, sie aufzuwecken. Nein, eigentlich fürchtete ich nicht so sehr, sie zu wecken, ich e m pfand viel m ehr eine allge m eine Furcht, ohne genau zu wissen, wovor.
    Das heißt, doch! Es war nicht irgendein Albtrau m , der m i ch belastete, oder irgend e in dunkles Geheimnis. Ich f ühlte k e ine Schuld. Es war vi e l m ehr ein überw ä lti g ende s , läh m endes Gefühl der Einsa m keit. Ja, wir hatten uns eben heftig geliebt, aber das hatte m i r nur noch deutlicher vor Augen geführt, wie unmöglich es war, m it dieser großen Lüge zu leben, die sich zwischen uns gedrängt hatte. Plötzlich w usste ich m it unu m stößlicher Sicherheit, dass ich dazu nicht in der Lage s e in wü r de. Ich m usste Anne erzählen, was wirklich geschehen war, musste das Gehei m nis m it ihr teil e n.
    Und m ehr als das: Ich m uss t e ihr einfach vertra u en.
    Wenn sie m i r nic h t glau b t e, wer d a n n ? Ohne ihr Vertra ue n konnte ich nicht leben.
    W i e zur Antwort auf m eine Gedanken räkelte Anne sich.
    »Ich m uss mit dir reden«, sagte ich.
    » W as ist?« Sie war au g enblic k lich hellwach u n d st ü t zte sich auf einen Ellbogen hoch. Angst schwang in ihrer Stim m e, und sie g r i f f zum Lichtsch a lt e r.
    »Nicht!« Ich legte eine Hand auf ihren Ar m . Für das, was ich ihr zu sagen hatte, brauchte ich dieselbe inti m e A t m osphäre, die wir zuvor get e ilt hatten. » Ich weiß, wie m erkwürdig das jetzt klingen wird, aber ich habe keine andere W ahl. Du bist der einzige Mensch, dem ich vertrauen kann. Also versuch bitte, m i ch zu verstehen.«
    »Aber natürlich tue ich das. Sprich w eiter. W as bedrückt dich, Liebling? W as willst du m i r sagen ? «
    »Es ist … i c h … ich w e iß nicht, wie …« Mein G ott, ich stotterte jetzt schon.
    W i e sollte ich an f angen? Ich at m ete tief ein, n ahm all m einen Mut zusam m en und legte einfach los: »Liebling, was ich dir jet z t sa g e, k lingt unglaublich. Du darfst dich nicht aufre g en. Vor allem dar f st du nicht glauben, dass ich verrückt bin. W as ich dir erzä h le, ist die r eine W

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