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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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Fledermäuse lauter, und ihr Echoortungszirpen klang wie Hagel auf einem Blechdach.
    Die anderen Kadetten waren gleich hinter ihnen, gemeinsam mit Mr Rigby, und drängten zur Eile. Die Fütterung der Fledermäuse musste präzise mit dem Flechet-Angriff abgestimmt werden.
    Plötzlich brach eine kreischende Masse der Zerstörung aus der Dunkelheit über sie herein – ein Schwarm Kampffalken, deren Aeroplannetze am Nachthimmel glitzerten. Newkirk stieß vor Schreck einen Schrei aus und stolperte. Er ging an der schrägen Seite des Flugtiers zu Boden und seine Gummisohlen quietschten über die Membrane. Schließlich kam er zum Halten.
    Deryn ließ ihren Beutel fallen und krabbelte hinter ihm her.
    »Brüllende Spinnen!«, schrie Newkirk, dessen Halstuch schiefer saß als gewöhnlich. »Diese verdammten Vögel haben uns angegriffen!«
    »Nein, haben sie nicht«, sagte Deryn und reichte ihm die Hand.

    »Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten?«, rief Mr Rigby vom Rückgrat herunter. »Wie wär’s mit ein bisschen Licht?«
    Er zog seine Pfeife heraus und blies einige Töne, hoch und schrill. Die Töne riefen ein Zittern der Membran hervor und die Glühwürmchen erwachten zum Leben. Sie schlängelten sich dicht unter der Haut des Flugtiers entlang und strahlten gerade so viel blassgrünes Licht ab, dass man sah, wohin man trat, aber nicht so viel, dass man die Leviathan am Himmel hätte entdecken können.
    Allerdings sollten Gefechtsübungen für gewöhnlich im Dunkeln durchgeführt werden. Es war schon peinlich, wenn man die Würmer brauchte, nur um zu gehen .
    Newkirk blickte nach unten und zitterte ein wenig. »Diese Tiere gefallen mir auch nicht.«
    »Sie mögen ja überhaupt keine Tiere«, sagte Deryn.
    »Aye, aber die gruseligen Krabbelviecher sind die schlimmsten.«
    Deryn und Newkirk kletterten wieder nach oben und waren jetzt hinter den Kadetten. Doch der Bug befand sich in Sicht, und die Fledermäuse hingen daran wie Eisenspäne an einem Magneten. Das Zirpen kam aus allen Richtungen.
    »Sie hören sich hungrig an, Gentlemen«, warnte Rigby. »Passen Sie auf, dass Sie nicht von ihnen gebissen werden.«
    Newkirk machte diese Bemerkung nicht ruhiger und
Deryn versetzte ihm einen Stoß mit dem Ellbogen. »Stellen Sie sich nicht so blöd an. Flechet-Fledermäuse fressen nur Insekten und Obst.«
    »Aye, und Metall nägel «, murmelte er. »Das ist doch brüllend unnatürlich.«
    »Aber dafür wurden sie erschaffen, Newkirk«, rief Mr Rigby. Obwohl es verboten war, neue Wesen mit menschlichen Lebensketten zu züchten, vermuteten die Kadetten oft, dass die Ohren des Bootsmanns künstlich erschaffen waren. Unzufriedenes Murmeln verstand er noch bei Windstärke 10.
    Die Fledermäuse wurden lauter, als sie die Futterbeutel sahen, und drängelten sich auf der Halbkugel, die den Bug bildete. Die Kadetten hängten die Sicherheitsleinen zusammen, verteilten sich auf ganzer Breite des Schiffes und hielten die Futterbeutel bereit.
    »Also los, Gentlemen«, rief Mr Rigby. »Weit werfen und verteilen!«
    Deryn öffnete ihren Beutel und steckte die Hand hinein. Ihre Finger schlossen sich um getrocknete Feigen, in die jeweils ein kleines Flechet, ein Metallpfeilchen, gebohrt war. Als sie die Feigen in die Luft warf, erhob sich ein Schwarm Fledermäuse und ein heftiger Streit ums Essen entbrannte.
    »Ich kann diese Vögel nicht leiden«, murmelte Newkirk.
    »Das sind keine Vögel, Sie Dussel«, entgegnete Deryn.
    »Was sollen sie denn sonst sein?«

    Deryn stöhnte. »Fledermäuse sind Säugetiere. So wie Pferde oder wir Menschen.«
    »Fliegende Säugetiere!« Newkirk schüttelte den Kopf. »Was werden sich diese Eierköpfe wohl als Nächstes ausdenken?«
    Deryn verdrehte die Augen und warf eine weitere Handvoll Feigen in die Luft. Newkirk hatte die Angewohnheit, im naturphilosophischen Unterricht fest zu schlafen.
    Trotzdem musste sie zugeben, dass es ein seltsamer Anblick war, wie die Fledermäuse diese grausamen Metallflechets fraßen. Es schien ihnen nicht einmal wehzutun.
    »Sorgen Sie dafür, dass jeder etwas bekommt«, rief Mr Rigby.
    »Aye, das ist ja wie Entenfüttern, als ich noch ein Kind war«, murmelte Deryn. »Die Kleinsten haben nie Brot bekommen.«
    Sie warf weiter, aber gleichgültig, wohin die Feigen fielen, die Großen holten sich alles. Gegen das »Überleben der Gemeinsten« hatten die Eierköpfe noch kein Mittel gefunden.
    »Das reicht!«, rief Mr Rigby schließlich. »Überfütterte Fledermäuse nützen

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