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Lewis, CS - Narnia 5

Lewis, CS - Narnia 5

Titel: Lewis, CS - Narnia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Reise auf der Morgenroete
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»Nicht, daß uns das viel nützt«, sagte Eustachius, »wenn man sich vor Leuten versteckt, die man nicht sehen kann. Vielleicht sind sie überall um uns herum.«
    »Nun, Drinian«, sagte Kaspian. »Wie wäre es denn, wenn wir das Boot aufgeben, an eine andere Stelle der Bucht gehen und der›Morgenröte‹signalisieren würden, uns dort an Bord zu nehmen?«
    »Die Bucht ist zu flach für die›Morgenröte‹Herr«, wandte Drinian ein.
    »Wir könnten schwimmen«, schlug Lucy vor.
    »Eure Majestäten«, sagte Riepischiep. »Hört zu! Es ist eine Torheit, anzunehmen, man könne einem unsichtbaren Feind aus dem Weg gehen, indem man herumschleicht undsich versteckt. Wenn uns diese Geschöpfe in einen Kampf verwickeln wollen, gelingt ihnen das auch. Und was immer auch passieren mag–ich trete ihnen lieber von Angesicht zu Angesicht gegenüber, als daß ich mich von hinten überraschen lasse.«
    »Ich glaube, diesmal hat Riep wirklich recht«, sagte Edmund.
    »Wenn Rhince und die anderen von der›Morgenröte‹aus sehen, daß wir an Land kämpfen, dann können sie doch sicher irgend etwas unternehmen!« wandte Lucy ein.
    »Aber sie werden uns nicht kämpfen sehen, wenn sie den Feind nicht sehen können«, sagte Eustachius unglücklich. »Sie werden denken, wir fuchteln nur so zum Spaß mit den Schwertern herum.«
    Alle schwiegen betroffen.
    »Nun«, meinte Kaspian schließlich. »Laßt uns beginnen! Wir müssen ihnen gegenübertreten. Schüttelt euch die Hände, leg den Pfeil an, Lucy, und die anderen ziehen das Schwert–und dann los! Vielleicht können wir mit ihnen verhandeln.«
    Es war eigenartig, auf dem Marsch zum Strand die friedlich daliegenden Bäume und Rasenflächen zu sehen. Und als sie am Ufer ankamen und das große Boot sahen, das noch immer dort lag, wo sie es zurückgelassen hatten, und den glatten, völlig menschenleeren Sand, da fragten sie sich, ob sich Lucy nicht alles nur eingebildet hatte. Aber noch bevor sie den Sand betraten, erklang eine Stimme.
    »Nicht weiter, meine Herren, nicht weiter«, sagte die Stimme. »Wir müssen erst mit euch reden. Wir sind über fünfzig Mann, und wir haben alle eine Waffe in der Hand.«
    »Hört, hört!« erklang ein Chor von Stimmen. »Das ist unser Boß! Man kann sich darauf verlassen, was er sagt. Er sagt die Wahrheit, jawohl, das tut er!«
    »Ich sehe keine fünfzig Krieger«, bemerkte Riepischiep.
    »Das ist richtig, das ist richtig«, sagte die Anführerstimme. »Ihr seht uns nicht. Und warum nicht? Weil wir unsichtbar sind.«
    »Weiter so, Boß, weiter so!« ertönten die anderen Stimmen. »Du sprichst wie ein Buch. Sie hätten keine andere Antwort erwarten können.«
    »Ruhig, Riep«, flüsterte Kaspian und fügte dann etwas lauter hinzu: »Was wollt ihr von uns, ihr unsichtbaren Leute? Und was haben wir getan, daß ihr uns als Feinde gegenübertretet?«
    »Wir wollen, daß euer kleines Mädchen etwas für uns tut«, entgegnete die Anführerstimme. (Die anderen erklärten, daß dies genau das war, was sie hatten sagen wollen.)
    »Kleines Mädchen?« fragte Riepischiep. »Die Dame ist eine Königin.«
    »Von Königinnen verstehen wir nichts«, antwortete die Anführerstimme. (»Nein, überhaupt nichts, nein, überhaupt nichts«, fielen die anderen ein.) »Aber sie muß etwas für uns tun.«
    »Und was?« fragte Lucy.
    »Wenn es etwas ist, was gegen die Ehre oder gegen die Sicherheit Ihrer Majestät gerichtet ist«, fügte Riepischiep hinzu, »dann werdet ihr euch wundern, wie viele von euch wir erledigen, bevor wir selber sterben.«
    »Nun«, sagte die Anführerstimme. »Es ist eine lange Geschichte. Ich schlage vor, daß wir uns alle hinsetzen.«
    Die anderen Stimmen stimmten diesem Vorschlag begeistert zu, doch die Narnianen blieben stehen.
    »Nun«, sagte die Anführerstimme. »Es ist so. Diese Insel ist seit ewigen Zeiten im Besitz eines großen Zauberers. Und wir alle sind–oder vielleicht sollte ich sagen waren–seine Diener. Nun, um es kurz zu machen, dieser Zauberer, von dem ich sprach, befahl uns, etwas zu tun, was wir nicht tun wollten. Da wurde der Zauberer furchtbar wütend,denn ihm gehörte die Insel, und er war nicht an Widerspruch gewöhnt. Er fackelte nicht lange, ging hinauf (ihr müßt wissen, daß er all seine Zaubersachen dort oben aufbewahrte, und wir wohnten unten), also er ging hinauf und legte einen Fluch auf uns. Einen Fluch, der uns häßlich gemacht hat. Wenn ihr uns jetzt sehen könntet–meiner Meinung nach solltet ihr Gott

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