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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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der Offizier.
    »Aye, Sir. Bin nur ein bisschen steif in meinem, äh, Dorsalbereich.«
    Der Offizier lachte. »War ein langer Flug, wie?«
    »Aye, Sir. Ganz schön lang.« Unbeholfen salutierte sie.
    Endlich lächelte er. Die Mannschaft, die sich um den Huxley kümmerte, wirkte eher fröhlich. Vermutlich geschah es nicht oft, dass sie Rekruten aus dem Himmel retten mussten.
    Ein Mann in der Uniform eines Steuermanns klopfte ihr auf die Schulter. »Ihr Huxley ist nach einem Sturm wie diesem in gutem Zustand. Sie kennen sich wohl gut mit Tieren aus, Mr Sharp.« »Danke, Sir«, erwiderte sie. Die Männer an der Winde ließen den Huxley wieder aufsteigen und zogen hin hinter der Leviathan her.
    »Nicht viele Kadetten verbringen ihren ersten Tag zur Hälfte in der Luft«, sagte der Offizier.
    »Na ja, eigentlich bin ich gar kein richtiger Kadett, Sir. Ich habe die Aufnahmeprüfung noch nicht abgelegt.« Deryn schaute sich sehnsüchtig um und hoffte, sie würden ihr erlauben, sich das Schiff anzuschauen, während sie zu den Scrubs zurückgebracht wurde. In ein paar Minuten würde sie wieder gehen können …
    Der Steuermann lachte. »Ein paar aeronautische Aufgaben zu lösen, sollte doch nicht schwierig sein, nachdem man mit einem ungefesselten Huxley durch die Weltgeschichte geflogen ist. Und da sich schließlich einiges
an Ungemach zusammenbraut, wird der Service nach jungen Burschen Ausschau halten.«
    Deryn runzelte die Stirn. »Ungemach, Sir?«
    Der Offizier nickte. »Ach ja. Vermutlich haben Sie noch nichts davon gehört. Irgendein österreichischer Herzog und seine Herzogin wurden gestern Nacht ermordet. Das sorgt sicherlich für ein ordentliches Durcheinander auf dem Kontinent.«
    Sie blinzelte. »Tut mir leid, Sir. Ich verstehe nicht.«
    Der Offizier zuckte mit den Schultern. »Bin auch nicht sicher, was das mit Britannien zu tun hat, aber wir wurden in Alarmbereitschaft versetzt. Und nachdem wir Sie jetzt aufgesammelt haben, fliegen wir gleich weiter nach Frankreich, für den Fall, dass die Mechanisten Streit anfangen wollen.« Er grinste. »Ich denke, Sie werden uns ein paar Tage begleiten müssen. Hoffentlich ist das für Sie kein Problem.«
    Deryn riss die Augen auf. Plötzlich kehrte das Gefühl in ihre Beine zurück, und sie spürte das Dröhnen der Motoren, das sich über die Haut des Flugtiers übertrug. Vom Rückgrat der Leviathan fielen die Flanken steil ins Nichts ab, und der Himmel lag in allen Richtungen weit und offen vor ihnen.
    Ein paar Tage, hatte der Mann gesagt – hundert weitere Stunden in diesem perfekten Himmel.
    Deryn salutierte nochmals und bemühte sich, ihr Grinsen zu verbergen. »Nein, Sir. Nicht im Geringsten ein Problem.«

9. KAPITEL
    Beim Erwachen hörte Alek das Rattern eines Morsecodes .
    Holz knarrte, als er sich bewegte, und ihm stieg ein feuchter Geruch in die Nase. Staub wirbelte in Sonnenstrahlen, die durch halb verrottete Wände hereinfielen. Er setzte sich auf, blinzelte und starrte auf das Heu, das seine Kleidung bedeckte.
    Prinz Aleksandar hatte in seinem Leben noch nie in einer Scheune geschlafen. Nun gut, in den letzten zwei Wochen hatte er eine Menge Dinge zum ersten Mal getan.
    Klopp, Bauer und der Meisteringenieur Hoffmann schnarchten neben ihm. Der Sturmläufer hatte sich in der dämmerigen Scheune hingehockt, sein Kopf war beinahe auf einer Höhe mit dem Heuboden. Alek hatte die Maschine spät in der gestrigen Nacht hereinmanövriert. Ein kleines Kunstwerk in Sachen Steuerung.
    Der Morsecode ratterte erneut durch die offenen Sehschlitze des Läufers.
    Natürlich Graf Volger. Der Mann war allergisch gegen Schlaf.

    Die Lücke zwischen dem Heuboden und dem Kopf des Läufers war höchstens eine Säbellänge breit, ein leichter Sprung.
    Alek landete sanft und lautlos mit nackten Füßen auf der Metallpanzerung. Er schob sich zur Kante vor und spähte durch die Sehschlitze ins Innere. Volger saß im Kommandantenstuhl und drückte sich den Kopfhörer vom Funkgerät ans Ohr.
    Langsam und leise senkte Alek einen Fuß auf die Kante des Sehschlitzes …
    »Aufgepasst, Hoheit, sonst fallen Sie.«
    Alek seufzte und fragte sich, ob er es jemals schaffen würde, sich an seinen Fechtmeister anzuschleichen. Er ließ sich durch den Sehschlitz nach innen rutschen und auf den Pilotenstuhl fallen.
    »Schlafen Sie eigentlich nie, Graf?«
    »Nicht bei solchem Lärm.« Volger starrte böse nach draußen zum Heuboden.
    »Meinen Sie das Schnarchen?« Alek runzelte die Stirn. Er hatte sich

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