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Lewis, CS - Narnia 6

Lewis, CS - Narnia 6

Titel: Lewis, CS - Narnia 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der silberne Sessel
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hervor, ein schwacher Donnerschlag ertönte und einen Moment lang stieg ein ekelhafter Geruch auf.
    »Da sollst du liegen, du gemeines Zauberwerkzeug«, rief der Ritter, »damit deine Herrin dich nicht für ein weiteres Opfer benutzen kann.« Dann wandte er sich um und betrachtete seine Retter; und was auch immer an seinem Gesicht nicht gestimmt hatte, es war ver schwunden.
    »Was?«, rief er und drehte sich zu Trauerpfützler. »Sehe ich vor mir einen Moorwackler – einen richtigen lebendigen, ehrlichen narnianischen Moorwackler?«
    »Also habt Ihr doch schon von Narnia gehört?«, fragte Jill.
    »Hatte ich das vergessen, solange ich verzaubert war?«, erwiderte der Ritter. »Nun, das und all die ande ren Hexereien sind jetzt vorbei. Ihr könnt versichert sein, dass ich Narnia kenne, denn ich bin Rilian, Prinz von Narnia, und König Kaspian ist mein Vater.«
    »Eure königliche Hoheit«, sagte Trauerpfützler und sank auf ein Knie (die Kinder taten es ihm nach). »Wir sind zu keinem anderen Zweck hierher gekommen, als um Euch zu suchen.«
    »Und wer seid ihr, meine anderen Erlöser?«, fragte der Prinz, zu Eustachius und Jill gewandt.
    »Aslan selbst hat uns von einem Ort hinter dem E n de der Welt hergeschickt um Eure Hoheit zu suchen«, erklärte Eustachius. »Ich bin Eustachius, der mit E u rem Vater zur Insel Ramandus segelte.«
    »Ich stehe so hoch in eurer Schuld, dass ich diese wohl nie werde begleichen können«, sagte Prinz Rili an. »Aber was ist mit meinem Vater? Lebt er noch?«
    »Er segelte wieder nach Osten, Herr, kurz bevor wir Narnia verließen«, antwortete Trauerpfützler. »Aber Ihr dürft nicht vergessen, dass er sehr alt ist. Es steht zehn zu eins, dass Seine Majestät auf der Reise sterben wird.«
    »Er ist alt, sagst du? Wie lange war ich in der G e walt dieser Hexe?«
    »Es ist mehr als zehn Jahre her, Hoheit, seit Ihr in den Wäldern an der Nordseite Narnias verschwunden seid.«
    »Zehn Jahre!«, rief der Prinz aus und strich sich mit der Hand über das Gesicht, als wollte er die Vergan genheit wegwischen.
    »Ja, ich glaube dir. Denn jetzt, wo ich wieder ich selbst bin, erinnere ich mich an mein Leben in der Verwünschung, obwohl ich mich nicht an mein wahres Ich erinnern konnte, solange ich verwunschen war. Und nun, liebe Freunde – aber wartet! Ich höre ihre Füße auf der Treppe – ist dieser tapsende, weiche Schritt für einen Menschen nicht Ekel erregend? Pfui! Schließ die Tür, Junge! Oder bleib da. Ich habe eine bessere Idee. Ich werde diese Erdmänner an der Nase herumführen, wenn Aslan mir den Witz dazu gibt. Wartet erst einmal ab, was ich sage.«
    Resolut ging er zur Tür und öffnete sie weit.

 
    Die Königin vom Unterland
     
    Zwei Erdmänner traten ein. Doch statt näher zu ko m men, stellten sie sich rechts und links der Tür auf und verneigten sich tief. Und dann folgte sofort die Person, die sie am allerwenigsten erwartet oder herbei gesehnt hatten: die Grüngewandete, die Königin vom Unte r land. Sie blieb regungslos in der Tür stehen und sie s a hen an ihren Augen, dass sie die Situation mit einem Blick erfasste: Die drei Fremden, den zerstörten silbe r nen Sessel und den befreiten Prinzen mit dem Schwert in der Hand.
    Sie wurde leichenblass, doch Jill war der Ansicht, diese Blässe sei nicht von der Furcht hervorgerufen, sondern vom Zorn. Einen Augenblick lang heftete die Hexe ihre Augen auf den Prinzen und in ihnen lag Mordlust. Dann schien sie sich anders zu besinnen.
    »Lasst uns allein«, befahl sie den beiden Erdmän nern. »Und dass uns niemand stört, ehe ich rufe, oder der Tod ist ihm gewiss.« Die beiden Gnome tapsten gehorsam weg und die Hexe schloss die Tür und legte den Riegel vor.
    »Was sehe ich, königlicher Prinz«, sagte sie. »Hat Euch Euer nächtlicher Anfall noch nicht übermannt oder ist er schon so früh vorbei? Warum steht Ihr hier ohne Fesseln? Wer sind die Fremden? Sind sie es, die Euren Sessel zerstört haben, der Eure einzige Sicher heit war?«
    Prinz Rilian zitterte, während sie zu ihm sprach. Kein Wunder: Es ist nicht leicht, innerhalb einer ha l ben Stunde eine Verzauberung abzuwerfen, die einen zehn Jahre lang zum Sklaven gemacht hat. Dann sagte er sehr mühsam: »Meine Dame, dieser Sessel wird nicht mehr benötigt. Und Ihr, die Ihr mir hundert mal gesagt habt, wie sehr Ihr mich wegen des Zaubers b e dauert, der auf mir liegt, werdet zweifellos mit Freu den hören, dass er nun für immer von mir genommen ist. Es scheint, als

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