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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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ist einfach brillant, Ma’am. Es ist wie eine fliegende Boteneidechse!«
    »Sie haben viele Lebensketten gemeinsam«, sagte Dr. Barlow. »Es gibt sogar eine Theorie, der zufolge Vögel die gleichen Vorfahren haben wie die ursprünglichen Eidechsen …« Ihr versagte die Stimme, als aus den Tanks der Leviathan Ballast abgelassen wurde.
    Das Schiff stieg ein wenig in die Höhe und die Männer an den Leinen rutschten über den Boden, weil sie das Tauziehen gegen das Luftschiff verloren.
    »Pusteln und Karbunkel!«, fluchte Deryn. »Warum steigt er auf?«
    »Ach, du meine Güte«, sagte Dr. Barlow und senkte den Blick. »Hoffentlich habe ich Clementine erwischt.«
    Deryn folgte ihrem Blick zu dem Vogelkäfig. Ein zweiter grauer Krummschnabel knabberte an den Käfigstangen. »Es sind zwei?«
    Die Eierkopflady nickte. »Winston bringt immer alles so leicht durcheinander und ich kann die beiden nicht unterscheiden. Das ist wirklich eine knifflige Sache.«
    Deryn schluckte und beobachtete, wie das Ballastwasser auf die Männer der Bodenmannschaft herunterregnete. Es glitzerte hübsch in der Sonne, doch Deryn wusste, woher der Ballast stammte – aus dem Verdauungstrakt, lauter Schiet und so.

    Die Zivilisten unter ihnen glaubten, es müsse etwas schiefgegangen sein. Die Gruppe Männer in weißer Kricketkleidung ließ die Leinen los und bedeckte den Kopf, während sie dem unerwarteten Regenguss stinkenden Wassers auswichen. Das Schiff erhob sich noch ein wenig in die Höhe, als ihr Gewicht nicht mehr an den Seilen hing, doch gleichzeitig bemerkte Deryn, wie aufgeregt die Wasserstoffschnüffler an den oberen Bordseiten waren. Der Kapitän ließ Gas ab.
    Das Schiff lag wieder ruhiger in der Luft.
    Erneut kam ein Schwall Ballast herunter, heftiger als der erste. Die eigentliche Bodenmannschaft war schon hundert Mal von solchem Schiet auf den Kopf getroffen worden und störte sich nicht mehr daran. Aber die fremden Helfer hatten nach wenigen Augenblicken die Leinen im Stich gelassen.
    »Sehr klug, Ihr Kapitän«, sagte Dr. Barlow.
    »Manchmal muss man nur ein bisschen Scheiße produzieren, um alles zu richten!«, sagte Deryn fröhlich und fügte hinzu: »Gewissermaßen, Ma’am.«
    Dr. Barlow lachte. »In der Tat. Ich werde die Reise mit Ihnen genießen, Mr Sharp.«
    »Danke, Ma’am.« Deryn betrachtete das schwere Gepäck der Eierkopflady. »Vielleicht könnten Sie das dem Bootsmann gegenüber erwähnen. Wissen Sie, das Schiff wird ein klein wenig überladen sein.«
    »Das kann ich gern tun«, sagte die Frau und nahm die Leine ihres Tierchens wieder entgegen. »Schließlich
hätten wir auch gern einen netten Kabinensteward, nicht wahr, Tazza?«
    »Hm, das wollte ich eigentlich nicht …«, platzte es aus Deryn heraus, und sie wollte erklären, dass Kadetten gewissermaßen Offiziere waren. Ganz bestimmt keine Kabinenstewards.
    Allerdings führte Dr. Barlow ihren Beutelwolf bereits in Richtung Luftschiff und die beiden anderen Eierköpfe mit der geheimnisvollen Kiste folgten ihr.
    Deryn seufzte. Zumindest hatte sie sich ihren Platz an Bord der Leviathan erobert. Und nach diesem Schnitzer mit den Leinen würde dieser Pennbruder Fitzroy endlich bekommen, was er verdient hatte. Kein schlechtes Ergebnis für einen Tag.
    Natürlich war nun eine neue Sorge am Horizont aufgetaucht.
    Da sie eine Frau war, könnten Dr. Barlow möglicherweise einige Eigentümlichkeiten an Deryn auffallen, die den anderen Mitgliedern der Mannschaft bislang entgangen waren. Und sie war ein Schlauberger mit ihrer ganzen Wissenschaft unter dem Bowlerhut, ihrer Melone. Wenn irgendwer Deryns kleines Geheimnis lüften könnte, dann diese Eierkopflady.
    »Brillant«, murmelte Deryn, schnappte sich den schweren Schrankkoffer und eilte zum Schiff.

17. KAPITEL
    Die Landfregatte stand auf einer fernen Erhebung und die Signalflaggen flatterten im Wind.
    »Das ist ein Problem«, sagte Klopp und senkte seinen Feldstecher. »Ein Tausendtonner, Wotan -Klasse. Ein neues, experimentelles Modell. Klein genug, um schnell zu sein; groß genug, um uns in Grund und Boden zu stampfen.«
    Alek nahm das Fernglas von Klopp entgegen und setzte es an die Augen.
    Die Herkules war nicht das größte Landschiff, das er je gesehen hatte, aber mit ihren acht langen Beinen, die wie bei einer Spinne angeordnet waren, wirkte es dafür sehr flink. Die Anordnung der Schornsteine ließ auf sehr starke Motoren schließen.
    »Was macht dieses Schiff hier an der Schweizer Grenze?«, fragte Alek.

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