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Lewis, CS - Narnia 5

Lewis, CS - Narnia 5

Titel: Lewis, CS - Narnia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Reise auf der Morgenroete
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»Unsere Waffen werden sichtbar, sobald sie unsere Hand verlassen.«
    »Aber warum wollt ihr denn, daß ich es mache?« fragte Lucy. »Warum macht es nicht einer von euch? Gibt es unter euch keine Mädchen?«
    »Wir nicht, wir nicht«, erklangen alle Stimmen. »Wir gehen nicht mehr hinauf.«
    »Mit anderen Worten«, sagte Kaspian, »verlangt ihr von einer Dame, eine Gefahr auf sich zu nehmen, die ihr euren eigenen Schwestern und Töchtern nicht zumuten wollt?«
    »Das stimmt, das stimmt!« sagten alle Stimmen munter. »Du hättest es nicht besser ausdrücken können.«
    »Also, das ist doch die Höhe …« begann Edmund, aber Lucy unterbrach ihn.
    »Müßte ich nachts hinaufgehen, oder ginge es auch tagsüber?«
    »Oh, tagsüber, tagsüber natürlich«, sagte die Anführerstimme. »Nicht nachts. Das würde keiner von dir verlangen. Im Dunkeln nach oben gehen? Igittigitt!«
    »Also gut, ich mache es«, sagte Lucy. »Nein«, fuhr sie, zu den anderen gewandt, fort. »Versucht nicht, mich zurückzuhalten. Seht ihr nicht, daß es keinen Zweck hat? Es sind Dutzende. Wir können nicht gegen sie kämpfen. Und wenn ich es tue, dann haben wir eine Chance.«
    »Aber der Zauberer!« wandte Kaspian ein.
    »Ich weiß«, sagte Lucy. »Aber vielleicht ist er nicht so schlimm, wie sie sagen. Habt ihr nicht auch das Gefühl, daß diese Leute nicht allzu mutig sind?«
    »Auf jeden Fall sind sie nicht allzu klug«, meinte Eustachius.
    »Schau mal, Lu«, sagte Edmund. »Wir können es wirklich nicht zulassen, daß du so etwas tust. Frag mal Riep, ich bin sicher, daß er dasselbe sagen wird.«
    »Aber ich tue es, um mein Leben und euer Leben zu retten«, sagte Lucy. »Ich will genausowenig wie ihr von unsichtbaren Schwertern durchbohrt werden.«
    »Ihre Majestät hat recht«, sagte Riepischiep. »Wenn wir die Gewißheit hätten, daß wir ihr das durch einen Kampf ersparen könnten, dann wäre es ganz klar, was unsere Pflicht ist. Aber mir scheint, daß wir keinerlei Gewißheit haben. Und das, was von Ihrer Majestät verlangt wird, steht nicht im Widerspruch zu ihrer Ehre, sondern ist eine edle und heroische Tat. Wenn die Königin es mit dem Zauberer aufnehmen möchte, dann will ich nicht dagegen sprechen.«
    Da alle wußten, daß Riepischiep vor nichts Angst hatte, konnte er dies sagen, ohne sich im geringsten komisch vorzukommen. Die Jungen dagegen, die alle recht oft Angst hatten, wurden rot. Aberda Riepischieps Vorschlag offensichtlich sehr vernünftig war, mußten sie nachgeben. Als sie ihre Entscheidung bekanntgaben, brachen laute Hurrarufe aus, und die Anführerstimme (kräftig unterstützt von allen anderen) lud die Narnianen zum Abendessen und zum Übernachten ein. Eustachius wollte die Einladung nicht annehmen, aber Lucy sagte: »Ich bin sicher, daß sie nicht hinterhältig sind. Ganz gewiß nicht.« Die anderen stimmten zu. Und so gingen sie zurück zum Haus, begleitet von lautem Stampfen, das noch lauter wurde, als sie den gepflasterten und hallenden Hof erreichten.
     

Das Buch des Zauberers
     
    Die unsichtbaren Leute bewirteten ihre Gäste königlich. Es war sehr komisch, mit anzusehen, wie die Teller und die Schüsseln zum Tisch kamen, obwohl man niemanden sah, der sie trug. Es wäre sogar komisch gewesen, wenn die Dinge sich parallel zum Boden bewegt hätten, wie man das von Sachen, die in unsichtbaren Händen getragen wurden, erwartet. Aber das taten sie nicht. Sie bewegten sich hüpfend und springend durch den langen Speisesaal. Am höchsten Punkt der einzelnen Sprünge schwebten die Schüsseln etwa vier Meter über dem Boden; dann kamen sie herunter und hielten ganz plötzlich etwa einen Meter über dem Fußboden an. Wenn die Schüssel so etwas wie Suppe oder Gulasch enthielt, war das Resultat ziemlich entsetzlich.
    »Ich werde langsam neugierig«, flüsterte Eustachius Edmund zu. »Meinst du, es sind Menschen? Sie kommen mir eher wie große Heuschrecken oder wie riesige Frösche vor.«
    »So sieht es aus«, sagte Edmund. »Aber rede das bloßnicht Lucy ein–sie mag Insekten nicht besonders, vor allem keine großen.«
    Sie hätten das Mahl viel mehr genossen, wenn es nicht so schrecklich chaotisch verlaufen wäre und wenn die Unterhaltung nicht nur aus Zustimmung bestanden hätte. Die unsichtbaren Leute stimmten allem zu. Tatsächlich waren ihre Bemerkungen meist so gehalten, daß man kaum widersprechen konnte. »Ich sage immer, daß man gerne ißt, wenn man hungrig ist« oder »Es wird dunkel, wie immer am Abend«,

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