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Lewis, CS - Narnia 2

Lewis, CS - Narnia 2

Titel: Lewis, CS - Narnia 2
Autoren: Der Konig von Narnia
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frühstücken. Wie gut, daß ich mein Brotmesser mitgenommen habe.«
    So kletterten sie wieder den Abhang hinunter in ihre Höhle. Der Biber schnitt Brot und belegte es mit Schinken. Die Biberin schenkte Tee ein, und jeder freute sich über Speise und Trank. Sie hätten gerne noch länger verweilt, aber der Biber rief: »Höchste Zeit aufzubrechen!«
     

ASLAN NAHT
     
    Unterdessen erlebte Edmund recht viel Enttäuschung. Als sich der Zwerg von dannen gemacht hatte, erwartete er, die Zauberin werde wieder so nett zu ihm sein wie bei ihrer ersten Begegnung.
    Sie jedoch sagte überhaupt nichts, und als Edmund endlich seinen Mut zusammennahm und bat: »Bitte sehr, Majestät versprachen mir doch – versprachen mir doch türkischen Honig«, rief sie: »Schweig Er, Dummkopf!« Dann schien sie ihre Meinung zu andern. Sie murmelte wie zu sich selbst: »Der Fratz darf mir unterwegs nicht schwach werden« und klatschte abermals in die Hände, worauf ein anderer Zwerg erschien.
    »Bring diesem Menschengeschöpf Speise und Trank!« befahl sie.
    Der Zwerg ging und kehrte gleich darauf zurück. Er brachte in einer eisernen Schale Wasser und auf einem Eisenteller ein Stück trockenes Brot. Wie er es auf den Fußboden neben Edmund setzte, grinste er widerlich und höhnte: »Hier ist der türkische Honig für den kleinen Prinzen. Hahaha!«
    »Nimm das weg«, trotzte Edmund. »Ich will kein trockenes Brot.« Aber die Hexe drehte sich ihm mit einem so furchtbaren Gesichtsausdruck zu, daß er sich entschuldigte und langsam an dem Brot zu knabbern begann, wenngleich es so altbacken war, daß er es kaum hinunterwürgen konnte.
    »Er wird noch dankbar daran zurückdenken, ehe Er wieder Brot zu kosten bekommt«, sagte die Hexe.
    Während er still vor sich hinkaute, kam der erste Zwerg zurück und meldete: »Der Schlitten ist bereit.«
    Die Weiße Hexe stand auf und ging hinaus. Sie befahl Edmund, ihr zu folgen. Als sie auf den Hof hinaustraten, schneite es wieder einmal, aber die Hexe achtete nicht darauf, und Edmund mußte neben ihr im Schlitten Platz nehmen. Doch bevor sie losfuhren, rief sie Maugrim herbei. Er kam wie ein ungeheurer Hund angetrottet.
    »Nimm die schnellsten deiner Wölfe, und laufe sofort zum Biberhaus«, befahl sie ihm. »Töte, wen du dort findest. Sind sie bereits unterwegs, so eile an den Steintisch, aber laß dich nicht blicken. Warte dort im Verborgenen auf mich. Ich muß indessen sehr, sehr weit gen Westen, bevor ich eine Stelle finde, wo ich den Fluß überqueren kann. Möglicherweise erreichst du die Menschengeschöpfe, bevor sie am Steintisch ankommen. Du weißt, was du zu tun hast, wenn du sie findest.«
    »Ich höre und gehorche, o Königin«, knurrte der Wolf und schoß blitzgeschwind in Schnee und Dunkelheit hinaus, schneller als das schnellste Roß.
    Nach ein paar Minuten hatte er einen andern Wolf herbeigelockt, rannte mit ihm zum Damm hinunter, und sie schnüffelten um das Biberhaus herum. Natürlich fanden sie es leer. In einer klaren Nacht wäre es für die Kinder und die Biber schlimm gewesen. Dann hätten die Wölfe ihre Spur leicht verfolgen können und sie bestimmt eingeholt, ehe sie ihren Schlupfwinkel erreicht hätten. Durch den Neuschnee jedoch war die Fährte ausgekühlt, sogar die Fußspuren waren zugeweht.
    Der Zwerg hieb auf die Rentiere ein, und die Hexe und Edmund glitten durch den Torbogen in die Dunkelheit und die Kälte. Es war eine fürchterliche Fahrt für Edmund, der ohne Mantel war. Nach einer Viertelstunde war seine Brust ganz beschneit, und kaum hatte er den Schnee abgeschüttelt, so bedeckte er ihn von neuem. Und er war so müde. Bald war er wieder bis auf die Haut durchnäßt. Ach, und wie unglücklich fühlte er sich! Es sah gar nicht mehr so aus, als wolle die Hexe ihn zum König machen. Was hatte er sich da alles eingeredet: wie gütig und freundlich sie war und daß sie im Recht sei. Jetzt erschien ihm das alles dumm, und er hätte viel darum gegeben, in diesem Augenblick bei den andern zu sein, sogar bei Peter.
    Es gab nur einen Trost. Vielleicht war alles nur ein böser Traum, und er konnte jeden Augenblick erwachen, denn je länger sie fuhren, um so mehr ähnelte das Ganze einem Traum. Aber ach, er erwachte nicht. Er war wach, und es war kein Traum.
    Es währte viel länger, als ich zu beschreiben vermag, selbst wenn ich Seiten und Seiten schriebe.
    So will ich dort fortfahren, wo es zu schneien aufhörte, der Morgen anbrach und sie bei Tageslicht dahinglitten.
    Sie
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