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Lewis, CS - Narnia 7

Lewis, CS - Narnia 7

Titel: Lewis, CS - Narnia 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der letzte Kampf
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wohl schwer zu erklären, nicht wahr, Edmund?« fragte König Peter.
    »Ja, es ist nicht leicht«, erwiderte Edmund. »Es war nicht wie früher, als wir durch Zauber aus unserer eigenen Welt hier nach Narnia kamen. Ein furchtbares Getöse brach aus, und irgend etwas schlug mich mit einem Knall, aber es verletzte mich nicht. Ich fühlte mich nicht erschreckt, eher aufgeregt. Ja, dann war etwas ganz komisch: Ich hatte doch ein aufgeschlagenes Knie vom Fußballspielen, das war plötzlich wieder heil. Ich fühlte mich leicht, ganz leicht. Ich weiß nicht mehr, was weiter geschah, denn plötzlich waren wir hier.«
    »Mit uns war es fast ebenso«, sagte Lord Digor und wischte die letzten Spuren des Obstes aus seinem goldenen Bart. »Wir hörten einen furchtbaren Knall und spürten einen fürchterlichen Stoß – und dann waren wir plötzlich hier. Ich glaubte, Marie, wir beide fühlten uns auf einmal gelöst. Ihr anderen werdet das nicht begreifen. Wir fühlten uns plötzlich nicht mehr so alt wie bisher.«
    »Weiter, was geschah seitdem?« fragte Eugen.
    »Nun«, erwiderte Peter, »lange Zeit geschah nichts. Dann öffnete sich die Tür…«
    »Welche Tür?« fragte Tirian.
    »Ja«, sagte Peter, »die Tür, durch die du hereinkamst – oder herauskamst, ganz gleich. Hast du das vergessen?«
    »Aber wo ist die Tür?«
    »Schau«, sagte Peter und zeigte hinüber.
    Da erblickte Tirian das wunderlichste und unwirklichste Ding, das man sich vorstellen kann. Nur ein paar Meter entfernt stand klar im Sonnenlicht eine grobe Holztür, und um sie herum der Rahmen des Eingangs, nichts anderes, keine Mauern, kein Dach. Tirian ging darauf zu, ganz verwundert, und die anderen folgten, um zu beobachten, was er wohl täte. Er ging herum zu der anderen Seite der Tür, aber auch hier sah sie ebenso aus. Er war noch immer in der frischen Luft des frühen Sommermorgens, und die Tür stand ganz einfach für sich allein da, wie aus dem Erdboden gewachsen.
    »Teure Majestät«, sagte Tirian zu dem Prächtigen König, »welch ein Wunder!«
    »Das ist die Tür, durch die du vor fünf Minuten mit dem Kalormenen kamst«, erklärte Peter lächelnd.
    »Kam ich denn nicht aus dem Wald in den Stall hinein? Diese Tür aber führt doch wohl von nirgendwoher zu nirgendwohin.«
    »So sieht sie aus, wenn du von außen herum gehst«, sagte Peter. »Aber wirf nur einen Blick durch den Spalt zwischen den beiden Brettern. Sieh nur hindurch.«
    Tirian blickte durch das Loch in der Tür. Zunächst konnte er nichts weiter als Dunkelheit erkennen. Doch als sich seine Augen daran gewöhnt hatten, sah er die mattrote Glut eines fast ausgebrannten Holzfeuers und darüber am Himmel unzählige Sterne. Tirian sah auch dunkle Gestalten umherlaufen oder zwischen ihm und dem Feuer stehen. Er konnte sie sprechen hören, und ihre Stimmen waren wie die der Kalormenen. Da wußte Tirian, daß er durch die Tür hinausschauen konnte in die Dunkelheit des verwüsteten Laternendickichts, wo er seine letzte Schlacht gekämpft hatte. Die Kalormenen stritten sich, ob sie hineingehen und nach Rischda Tarkhan suchen oder den Stall anzünden sollten.
    Tirian trat vom Loch in der Tür zurück und blickte sich um. Er traute kaum seinen Augen, denn über ihm war blauer Himmel und rundherum grünes Land, das sich, so weit er sehen konnte, nach allen Richtungen ausbreitete. Seine neuen Freunde standen lachend um ihn herum. »Es scheint also«, sagte Tirian wie zu sich selbst, »daß der Stall von innen und der Stall von außen gesehen etwas ganz Verschiedenes ist.«
    »Ja«, bestätigte ihm Lord Digor, »sein Inneres ist größer als sein Äußeres.«
    »Ja«, ergänzte Königin Luzie, »in unserer Welt barg auch einmal ein Stall etwas in sich, das größer war als unsere ganze Welt.« Zum ersten Mal hatte sie gesprochen, und aus dem Beben ihrer Stimme wußte Tirian jetzt auch, warum. Sie nahm alles tiefer auf als die andern. Sie hatte sich schweigend glücklich gefühlt.
    Tirian wollte sie gern wieder hören, und deshalb sagte er: »Mit Verlaub, Madam, sprecht weiter. Erzählt mir eure Erlebnisse.«
    »Nach allem Schreck und Lärm«, sagte Luzie, »fanden wir uns an dieser Stelle. Wir staunten über die Tür genauso wie du. Dann öffnete sich die Tür zum ersten Mal, und wir blickten in undurchdringliches Dunkel. Da kam ein großer Mann mit bloßem Schwert hindurch. Wir sahen an seinen Waffen: ein Kalormene. Er blieb neben der Tür stehen, mit erhobenem Schwert auf der Schulter, bereit jeden

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