Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lewis, CS - Narnia 6

Lewis, CS - Narnia 6

Titel: Lewis, CS - Narnia 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der silberne Sessel
Vom Netzwerk:
Küche schleichen, finden wir vielleicht eine offene Hintertür.«
    »Ich würde das allerdings nicht unbedingt eine Chance nennen«, bemerkte Trauerpfützler. »Aber es ist vermutlich die einzige, die wir haben.« In Wirklichkeit war Eustachius’ Plan nicht ganz so hoffnungslos, wie ihr vielleicht annehmen mögt. Wenn man ein Haus u n bemerkt verlassen will, ist der Nachmittag dafür in g e wisser Weise ein besserer Zeitpunkt als die Nacht. Nachmittags besteht eine größere Wahrscheinlichkeit, dass Türen und Fenster offen sind, und wenn man e r wischt wird, kann man so tun, als hätte man nur einen kleinen Spaziergang machen wollen ohne besondere Absicht. (Es ist sehr schwierig, dies Riesen oder E r wachsene Glauben zu machen, wenn man um ein Uhr nachts dabei ertappt wird, wie man aus dem Schla f zimmerfenster klettert.)
    »Wir müssen aber erst einmal dafür sorgen, dass sie arglos sind«, fügte Eustachius hinzu. »Wir müssen vorgeben, dass wir gerne hier sind und uns riesig auf dieses Herbstfest freuen.«
    »Es findet morgen Abend statt«, sagte Trauer pfützler. »So habe ich läuten hören.«
    »Ich verstehe«, meinte Jill. »Wir müssen so tun, als wären wir schrecklich gespannt darauf und müssen immer wieder danach fragen. Sie glauben sowieso, wir wären noch ganz kleine Kinder, das macht die Sache einfacher.«
    »Fröhlich«, bemerkte Trauerpfützler mit einem ti e fen Seufzer. »Wir müssen fröhlich sein. So, als gäbe es für uns keinerlei Probleme. Ausgelassen. Mir ist schon aufgefallen, dass ihr beiden nicht immer gut gelaunt seid. Ihr müsst mich beobachten und euch so bene h men wie ich. Ich werde fröhlich sein. So …«Er zwang sich zu einem gespenstischen Grinsen. »Und ausgela s sen …« An dieser Stelle machte er mit sorgen voller Miene einen Luftsprung. »Ihr werdet euch rasch daran gewöhnen, wenn ihr mir zuseht. Sie glauben sowieso, dass ich ein lustiger Bursche bin. Ich nehme an, ihr be i den habt geglaubt, ich wäre gestern Abend ein w e nig beschwipst gewesen, aber ich versichere euch, dass es gespielt war – na ja, zumindest das meiste. Ich habe mir gedacht, das könnte vielleicht noch ganz nützlich sein.«
    Wenn die Kinder später über ihr Abenteuer spra chen, waren sie nie ganz sicher, ob die letzte Behaup tung Trauerpfützlers auch wirklich der Wahrheit en t sprach; aber sie waren sicher, dass Trauerpfützler selbst sie in diesem Augenblick für wahr hielt.
    »Na gut. Wir sind also ausgelasse n«, meinte Eust a chius. »Nun, jetzt müssen wir nur jemanden finden, der uns die Tür aufmacht. Während wir Quatsch machen und ausgelassen sind, müssen wir so viel wie möglich über dieses Schloss herausfinden.«
    Glücklicherweise öffnete sich genau in diesem M o ment die Tür, das Riesenkindermädchen kam geschä f tig herein und verkündete: »So, meine Püpp chen. Habt ihr Lust, nach draußen zu kommen und zuzusehen, wie der König mit seinem ganzen Hofstaat zur Jagd au f bricht? Es ist so ein schöner Anblick!«
    Sie verloren keine Zeit, rannten an ihr vorbei und stiegen die erste Treppe hinab, zu der sie kamen. Der Lärm von bellenden Hunden, blasenden Hörnern und Riesenstimmen leitete sie und so hatten sie schon nach wenigen Minuten den Schlosshof erreicht. Die Riesen waren alle zu Fuß, denn in diesem Teil der Welt gibt es keine Riesenpferde und so wird die Riesenjagd zu Fuß abgehalten; wie auch die Hunde alle von normaler Größe waren.
    Als Jill sah, dass es keine Pferde gab, war sie zuerst schrecklich enttäuscht, denn sie war sicher, dass die riesige fette Königin nie und nimmer zu Fuß hinter den Hunden herrennen würde, und sie durfte auf keinen Fall den ganzen Tag im Haus bleiben. Aber dann sah sie die Königin auf einer Art Sänfte, die auf den Schu l tern von sechs jungen Riesen ruhte. Die törichte Frau war ganz in Grün gekleidet und trug ein Horn an der Seite. Mit dem König zusammen waren es zwanzig oder dreißig Riesen, die sich zur Jagd versammelt ha t ten. Alle redeten und lachten so laut, dass man davon fast taub wurde; und weiter unten, auf Jills Höhe, wu r de gebellt, Schwänze wurden gewedelt und geifernde Mäuler und Nasen wurden einem gegen die Hand g e presst.
    Trauerpfützler wollte gerade beginnen, Ausgelas sen heit und Verspieltheit zur Schau zu tragen – oder z u min dest das, was er darunter verstand (was vielleicht alles verdorben hätte, wenn es bemerkt worden wäre) –, als Jill ihr ausgesprochen anziehendes, kindliches L ä cheln

Weitere Kostenlose Bücher