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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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Vaters«, sagte Graf Volger. »Den er uns als Teil Ihres Erbes anvertraut hat. An Geld wird es uns nicht mangeln.«
    »Das scheint mir auch so.« Alek musste sich setzen. »Das ist also Ihr kleines Geheimnis, Graf? Ich muss zugeben, ich bin beeindruckt.«
    »Das ist lediglich eine Kleinigkeit.« Volger winkte ab und Klopp brachte die Platte wieder an. »Das eigentliche Geheimnis wartet in der Schweiz.«
    »Eine Vierteltonne Gold ist eine Kleinigkeit? « Alek blickte seinen Fechtlehrer an. »Meinen Sie das ernst?«

    Graf Volger zog eine Augenbraue hoch. »Ich meine immer alles ernst. Sollen wir weiter?«
    Alek zog sich hoch und setzte sich wieder in den Pilotensitz, wobei er sich fragte, welche Überraschungen der Wildgraf wohl noch für ihn parat hielt.
    Er ging durch den Bach in Richtung Lienz, die nächste Stadt, in der mechanische Industrie zu finden war. Der Läufer brauchte dringend Kerosin und Ersatzteile und mit ein Dutzend Goldbarren konnten sie im Notfall die ganze Stadt kaufen. Der Trick bestand allerdings darin, sich nicht zu verraten. Ein Zyklop-Sturmläufer war nicht gerade ein unauffälliges Fortbewegungsmittel.
    Alek lenkte die Maschine zwischen den Bäumen am Ufer entlang. Da es bereits dämmerte, würden sie sich nahe genug an die Stadt heranschleichen können, um sie morgen zu Fuß zu erreichen.
    Es war ein seltsamer Gedanke, morgen zum ersten Mal nach zwei Wochen wieder andere Menschen zu sehen. Nicht nur diese vier Männer, sondern eine ganze Stadt mit Menschen aus dem einfachen Volk, von denen keiner bemerken würde, dass sich ein Prinz unter ihnen bewegte.
    Er hustete wieder und schaute an seiner staubigen Bauernkleidung hinab. Volger hatte recht – jetzt war er so schmutzig wie ein Landarbeiter. Niemand würde ihn für etwas Besonderes halten. Und bestimmt nicht für einen Jungen mit einem riesigen Vermögen in Gold.
    Klopp neben ihm war genauso schmutzig, lächelte jedoch zufrieden.

11. KAPITEL
    Obwohl Mr Rigby ihr geraten hatte, nicht nach unten zu gucken, tat Deryn Sharp genau das.
    Tausend Fuß unter ihr toste das Meer. Riesige Wogen hoben und senkten die Oberfläche, der Wind riss weiße Gischt von den Wellenbergen. Doch hier oben, wo sie an der Flanke der Leviathan in der Dunkelheit hing, war es windstill. Genau wie es die Luftstromdiagramme beschrieben, wurde das gigantische Tier von einer dünnen Schicht absolut ruhiger Luft eingehüllt.
    Trotzdem umklammerte Deryn die Takelage fester, während sie zum Meer hinunterschaute. Dort unten sah es kalt und nass aus.
    Und, wie Mr Rigby ihr bereits viele Male im Verlauf der letzten zwei Wochen gesagt hatte, war die Wasseroberfläche hart wie Stein, wenn man aus entsprechender Höhe daraufkrachte.
    Winzige Wimpern pulsierten, bewegten sich zwischen den Leinen und kitzelten sie an den Fingern. Deryn schob eine Hand hindurch und drückte sie an das warme Tier. Die Membrane fühlte sich straff und gesund an, nirgendwo entwich Wasserstoff.

    »Machen Sie schon Pause, Mr Sharp?«, rief Rigby. »Wir haben erst den halben Weg nach oben hinter uns.«
    »Ich habe nur gelauscht, Sir«, antwortete Deryn. Die älteren Offiziere behaupteten, das Summen der Membrane würde ihnen alles über ein Luftschiff verraten. Die Haut der Leviathan vibrierte vom Brummen der Motoren, von den huschenden Ballasteidechsen im Inneren und sogar von den Stimmen der Mannschaft.
    » Getrödelt, meinen Sie wohl«, rief der Bootsmann. »Dies ist eine Gefechtsübung! Weiterklettern, Mr Sharp!«
    »Ja, Sir!«, antwortete sie, obwohl es wenig Sinn hatte, sich zu beeilen. Die anderen fünf Kadetten waren noch hinter ihr. Die trödelten wirklich und hielten andauernd an, um ihre Klettergurte alle paar Fuß an der Webeleine neu einzuklinken. Deryn kletterte frei wie die alten Takler, außer wenn sie an der Unterseite des Flugtiers hing -
    Ventral seite, berichtigte sie sich – das Gegenteil von dorsal. Beim Air Service hatte man etwas gegen normale Ausdrucksweisen. Wände waren »Schotten«, der Speisesaal war die »Messe« und die Sicherungsseile hießen »Webeleinen«. Beim Service gab es sogar eigene Wörter für »links« und »rechts«, was ihr jedoch ein bisschen zu weit ging.
    Deryn schlang ihren Stiefelabsatz in die Webeleine und drückte sich weiter nach oben. Der Futterbeutel hing schwer auf ihren Schultern und der Schweiß rann ihr den Rücken hinab. Ihre Arme waren nicht so kräftig wie die der anderen Kadetten, doch sie hatte gelernt, mit den
Beinen zu klettern. Und

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