Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lewis, CS - Narnia 5

Lewis, CS - Narnia 5

Titel: Lewis, CS - Narnia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Reise auf der Morgenroete
Vom Netzwerk:
»daß du uns nicht so sehen kannst, wie wir ausgesehen haben, bevor wir häßlich gemacht wurden. Du würdest nicht glauben, wie wir damals ausgesehen haben, ganz bestimmt nicht, denn es läßt sich nicht leugnen, daß wir jetzt furchtbar häßlichsind.«
    »Ja, das sind wir, Boß, das sind wir!« fielen die anderen mit ein und hüpften auf und ab wie Spielzeugballons. »Du sagst es, du sagst es!«
    »Aber das finde ich überhaupt nicht!« rief Lucy laut, damit alle sie hören konnten. »Ich finde, ihr seht sehr hübsch aus.«
    »Hört, hört!« sagten die Einbeiner. »Das stimmt, Fräuleinchen. Wir sehen sehr hübsch aus. Ein hübscheres Völkchen gibt es nicht.« Das sagten sie ohne jegliche Überraschung, und es schien ihnen nicht aufzufallen, daß sie vorher genau das Gegenteil behauptet hatten.
    Doch bevor sie an diesem Abend zu Bett gingen, geschah noch etwas. Und danach waren die Einbeiner mit ihrem einen Bein noch zufriedener. Kaspian und die anderen gingen so schnell wie möglich zum Strand hinunter, um Rhince und den anderen an Bord, die inzwischen sehr in Sorge waren, Bescheid zu sagen. Und natürlich gingen die Einbeiner mit. Sie hüpften auf und ab wie Fußbälle und stimmten sich gegenseitig lautstark zu, bis Eustachius sagte: »Ich wollte, der Zauberer würde sie statt unsichtbar unhörbar machen.«
    Als sie bei der Bucht ankamen, hatte Riepischiep eine ausgezeichnete Idee. Er ließ sein kleines Weidenboot zu Wasser und paddelte herum, bis die Einbeiner aufmerksam wurden. Dann stellte er sich in seinem Boot auf und sagte: »Ehrenwerte und kluge Einbeiner! Ihr braucht keine Boote! Jeder von euch hat einen Fuß, den er statt dessen benutzen kann. Ihr müßt so leichtfüßig wie möglich auf dem Wasser hüpfen, dann werdet ihr sehen, was geschieht.«
    Der Obereinbeiner zögerte und warnte die anderen, daß das Wasser sehr naß sei. Aber einer oder zwei der jüngeren versuchte es sofort, und dann folgten ein paar weitere ihrem Beispiel, und schließlich beteiligten sich alle. Es klappte ausgezeichnet. Der riesige Fuß der Einbeiner diente als natürliches Floß oder Boot, und nachdem Riepischiep ihnen beigebracht hatte, wie man ein einfaches Paddel schnitzt, paddelten sie alle in der Bucht und um die »Morgenröte« herum und sahen aus wie eine Flotte kleiner Kanus, in deren Heck dicke Zwerge standen. Sie paddelten um die Wette, vom Schiff wurden Weinflaschen als Preise für sie herabgelassen, und die Matrosen lehnten sich über die Reling und lachten, bis ihnen alles weh tat.
    Auch über ihren neuen Namen »Einbeiner« waren die Tölpel sehr glücklich. Sie fanden ihn phantastisch–nur sagten sie ihn immer falsch. »Das sind wir!« riefen sie. »Eimerbeine, Beinheimer, Heimerbeiner. Genau dieser Name lag uns selbst schon auf der Zunge.« Aber schon bald brachten sie ihn mit ihrem alten Namen–Tölpel–durcheinander, und schließlich nannten sie sich Tölpelbeiner. Und so werden sie vermutlich für alle Zeiten genannt.
    Am Abend speisten alle Narnianen oben beim Zauberer. Lucy fiel auf, wie anders das obere Stockwerk plötzlich aussah, jetzt, wo sie keine Angst mehr hatte. Die geheimnisvollen Zeichen an den Türen waren noch immer geheimnisvoll, aber jetzt schienen sie eine freundliche und heitere Bedeutung zu haben, und selbst der bärtige Spiegel sah jetzt eher lustig als furchterregend aus. Beim Abendessen bekam jeder durch Zauberei das zu essen und zu trinken, was er am liebsten mochte. Und nach dem Essen veranstaltete der Zauberer eine sehr praktische und schöne Zauberei. Er legte zwei leere Bogen Pergament auf den Tisch und bat Drinian, ihm einen genauen Bericht ihrer Reise zu geben; und während Drinian sprach, erschien all das, was er beschrieb, in feinen und klaren Linien auf dem Pergament, bis die Blätter schließlich zu phantastischen Karten geworden waren. Sie zeigten die östlichen Meere mit Galma, Terebinthia, den Sieben Inseln, den Einsamen Inseln, der Dracheninsel, der Verbrannten Insel, der Todeswasserinsel und dem Land der Tölpel, und alles hatte genau die richtige Größe und war an der richtigen Stelle eingezeichnet. Dies waren die allerersten Karten von diesen Meeren, und sie waren besser als all die Karten, die inzwischen ohne Zauberei gemacht wurden. Denn die Städte und die Berge auf diesen Karten sahen zwar so aus wie auf einer normalen Karte, aber nachdem der Zauberer seinen Gästen ein Vergrößerungsglas geliehen hatte, sahen sie, daß es perfekte kleineAbbilder der

Weitere Kostenlose Bücher