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Lewis, CS - Narnia 6

Lewis, CS - Narnia 6

Titel: Lewis, CS - Narnia 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der silberne Sessel
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viel von Männern, die sich von ihren Frauen schikanie ren lassen.«
    »Du wirst anders denken, wenn du erst einmal selbst einen Mann hast, das schwöre ich dir«, entgegnete der Ritter, der dies offensichtlich sehr lustig fand. »Doch mit meiner Gebieterin ist es etwas ganz anderes. Ich bin es wohl zufrieden, nach ihrem Wort zu leben, das mich schon vor tausend Gefahren bewahrt hat. Keine Mutter hat sich liebevoller um ihr Kind gesorgt als Ihre königliche Gnaden um mich. Denn seht, trotz all ihrer Sorgen und ihrer Geschäfte ist sie vielmals mit mir in der Oberwelt ausgeritten, um meine Augen an das Licht der Sonne zu gewöhnen. Diese Ausritte musste ich voll bewaffnet und mit geschlossenem Visier unter nehmen, damit niemand mein Gesicht sieht, und ich darf mit keinem reden, denn sie hat durch Zauberkraft herausgefunden, dass dies die Erlösung von dem schrecklichen Zauber, der auf mir liegt, verhindern würde. Wie könnte ein Mann einer solchen Dame nicht seine ganze Verehrung schenken?«
    »Es hört sich wirklich so an, als wäre sie eine ganz reizende Dame«, bemerkte Trauerpfützler und man hörte an seinem Tonfall, dass er genau das Gegenteil meinte.
    Noch vor Beendigung des Mahls hatten sie ganz und gar genug von dem Gerede des Ritters. Trauerpfützler dachte: Ich frage mich, welches Spiel diese Hexe mit diesem jungen Narren wohl spielen mag? Eustachius dachte: Er ist wirklich ein großes Kind. Er hängt am Rockzipfel dieser Frau, er ist ein Trottel. Und Jill dac h te: Er ist der albernste, eingebildetste und selbst süchtigste Kerl, den ich seit langem getroffen habe. Aber als das Mahl vorüber war, hatte sich die Stim mung des Ritters gewandelt. Jetzt lachte er nicht mehr.
    »Freunde«, sagte er. »Meine Stunde ist bald g e kommen. Ich schäme mich, dass ihr mich in diesem Zustand sehen werdet, doch ich hasse es, allein gela s sen zu werden. Sie werden gleich hereinkommen und meine Hände und Füße an jenen Stuhl binden. Nun denn, es muss sein, weil ich, wie man mir sagt, in me i nem Zorn alles verwüsten würde, was ich erreichen kann.«
    »Nun«, entgegnete Eustachius. »Es tut mir natürlich Leid, dass ihr diesem Zauber unterliegt, aber was tun diese Kerle mit uns, wenn sie kommen um Euch zu fesseln? Sie sprachen davon uns ins Gefängnis zu ste c ken. Und wir mögen diese dunklen Orte nicht sehr. Wir würden lieber hier bleiben, bis es Euch … wieder besser geht… wenn wir dürfen.«
    »Ein guter Gedanke«, meinte der Ritter. »Gewöhn lich bleibt in meiner bösen Stunde nur die Königin bei mir. Ihre liebevolle Fürsorge geht so weit, dass sie es nicht leidet, sofern es zu vermeiden ist, dass fremde Ohren die Worte hören, die ich in meiner Raserei au s stoße. Doch wäre es schwierig, meine Dienstgnome zu überreden euch bei mir zu lassen. Und mir deucht, ich höre ihre leisen Füße eben in diesem Moment auf der Treppe. Geht durch diese Tür: Sie führt zu meinen a n deren Gemächern. Dort könnt ihr entweder warten, bis sie mich wieder losgebunden haben, oder wenn ihr wollt, könnt ihr zurückkommen und bei mir bleiben, während ich wüte.«
    Sie folgten seinen Anweisungen und gingen durch eine Tür, die bis dahin geschlossen gewesen war. Wie sie zu ihrer Freude feststellten, führte sie nicht in die Dunkelheit, sondern auf einen beleuchteten Gang. Sie versuchten verschiedene Türen und fanden etwas, was sie dringend benötigten: Wasser um sich zu waschen und sogar einen Spiegel. »Er hat uns keine Gelegenheit gegeben, uns vor dem Essen zu waschen«, sagte Jill und trocknete ihr Gesicht ab. »Dieser selbstsüchtige, egoistische Kerl!«
    »Sollen wir zurückgehen und seine Verwandlung beobachten oder wollen wir hier bleiben?«, fragte E u stachius.
    »Also ich bin dafür, hier zu bleiben«, antwortete Jill.
    »Ich will es lieber nicht sehen.« Trotzdem war sie ein bisschen neugierig.
    »Nein, wir gehen zurück«, widersprach Trauer pfütz ler. »Vielleicht erfahren wir etwas und wir müssen so viel in Erfahrung bringen wie nur irgend möglich. Ich bin sicher, diese Königin ist eine Hexe und ist uns feindlich gesinnt. Und diese Erdmänner fänden sicher nichts dabei, uns niederzuschlagen. Der Geruch nach Gefahr und Lügen und Zauberei und Verrat ist hier in diesem Land stärker, als ich es jemals erlebt habe. Wir müssen unsere Augen und Ohren offen halten.«
    Sie gingen zurück durch den Gang und stießen vo r sichtig die Tür auf. »Alles in Ordnung«, sagte Eust a chius . Damit meinte er, dass

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