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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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wedelte geringschätzig mit einer Hand. Miller schüttelte den Kopf. Der Mann hatte offensichtlich nicht begriffen, was los war. »Sie haben Geiseln genommen. Nun ja, hier sind wir. Wir können warten, bis die Erde ein Dutzend Kampfschiffe schickt, und verhandeln, während Sie in die Läufe der Kanonen blicken, oder wir bringen es sofort zu Ende.«
    »Sie fragen mich also … wie viel Geld ich haben will, damit ich meine Leute nehme und einfach verschwinde?«, antwortete Fred.
    »Sofern Sie Geld wollen.« Dresden zuckte mit den Achseln. »Oder Waffen, Munition, medizinische Vorräte. Was immer nötig ist, um Ihren kleinen Krieg zu führen und diese Sache möglichst rasch zu beenden.«
    »Ich weiß, was Sie auf Eros getan haben«, sagte Fred leise.
    Dresden kicherte. Miller lief es kalt den Rücken hinunter.
    »Mister Johnson«, erwiderte Dresden, » niemand weiß, was wir auf Eros getan haben, und jede Minute, die ich damit verbringen muss, mit Ihnen Spiele zu spielen, ist eine Minute, die ich nicht anderswo mit produktiver Arbeit füllen kann. Eines versichere ich Ihnen: Sie sind jetzt in der besten Verhandlungsposition, die Sie überhaupt erlangen können. Es nützt Ihnen nichts, die Sache weiter hinauszuzögern.«
    »Und was haben Sie anzubieten?«
    Dresden spreizte die Finger. »Alles, was Sie wollen, dazu eine Amnestie. Solange Sie nur schnell hier verschwinden und uns unsere Arbeit tun lassen. Nur so gewinnen wir beide.«
    Fred lachte humorlos.
    »Damit ich das richtig verstehe – Sie versprechen mir alle Königreiche der Erde, wenn ich mich nur ein einziges Mal in Demut vor Ihnen verneige?«
    Dresden legte den Kopf schief. »Diese Anspielung verstehe ich nicht.«

41 Holden
    Mit einem letzten Keuchen der Manövrierdüsen dockte die Rosinante an der Thoth-Station an. Holden hörte den Knall, als die Klammern der Andockbucht das Schiff erfassten, und dann befanden sie sich in der Schwerkraft der Station, die ein Drittel G betrug. Die Explosion des Plasmasprengkopfes direkt vor dem Rumpf hatte die Außentür der Luftschleuse weggerissen, dann war überhitztes Gas in die Kammer geströmt und hatte sämtliche Nähte verschweißt. Deshalb mussten sie durch die Ladeschleuse im Heck aussteigen und sich durch den freien Raum zur Station bewegen.
    Das war kein Problem, denn sie hatten die Anzüge nicht abgelegt. Die Rosinante hatte jetzt so viele Löcher, dass die Luftversorgung nicht mehr hinterherkam, und die Explosion hatte außerdem die Sauerstoffreserven des Schiffs vernichtet.
    Alex stieg aus dem Cockpit herunter. Das Gesicht war hinter dem Visier verborgen, sein Bauch war sogar durch den Raumanzug deutlich zu erkennen. Naomi fuhr ihre Station und anschließend das ganze Schiff herunter und gesellte sich zu Alex. Dann stiegen sie die Leiter zum Heck hinab. Amos erwartete sie schon dort. Er schnallte eine EVA-Einheit auf seinen Anzug und lud sie mit komprimiertem Stickstoff aus einem Vorratstank. Der Mechaniker hatte Holden versichert, dass der Schub der Außenbordeinheit ausreichte, um die Drehung der Station zu überwinden und sie zu einer Luftschleuse zu befördern.
    Holden hatte mit Geplauder gerechnet, doch niemand sagte ein Wort. Er hätte selbst gern geredet, um die Spannung abzubauen. Die beschädigte Rosinante gebot Schweigen. Vielleicht Ehrfurcht.
    Holden lehnte sich an das Schott des Frachtraums und schloss die Augen. Die einzigen Geräusche, die er hörte, waren das ständige Zischen der Luftversorgung und das leise statische Rauschen im Com. Mit der gebrochenen blutigen Nase konnte er nichts riechen, im Mund hatte er einen Kupfergeschmack. Trotzdem, er lächelte.
    Sie hatten gesiegt. Sie waren zu einer Basis von Protogen geflogen, hatten alles überstanden, was die gemeinen Hunde aufbieten konnten, und sie ordentlich verprügelt. Die AAP-Soldaten stürmten gerade die Station und erschossen alle, die geholfen hatten, Eros umzubringen.
    Holden fand, dass es völlig in Ordnung war, wenn er kein Mitleid empfand. Die Situation war viel zu kompliziert, um mit schlichten moralischen Leitsätzen geklärt zu werden, also genoss er einfach nur das warme Siegesgefühl.
    Der Com zirpte. »Wir sind so weit«, meldete Amos.
    Holden nickte, erinnerte sich, dass er im Raumanzug steckte, und sagte: »In Ordnung. Hakt euch alle ein.«
    Er, Alex und Naomi zogen die Fangleinen aus den Anzügen und verankerten sie an Amos’ breiter Hüfte. Amos öffnete die Luftschleuse des Frachtraums und flog mit kurzen Gasstößen

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