Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
Vom Netzwerk:
Männern der Dunkelheit des Berges zu. Soh’Hmil und seine Begleiter aber genossen den Wind, der über sie hinwegstrich.
    „Lewyn, nicht. Niemand braucht zu wachen. Du solltest schlafen. Vielleicht gehört auch dies zu deinem vorbestimmten Weg.“ Der Freund hielt sie am Arm gefasst, als er bemerkte, wie sie ihren üblichen Rundgang beginnen wollte. Etwas Verlegenheit stand im Gesicht der jungen Frau, als sie sich durchschaut sah. Natürlich brauchte hier niemand einen Feind zu fürchten. Der Zauber der Drachen verhinderte deren Eindringen, zumindest noch in diesen Tagen. Die Vorsicht der Zwerge aber zeigte, dass das Böse nicht zu unterschätzen war. Aber wenn dem nicht bald Einhalt geboten werden konnte, war es keineswegs unmöglich, dass sogar das Volk Eswereghs in seiner Heimat bedroht wurde.
    „Nun komm schon. Ich war der Meinung, die Zeiten sind vorüber, da wir dich mit erhobener Stimme drängen mussten, unseren Bitten nachzukommen.“ Der Krieger zog sie sanft in Richtung des kleinen Lagers. Ihr Vater hatte dies bereits an einer der Felswände errichtet. Auch er wartete auf die Kriegerin. Doch anders als bei Soh’Hmil war sein Blick eher bedrohlich.
    „Der Schlaf ist wichtig, dies weißt du. Jandahr wird nicht verlangen, dass du nur ein kleines Feuer entfachst.“
    „Hm, ihr habt ja Recht.“ Widerwillig ließ sich Asnarins Enkelin auf ihrer Decke nieder. Aber wie sie es erwartet hatte, stellten sich rasch erneut die Bilder ein, die sie bereits während der letzten Nächte verfolgt hatten. Der Tod zeigte ihr wieder und wieder seine hässliche Fratze.
    Als sich die Ruhelose sicher war, dass die beiden Männer schliefen, erhob sie sich geräuschlos. Langsam ging sie zum Rand der Schlucht. Vor Jahren hatte sie hier nach einem Weg auf die andere Seite gesucht. In Erinnerung dessen hob sie einige Kiesel auf und warf sie in den Abgrund. Schnell hatte die verstoßene Thronfolgerin die Stelle gefunden, an der der verborgene Pfad die tiefe Spalte überspannte. Einer Eingebung folgend wollte sie die unsichtbare Brücke überqueren. In dieser Nacht schien ihr jedoch der Weg versperrt. Die Kiesel fielen rasch nacheinander in die Tiefe.
    „Du wirst den Abgrund morgen überbrücken. Heute aber schlafe.“ Es war nur eine Stimme, die von der Erbin der Macht wahrgenommen wurde. Kurz darauf strich ein warmer Wind über ihr Gesicht. Der brachte den ersehnten traumlosen Schlaf. Die Dreiundzwanzigjährige hatte die Augen bereits geschlossen, bevor sie sich gelegt hatte. Sie bekam nicht einmal mehr mit, wie der Freund sie in die Arme nahm und auf ihr Lager bettete. Weder der Heerführer, noch Cadar hatten sich dem Schlaf hingegeben, denn beide spürten ihre Unruhe. So erhob sich auch Soh’Hmil wieder, als sich die Gefährtin leise davonstahl.
    Freundlich begrüßte der Morgen die junge Frau. Und freundlich waren auch aller Augen auf sie gerichtet, als sie die ihren endlich öffnete.
    „Erst dem Schlaf aus dem Weg gehen wollen und dann nicht munter werden.“ Cadar schüttelte den Kopf. „Na los, nun steh schon auf! Jandahr wartet bereits auf dich.“ Er war ein wenig verblüfft, als sich seine Tochter noch immer nicht erhoben hatte. Nur langsam schien sie in diesen Tag zu finden.
    „Ihr solltet ihr etwas Zeit geben. Die Magie der Drachen hat ihr den Schlaf geschenkt. Es wird etwas dauern, ehe die Wirkung völlig verflogen ist.“ Der Zwerg beobachtete die Halbelbin genau. Nachdem sie einen Schluck aus ihrem Wasserschlauch genommen hatte, konnte er sehen, dass sie anschließend für die bevorstehende Aufgabe bereit war.
    „Folge mir! Wenn wir beide die Schlucht überquert haben, möchte ich in das Daragon’fenn gelangen.“
    „Ich nehme an, nicht auf dem Weg, den ich einst nehmen musste.“ Sie ahnte das Geforderte. Mit Hilfe der Magie sollte sie das Ziel erreichen. Da es nur eine kleine Reise war, sollte die Aufgabe Narias Tochter nicht allzu sehr anstrengen. Aber es war der Zauber des Gebirges, der dabei überwunden werden musste. Das machte das Ganze dann doch wieder schwierig.
    „So ist es. Nur Hexenmeister mit großen Fähigkeiten werden an das Ziel gelangen.“
    „Du hörtest bereits, dass meine Kraft zwar zurückkehrt, aber keineswegs so stark ist, wie sie es vor meiner Verbannung war.“
    „Ich erinnere mich deiner Worte. Aber denke an das, was Olma einst sagte. Ein reines Herz wird den Weg finden. Die Berge vermögen es zu erkennen. Sie werden sehen, ob die Kraft, die darauf wartet, geweckt zu werden,

Weitere Kostenlose Bücher