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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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»Das Recyclingsystem der Knight ist nicht dafür ausgelegt, zwei Wochen lang den Abfall von fünf Leuten in Trinkwasser zu verwandeln.«
    »Wenn es knapp wird, geht es noch. Wir müssen eben damit leben, dass wir stinken. Ich hatte befürchtet, es reicht hinten und vorne nicht.«
    »Da wir gerade beim Thema sind«, sagte Amos, »ich gehe gleich runter und lege noch etwas Deodorant auf. Nachdem ich den ganzen Tag im Schiff herumgekrochen bin, werde ich heute Nacht wahrscheinlich in meinem eigenen Gestank kein Auge zumachen.«
    Amos schluckte den Rest seiner Mahlzeit herunter und schmatzte, als hätte er es ungeheuer genossen, dann stand er von der Liege auf und kletterte über die Leiter hinunter. Holden biss in seinen eigenen Riegel. Es schmeckte nach fettigem Pressspan.
    »Was treibt Shed?«, fragte er. »Er ist so ruhig.«
    Naomi runzelte die Stirn und legte die halb gegessene Ration auf die Com-Konsole.
    »Darüber wollte ich mit Ihnen reden. Es geht ihm nicht gut, Jim. Von uns allen fällt es ihm am schwersten, sich mit dem abzufinden, was … passiert ist. Für Alex und Sie ist es leichter, Sie waren bei der Raummarine. Dort lernt man, damit umzugehen, wenn man Schiffs kameraden verliert. Amos fliegt schon sehr lange, und dies ist sogar schon das dritte Schiff, dessen Untergang er erlebt. Kaum zu glauben.«
    »Und Sie bestehen aus Gusseisen und Titan.« Es war ein schwacher Scherz, und Holden wusste es.
    »Nicht ganz. Höchstens zu achtzig oder neunzig Prozent, mehr nicht.« Naomi lächelte leicht. »Aber im Ernst, ich denke, Sie sollten mal mit ihm reden.«
    »Was soll ich ihm sagen? Ich bin kein Psychiater. Die Ansprache, die jetzt bei der Raummarine fällig wäre, dreht sich um Pflichtgefühl, Ehre und Opfermut und die Rache für gefallene Kameraden. Das funktioniert nicht so gut, wenn die Freunde aus keinem ersichtlichen Grund ermordet wurden und keinerlei Aussichten bestehen, irgendetwas zu unternehmen.«
    »Ich sage ja nicht, dass Sie ihn kurieren sollen. Ich meinte nur, Sie sollten mal mit ihm reden.«
    Holden stand auf und salutierte.
    »Ja, Sir«, sagte er. An der Leiter hielt er inne. »Noch einmal danke, Naomi. Ich muss wirklich …«
    »Ich weiß. Sie müssen jetzt der Kapitän sein.« Sie drehte sich zu ihrer Konsole herum und aktivierte den Bildschirm. »Ich winke dann mal weiter unseren Nachbarn zu.«
    Holden fand Shed in der winzigen Krankenstation der Knight . Eigentlich war es eher ein Wandschrank. Abgesehen von einer verstärkten Liege, den Schränken mit den Vorräten und einem halben Dutzend in der Wand montierten Geräten war gerade genug Platz für einen Hocker, der mit Magnetfüßen auf dem Boden klebte. Darauf saß Shed.
    »Hallo, Kumpel, darf ich reinkommen?«, fragte Holden. Habe ich wirklich »Hallo, Kumpel« gesagt?
    Shed zuckte mit den Achseln und rief eine Inventarliste ab, die auf dem Wandbildschirm erschien. Dann öffnete er verschiedene Schubladen und betrachtete den Inhalt. Er tat so, als sei er gerade mit etwas Wichtigem beschäftigt.
    »Hören Sie, Shed, diese Sache mit der Canterbury hat uns alle sehr getroffen und Sie …« Holden unterbrach sich, als der Medizintechniker sich umdrehte. Er hielt eine weiße Tube hoch.
    »Dreiprozentige Essigsäure. Ich wusste gar nicht, dass wir das Zeug hier draußen haben. Auf der Canterbury ist es ausgegangen, dabei habe ich drei Leute mit FW, die es wirklich gebrauchen könnten. Ich frage mich nur, warum das jemand auf die Knight geschleppt hat«, sagte Shed.
    »FW?« Mehr fiel Holden nicht ein.
    »Feigwarzen. Essigsäure ist die beste Behandlung für sichtbare Warzen, dadurch werden sie verbrannt. Es tut höllisch weh, aber es hilft. Es gibt doch keinen Grund, das Mittel im Shuttle zu lassen. Das medizinische Inventar ist immer völlig durcheinander.«
    Holden öffnete den Mund und wollte antworten, doch ihm fiel nichts ein, und so schloss er ihn wieder.
    »Wir haben Creme auf Essigsäurebasis«, fuhr Shed fort. Seine Stimme wurde immer schriller. »Aber kein Schmerzmittel. Was braucht man denn wohl eher auf einem Rettungsshuttle? Hätten wir in dem Wrack jemanden mit einer schlimmen Feigwarze gefunden, dann hätten wir ihm helfen können. Aber ein Knochenbruch? Pech gehabt, da musst du durch.«
    Holden versuchte noch einmal, den Mann zu erreichen. »Hören Sie, Shed.«
    »Oh, und sehen Sie sich das hier an. Kein gerinnungsförderndes Mittel. Was soll das denn? Auf einer Rettungsmission kommt es ja garantiert nicht vor, dass jemand

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