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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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mit einem gefüllten Glas ins Schlafzimmer zurückkehrte, hatte Naomi sich schon aufgesetzt. Das Bettlaken lag zerknüllt auf ihrem Schoß. Als er sie halb nackt in dem Zwielicht sah, bekam er eine ebenso peinliche wie abrupte Erektion.
    Naomi betrachtete abwechselnd seinen nackten Körper und das Wasserglas. »Ist das für mich?«
    Da er nicht wusste, was sie meinte, sagte er nur: »Ja.«
    »Schläfst du?«
    Naomis Gesicht lag auf seinem Bauch, sie atmete ruhig und tief, antwortete zu seiner Überraschung aber: »Nein.«
    »Können wir reden?«
    Sie rollte sich von ihm herunter und kroch höher, bis sie mit dem Gesicht neben ihm auf dem Kissen lag. Ihr fielen die Haare in die Augen, Holden streckte die Hand aus und schob sie fort. Die Bewegung kam ihm so vertraut und besitzergreifend vor, dass er schlucken musste, weil er einen Kloß im Hals hatte.
    »Meinst du es jetzt ernst mit mir?« Sie hatte die Augen nur halb geöffnet.
    »Ja, und ob.« Er küsste sie auf die Stirn.
    »Den letzten Geliebten hatte ich vor mehr als einem Jahr«, erklärte sie. »Ich betreibe serielle Monogamie. Was mich angeht, ist dies eine ausschließliche Sache, bis einer von uns entscheidet, dass es nicht mehr so ist. Solange du rechtzeitig Bescheid sagst, dass du es beenden willst, werde ich dir nicht böse sein. Ich bin offen dafür, dass es mehr sein soll als bloßer Sex, aber meiner Erfahrung nach passiert das ganz von selbst, wenn es denn sein soll. Nur damit du es weißt, ich habe auf Europa und Luna noch ein paar Schätzchen in der Warteschleife.«
    Sie drückte sich auf einem Ellbogen hoch, bis sie seinem Gesicht ganz nahe war.
    »Habe ich damit alles Wichtige gesagt?«, fragte sie.
    »Nein«, antwortete er, »aber ich akzeptiere die Bedingungen.«
    Sie ließ sich auf den Rücken fallen und seufzte gedehnt und zufrieden.
    »Gut.«
    Holden wollte sie festhalten, doch ihm war zu warm, und er klebte vor Schweiß. So nahm er nur ihre Hand. Er wollte ihr sagen, dass es etwas bedeutete, dass es jetzt schon mehr als Sex für ihn war, doch alle Worte, die er im Kopf ausprobierte, kamen ihm unecht oder erbärmlich vor.
    »Danke«, sagte er nur, doch sie schnarchte schon wieder leise.
    Am Morgen hatten sie noch einmal Sex. Nach einer langen Nacht mit zu wenig Schlaf war es für Holden eher anstrengend als eine Erleichterung, doch auch das war angenehm, als hätte der Sex, der ihnen nicht völlig den Atem raubte, eine andere Bedeutung, als sei er sanfter und tiefer als das, was sie schon erlebt hatten. Danach ging Holden in die Küche und machte Kaffee, den er auf einem Tablett ans Bett brachte. Sie tranken ihn schweigend. Ein Teil der Schüchternheit, die sie am vergangenen Abend abgestreift hatten, war am künstlichen Morgen im LED-Licht des Raumes auf einmal wieder da.
    Naomi stellte die leere Kaffeetasse weg und berührte den schlecht verheilten Höcker auf seiner kürzlich gebrochenen Nase.
    »Ist das schrecklich?«, fragte Holden.
    »Nein«, antwortete sie. »Du warst vorher zu perfekt. Jetzt wirkst du bodenständiger.«
    Holden lachte. »Das klingt, als wolltest du einen dicken Mann oder einen Geschichtsprofessor beschreiben.«
    Naomi lächelte und strich ihm mit den Fingerspitzen über die Brust. Sie wollte ihn nicht erregen, es war die Neugierde, die erwachte, wenn die Befriedigung den Sex aus der Gleichung entfernt hatte. Holden überlegte, wann die Ernüchterung, die auf den Sex folgte, das letzte Mal so behaglich gewesen war. Vielleicht noch nie. Er stellte sich vor, wie er den Rest des Tages in Naomis Bett verbrachte, ging im Geiste eine Liste von Restaurants durch, die das Essen lieferten, und wurde jäh durch das Terminal unterbrochen, das auf dem Nachttisch summte.
    »Verdammt noch mal«, schimpfte er.
    »Du musst ja nicht drangehen.« Naomi dehnte die Erkundungen auf seinen Bauch aus.
    »Wo warst du in den letzten zwei Monaten?«, antwortete Holden. »Wenn sich da nicht jemand verwählt hat, geht vermutlich wieder das Sonnensystem unter, und wir haben fünf Minuten, um die Station zu verlassen.«
    Naomi küsste seine Rippen, was ihn zugleich kitzelte und die Frage aufwarf, wie lang seine refraktorische Periode eigentlich war.
    »Das ist nicht witzig«, entgegnete sie.
    Holden nahm seufzend das Terminal vom Nachttisch. Freds Name blinkte, als es abermals summte.
    »Es ist Fred«, sagte er.
    Naomi hörte auf, ihn zu küssen, und richtete sich auf.
    »Dann sind es wahrscheinlich keine guten Neuigkeiten.«
    Holden tippte auf den

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