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Lewis, CS - Narnia 6

Lewis, CS - Narnia 6

Titel: Lewis, CS - Narnia 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der silberne Sessel
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Stolz und meine Wunschträume waren es, die uns am Schlund des Landes vom Abgrund aufgehalten haben. Lasst uns weiterreiten!«
    In der nächsten Stunde dachte Jill mal, Trauer pfützler habe Recht gehabt mit den Lampen, und mal dachte sie, es sei nur ihre Einbildung. Unterdessen ve r änderte sich die Landschaft. Die Decke von Unterland hatte sich so weit genähert, dass man sie selbst bei di e sem trüben Licht recht genau sehen konnte. Und die mächtigen zerklüfteten Wände von Unterland kamen zu beiden Seiten immer näher. Tatsächlich führte die Straße aufwärts und mündete in einen steilen Tunnel. Jetzt kamen die vier an Pickeln, Schaufeln und Schu b karren vorbei und sie sahen noch weitere Anzeichen, dass hier bis vor kurzem gegraben worden war. All dies hätte sie sehr ermutigt, wenn sie nur mit Sicherheit gewusst hätten, dass der Weg auch bis nach draußen führte. Der Gedanke, einen Tunnel zu betreten, der immer enger und enger wurde und in dem es immer schwieriger werden würde, wieder umzu kehren, war sehr unangenehm.
    Schließlich wurde die Decke so niedrig, dass sich Trauerpfützler und der Prinz den Kopf daran anstießen. Alle vier saßen ab und gingen neben den Pferden her. Der Weg war hier sehr uneben und man musste bei j e dem Schritt genau aufpassen. Und nun bemerkte Jill, dass es immer dunkler wurde. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr. Die Gesichter der anderen sahen in dem grünlichen Dämmerlicht seltsam und gespenstisch aus. Dann stieß Jill plötzlich (ohne es zu wollen) einen Schrei aus. Das nächste Licht vor ihnen verlöschte. Dann ging auch die Lampe hinter ihnen aus. Und dann war es plötzlich stockdunkel.
    »Mut, Freunde«, erklang die Stimme von Prinz Ril i an. »Aslan ist unser guter Herr, ob wir nun am Leben bleiben oder sterben müssen.«
    »Das stimmt, Herr«, sagte Trauerpfützler. »Und man darf nicht vergessen, dass es etwas Gutes hat, wenn man hier unten eingeschlossen ist: Man spart sich die Beerdigungskosten.«
    Jill hielt den Mund. (Wenn man nicht will, dass die anderen merken, wie große Angst man hat, ist dies sehr vernünftig, denn es ist die Stimme, die einen verrät.)
    »Wir können genauso gut weitergehen, anstatt hier stehen zu bleiben«, sagte Eustachius, und als Jill das Zittern in seiner Stimme hörte, wusste sie, wie klug es gewesen war, ihrer eigenen Stimme nicht zu trauen.
    Trauerpfützler und Eustachius gingen voraus. Sie streckten die Arme vor sich um nicht gegen ein Hi n dernis zu rennen. Jill und der Prinz folgten mit den Pferden.
    »Ist mit meinen Augen etwas nicht in Ordnung«, fragte viel später die Stimme von Eustachius, »oder sehe ich da oben einen Lichtfleck?«
    Statt einer Antwort rief Trauerpfützler: »Halt! Hier geht es nicht mehr weiter. Aber ich spüre Erde und keinen Felsen. Was hast du gesagt, Eustachius?«
    »Beim Löwen«, sagte der Prinz. »Eustachius hat Recht. Das ist eine Art …«
    »Aber es ist kein Tageslicht«, sagte Jill. »Es ist nur eine Art kaltes, blaues Licht.«
    »Immerhin besser als gar keins«, meinte Eustachius. »Ist es möglich, da hinaufzukommen?«
    »Es ist nicht genau über unseren Köpfen«, erklärte Trauerpfützler. »Es ist oben in dieser Wand, in die ich hineingerannt bin. Wie wäre es denn, Jill, wenn du auf meine Schultern klettern und versuchen würdest h i naufzukommen?«

 
    Jill verschwindet
     
    Trotz des entfernten Lichtflecks war es dort, wo sie stan den, völlig dunkel. So konnten die anderen Jills Be mü hun gen, auf den Rücken des Moorwacklers zu klettern, lediglich hören und nicht sehen. Sie hörten ihn sagen: »Du brauchst mir nicht den Finger ins Auge und auch nicht den Fuß in den Mund zu stecken« und »Ja, so geht es besser« und »So, jetzt halte ich deine Beine fest, dann kannst du dich mit den Armen an der Wand abstützen«.
    Dann schauten sie nach oben und sahen Jills Hände, die sich schwarz vor dem Lichtfleck abhoben.
    »Was ist?«, riefen sie besorgt hinauf.
    »Es ist ein Loch«, erklang Jills Stimme. »Ich könnte durchklettern, wenn ich ein bisschen höher hinauf käme.«
    »Was sieht man durch die Öffnung?«, wollte Eusta chius wissen.
    »Nicht viel«, antwortete Jill. »Trauerpfützler, lass meine Beine los, damit ich mich auf deine Schultern stellen kann, anstatt nur darauf zu sitzen. Ich kann mich am Rand der Öffnung festhalten.«
    Die anderen hörten eine Bewegung und dann sah man, wie sich ihre Gestalt vor dem Dämmerlicht der Öffnung aufrichtete; tatsächlich sah man sie

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