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Lewis, CS - Narnia 6

Lewis, CS - Narnia 6

Titel: Lewis, CS - Narnia 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der silberne Sessel
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hatten. Eustachius, der schon früher einmal in dieser Welt gewesen war und der unter den Sprechenden Tieren mindestens einen guten Freund hatte, war entsetzt. Doch dem Moorwackler, der in Narnia geboren war, wurde so elend, dass er sich fast übergab.
    »Wir haben den Zorn Aslans auf uns geladen«, stöhnte er. »Das kommt davon, dass wir uns nicht an die Zeichen gehalten haben. Wir stehen vermutlich u n ter einem Fluch. Wenn es gestattet wäre, würde es das Beste sein, diese Messer zu nehmen und sie uns ins Herz zu stoßen.«
    Und nach und nach gelang es auch Jill, die Sache mit seinen Augen zu sehen. Auf jeden Fall wollte ke i ner von ihnen weiteressen. So bald wie möglich stahlen sie sich aus dem Saal.
    Die Tageszeit, in der sie sich eine Möglichkeit zur Flucht erhofften, rückte näher und alle drei wurden nervös. Sie drückten sich in den Gängen herum und warteten darauf, dass es im Schloss still werden würde. Die Riesen im Saal saßen noch eine Ewigkeit herum, nachdem sie ihre Mahlzeit beendet hatten. Der glatz köpfige Riese erzählte eine Geschichte. Als er damit fertig war, schlenderten die drei Freunde in die Küche. Aber dort, in der Spülküche, waren noch viele Riesen, die Geschirr wuschen und aufräumten. Es war schreck lich, zu warten, bis diese mit ihrer Arbeit fertig waren und bis sich einer nach dem anderen die Hände a b trocknete und wegging. Schließlich blieb nur noch eine alte Riesin zurück. Sie hantierte herum und schließlich wurde den dreien mit Entsetzen klar, dass sie gar nicht vorhatte wegzugehen.
    »Nun, Schätzchen«, sagte sie zu ihnen, »gleich bin ich fertig. So, hier stelle ich den Teekessel hin. Das gibt gleich eine schöne Tasse Tee. Jetzt kann ich mich ein bisschen ausruhen. Seid so gut und schaut mal in die Spülküche, ob die Hintertür offen ist.«
    »Ja«, erklärte Eustachius.
    »Gut. Ich lasse sie immer offen, damit die Katze, das arme Vieh, herein und hinaus kann.«
    Dann setzte sie sich auf einen Stuhl und legte die Beine auf einen zweiten.
    »Ich könnte ja eigentlich ein paar Minuten schl a fen«, meinte die Riesin. »Wenn nur die Jagd gesellschaft nicht zu früh heimkommt.«
    Die drei hatten Hoffnung geschöpft, als die Riesin vom Schlafen redete, doch nun, als sie von der Rück kehr der Jäger sprach, sank ihr Mut wieder.
    »Wann kommen sie für gewöhnlich zurück?«, fragte Jill.
    »Das kann man nie sagen«, antwortete die Riesin. »Aber nun geht, meine Schätzchen, und verhaltet euch ein Weilchen still.«
    Sie zogen sich ans andere Ende der Küche zurück und sie hätten sich auf der Stelle in die Spülküche g e schlichen, hätte die Riesin sich nicht aufgesetzt, die Augen aufgeschlagen und eine Fliege verjagt.
    »Wir versuchen es erst, wenn wir sicher sind, dass sie wirklich schläft”, flüsterte Eustachius. »Sonst ve r derben wir alles.«
    So stellten sie sich wartend und beobachtend an die hintere Wand der Küche. Der Gedanke, dass die Jäger jeden Moment zurückkommen konnten, war schreck lich. Und die Riesin war unruhig. Jedes Mal, wenn sie dachten, sie sei eingeschlafen, bewegte sie sich.
    Ich halte es nicht mehr aus, dachte Jill. Um sich a b zulenken begann sie sich umzusehen. Genau vor ihr stand ein großer sauberer Tisch mit zwei sauberen P a stetenformen und einem aufgeschlagenen Buch. Es w a ren natürlich Riesenpastetenformen. Jill kam der G e danke, dass sie sich bequem in eine davon hinein legen konnte. Dann kletterte sie auf die Bank neben dem Tisch um sich das Buch anzusehen. Sie las:
     
    Meerschweinchen. Dieses delikate Tier kann auf ve r schiedene Arten zubereitet werden.
     
    Es ist ein Kochbuch, dachte Jill ohne großes Interesse und warf einen Blick über die Schulter. Die Augen der Riesin waren geschlossen, aber sie sah nicht so aus, als schliefe sie richtig. Jill schaute wieder auf das Buch. Es war alphabetisch geordnet; und beim nächsten Rezept blieb ihr fast das Herz stehen. Es lautete:
     
    Mensch. Dieser anmutige kleine Zweibeiner gilt schon seit langer Zeit als Delikatesse. Er ist nach alter Tradi tion Bestandteil des Herbstfestes und wird zwischen dem Fisc h gang und dem Braten serviert. Der Mensch …
     
    Aber sie konnte es nicht ertragen, weiterzulesen. Sie drehte sich um. Die Riesin war aufgewacht und hatte einen Hustenanfall. Jill stupste die anderen beiden an und deutete auf das Buch. Sie kletterten ebenfalls auf die Bank und beugten sich über die riesigen Seiten. Eustachi u s las noch immer, wie Menschen zubereitet

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