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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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irgendetwas, das sie auf dem Bildschirm der Operationszentrale bemerkt hatte. Holden beobachtete abwechselnd sie und die Lasagne. Sie lachte über irgendetwas, das Alex gesagt hatte, und wickelte abwesend eine Haarsträhne um einen Finger. In Holdens Bauch verkrampfte sich etwas.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass Miller ihn anstarrte. Sobald er in die Richtung des Polizisten blickte, wandte der jedoch den Blick ab und lächelte leicht in sich hinein. Naomi lachte wieder. Sie hatte Alex eine Hand auf den Arm gelegt. Der Pilot errötete und redete so schnell, wie es der behäbige marsianische Dialekt zuließ. Das machte Holden zugleich glücklich und erfüllte ihn mit Eifersucht. Er fragte sich, ob Naomi jemals wieder eine Freundin sein konnte.
    Sie bemerkte seinen Blick und zwinkerte verschwörerisch, was vermutlich viel aufschlussreicher gewesen wäre, wenn er gehört hätte, was Alex sagte. Er lächelte und zwinkerte zurück und war froh, in diesem Moment nicht ausgeschlossen zu sein. Als es im Ofen zischte, musste er sich um die Lasagne kümmern, die Blasen warf und über die Ränder der Schalen quoll.
    Er zog die Ofenhandschuhe an und öffnete die Klappe.
    »Suppe ist fertig.« Er zog die erste Schale heraus und stellte sie auf den Tisch.
    »Für eine Suppe ist das aber hässlich«, bemerkte Amos.
    »Äh, ja«, gab Holden zu. »Mutter Tamara hat das immer gesagt, wenn sie mit Kochen fertig war. Ich weiß auch nicht, woher das stammt.«
    »Eine Ihrer drei Mütter hat gekocht? Das nenne ich traditionell«, meinte Naomi grinsend.
    »Tja, sie hat sich die Arbeit mit Caesar geteilt, einem meiner Väter.«
    Jetzt lächelte Naomi ihn warm an.
    »Das klingt wirklich nett«, sagte sie. »Eine große Familie.«
    »Ja, war es auch«, antwortete er. Im Geiste sah er eine Nuklearexplosion, die das Bauernhaus in Montana zerfetzte und seine Familie zu Asche verbrannte. Wenn das geschah, würde Miller sicherlich sofort zur Stelle sein und ihm erklären, dass es seine Schuld war. Er war nicht sicher, ob er dann überhaupt noch würde widersprechen können.
    Während sie aßen, fiel die Anspannung ein wenig von ihnen ab. Amos rülpste laut und reagierte auf den Chor von Protesten, indem er es erheblich lauter gleich noch einmal tat. Alex wiederholte den Witz, über den Naomi gelacht hatte. Sogar Miller taute auf und erzählte eine lange und schier unglaubliche Geschichte über die Jagd nach einem illegalen Käsevertrieb, die mit einer Schießerei zwischen neun nackten Australiern in einem illegalen Bordell geendet hatte. Danach lachte Naomi so heftig, dass sie auf ihr Hemd sabberte, und Amos sagte immer wieder: »Das gibt’s doch nicht!«, als sei es ein Mantra.
    Die Geschichte war tatsächlich recht amüsant, und die trockene Art des Detective verstärkte noch die Wirkung, doch Holden hörte nur mit halbem Ohr zu. Er beobachtete seine Crew und sah, wie die Spannung aus den Gesichtern und Schultern wich. Er und Amos stammten von der Erde, aber wenn er hätte raten müssen, dann hätte er behauptet, dass Amos beim ersten Flug in den Weltraum seine Heimat völlig vergessen hatte. Alex kam vom Mars und liebte offensichtlich seine Heimat. Ein schlimmer Fehler auf einer Seite, und beide Planeten wären am Ende des Essens radioaktiver Schutt. Im Moment waren die beiden nur Freunde, die sich eine Mahlzeit teilten. So war es richtig, und dafür wollte Holden kämpfen.
    »An die Rationierungen kann ich mich sogar noch erinnern«, sagte Naomi, sobald Miller geendet hatte. »Auf einmal war im ganzen Gürtel der Käse knapp. War das wirklich Ihre Schuld?«
    »Nun ja, wenn sie den Käse nur am Zoll vorbeigeschmuggelt hätten, dann wäre es kein so großes Problem gewesen«, sagte Miller. »Leider haben sie sich angewöhnt, immer wieder die anderen Käseschmuggler zu erschießen, und das hat die Cops auf sie aufmerksam gemacht. So was ist nicht gut fürs Geschäft.«
    »Das alles nur wegen Käse?«, fragte Amos. Mit einem lauten Klirren warf er die Gabel auf den Teller. »Ist das Ihr Ernst? Ich meine, Drogen oder Glücksspiel, das kann ich mir vorstellen. Aber Käse?«
    »Das Glücksspiel ist an den meisten Orten legal«, sagte Miller. »Und ein Chemiestudent kann Ihnen im Bad so ziemlich jede Droge brauen, die Sie haben möchten. Da kann man die Versorgung nicht kontrollieren.«
    »Echter Käse kommt von der Erde oder vom Mars«, fügte Naomi hinzu. »Wenn man die Frachtgebühren und die fünfzigprozentige Steuer der Koalition

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