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Lewis, CS - Narnia 6

Lewis, CS - Narnia 6

Titel: Lewis, CS - Narnia 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der silberne Sessel
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heißes Bad! Tröstet das kleine Mä d chen! Gebt ihm Lutscher, gebt ihm Puppen, gebt ihm M edi zin, gebt ihm alles, was euch einfällt – heiße Milch und Konfekt, Trostpflästerchen und Spielzeug. Singt ihm Wiegenlieder! Weine nicht, kleines Mäd chen, sonst bist du zu nichts mehr zu gebrauchen, wenn das Fest kommt.«
    Bei der Erwähnung von Spielzeug und Puppen war Jill genauso empört, wie ihr es gewesen wärt, und o b wohl Lutscher und Konfekt ja ganz gut waren, so hof f te sie doch, man würde ihr etwas Herzhafteres zuko m men lassen. Das törichte Gerede der Königin hatte j e doch ausgezeichnete Folgen, denn sofort wurden Tra u erpfützler und Eustachius von riesigen Kämmerern und Jill von einer riesigen Kammerzofe aufgehoben und auf ihre Zimmer getragen.
    Jills Zimmer hatte etwa die Größe einer Kirche und es wäre ziemlich schrecklich gewesen ohne das l o dernde Feuer im Kamin und den sehr dicken karmesi n roten Teppich auf dem Boden. Und hier widerfuhren ihr wunderbare Dinge. Sie wurde dem alten Kinde r mädchen der Königin übergeben, das vom Standpunkt der Riesen her gesehen eine kleine, vom Alter tief g e beugte Frau war. Vom Standpunkt der Menschen her war sie eine Riesin, die klein genug war, um in einem gewöhnlichen Zimmer umherzugehen ohne sich den Kopf an der Decke anzustoßen. Sie war sehr tüchtig, obwohl sich Jill gewünscht hätte, sie möge nicht da u ernd mit der Zunge schnalzen und Sachen sagen wie: »Oh, l à , l à ! Mein Schnuckel schätzchen« und »Da, mein Hühnchen« und »Jetzt wird alles gut, mein Püp p chen«.
    Sie füllte einen Riesenfußbadezuber mit warmem Wasser und half Jill hinein. Wenn man schwimmen kann (und Jill konnte es), dann ist ein Riesenbadezu ber etwas ganz Fantastisches. Und Riesenhandtücher sind zwar ein bisschen rau und grob, aber trotzdem himm lisch, denn sie sind riesig groß und man braucht sich gar nicht damit abzutrocknen – man rollt sich einfach vor dem Feuer darauf herum und lässt sich’s gut gehen. Und danach wurde Jill saubere, frische, angewärmte Kleidung angezogen: ganz prächtige Sachen, ein wenig zu groß zwar, aber ohne Zweifel für Menschen und nicht für Riesinnen gemacht. Wenn die Dame im gr ü nen Gewand hierher kommt, müssen sie an Gäste uns e rer Größe gewöhnt sein, dachte Jill.
    Schon bald wurde ihr klar, dass sie Recht hatte, denn ein Tisch und ein Stuhl in der richtigen Größe für einen normalen erwachsenen Menschen wurden vor ihr abg e stellt und auch die Messer, die Gabeln und die Löffel hatten die richtige Größe. Es war herrlich, sich hinz u setzen und sich endlich einmal sauber und warm zu fühlen. Ihre Füße waren noch immer bloß und es war wunderschön, auf dem Riesenteppich zu laufen. Sie versank darin bis über die Knöchel und das war für ihre schmerzenden Füße genau das Richtige. Das Mahl – das wir vermutlich Abendessen nennen sollten, obwohl eher Teezeit war – bestand aus Hühnersuppe mit Lauch, gebratenem Truthahn, Pudding, gerösteten K a stanien und so viel Obst, wie das Herz begehrte.
    Das einzig Ärgerliche war, dass das Kindermädchen dauernd aus und ein ging und jedes Mal, wenn sie h e reinkam, brachte sie ein riesiges Spielzeug mit – eine große Puppe, größer als Jill, ein hölzernes Pferd auf Rädern, etwa so groß wie ein Elefant, eine Trommel, die aussah wie ein kleiner Gasometer, und ein wolliges Lamm. Es waren grobe, schlecht gemachte Sachen in grellen Farben, deren Anblick Jill kaum ertragen kon n te. Sie erklärte dem Kindermädchen immer wieder, sie wolle die Sachen nicht, aber die Frau antwortete: »Tut-tut-tut-tut. Du willst sie bestimmt, wenn du dich erst einmal ein wenig ausgeruht hast, das weiß ich! Da-da-da! Ins Bettchen mit dir, mein gutes Herzchen!«
    Das Bett war kein Riesenbett, sondern nur ein gr o ßes Himmelbett, wie man es vielleicht in einem altm o dischen Hotel findet; und in diesem riesigen Zimmer sah es recht klein aus. Jill war sehr glücklich, als sie sich hineinplumpsen ließ.
    »Schneit es noch immer?«, fragte sie schläfrig.
    »Nein, jetzt regnet es, mein Häschen!«, sagte die Riesin. »Der Regen wäscht den ganzen hässlichen Schnee weg. Dann kann mein kostbares Püppchen morgen hinausgehen und spielen!« Sie deckte Jill zu und wünschte ihr eine gute Nacht.
    Ich finde, es gibt nichts Schlimmeres, als von einer Riesin geküsst zu werden. Jill fand das auch, aber fünf Minuten später war sie schon eingeschlafen.
    Den ganzen Abend und die ganze Nacht

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