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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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die wohl nur in ihrer Nähe, weil sie ebenfalls ihre Räumlichkeiten aufsuchen wollten. Nach und nach verschwanden sie in den Seitengängen.
    Dann öffnete sich eine nächste, aber kleinere Halle. Deren Wände zeigten deutlich, dass sich hier ebenfalls Wohnräume befanden. Doch waren bei weitem nicht alle Unterkünfte in diesem Berg zu erkennen. Die wenigsten davon verfügten, wie hier, über so etwas wie ein Fenster.
    „Ihr habt die Wahl, ob ihr die einfachen Behausungen der Bewohner Hagnarems vorzieht oder lieber die verwaisten königlichen Gemächer beziehen wollt. Lewyn ist die Prinzessin Leranoths. Es stünde euch zu.“
    „Nichts Prunkvolles. Ein einfaches Lager genügt uns völlig. Zudem hast du Unrecht. Ich bin nicht die Thronfolgerin Let’wedens. Das gehört der Vergangenheit an.“ Da war er wieder, der bittere Ausdruck in ihrem Gesicht. Jandahr reagierte diesmal mit offener Neugier darauf. Er hatte bereits mehrfach festgestellt, dass die junge Frau die Gespräche um die Heimat der Elben nicht besonders mochte. Aber weshalb?
    „Ist das so schwer zu verstehen?“, fragte sie leicht gereizt.
    „Es ist deine Heimat. Dort wurdest du geboren. Freunde warten in der Stadt der Könige auf dich. An der Paiarosschleife hatten wir viel Zeit zum Reden. Obwohl wir Zwerge uns meist abseits hielten, ergab sich doch hin und wieder die Gelegenheit, mit Regos oder Nagalenos zu sprechen. So weit ich es herausgehört habe, wird deine Anwesenheit ebenfalls von Lheassa und Andail vermisst. Sie sprachen davon, dass es immer mehr in Let’weden gibt, die auf den Tag deiner Rückkehr warten.“
    „Das sind ein paar Freunde. Der Großteil aber fürchtet und hasst mich. Es waren die Ältesten, die uns beinah aller Hoffnung beraubten. Sie haben mich aus ihren Landen verbannt. Nein, es ist nicht mehr meine Heimat, das war es wohl nie.“ Dann erzählte sie von der Begegnung mit den Elben. Deutlich hatte sie erfahren müssen, dass viele aus der vermeintlichen Heimat der Meinung waren, dass Halbelben in ihrem Reich bestenfalls geduldet waren, keineswegs aber willkommen. Whengra hatte sie das immer wieder spüren lassen. Beinahe offen hatte er ihr über die Jahre seinen Hass gezeigt. Dennoch war die Kriegerin lange Zeit der Meinung, dass er einer von ganz wenigen war. Sie hatte sich gründlich geirrt.
    Jandahr hielt sich an der linken Seite und folgte dort bald einem größeren Gang. Vor einer schweren Eichentür, die mit Metall verstärkt war, blieb er stehen. Als er sie öffnete, erinnerte sich die Halbelbin seiner übrigen Worte.
    „Du hast sie gesehen, meine Freunde? Bist du nach der Schlacht noch einmal auf sie gestoßen? Sie leben doch noch?“ Lewyn hatte jetzt viele Fragen zu den Gefährten, die sie so sehr vermisste. Unruhe kam in ihr auf. Sofort fiel ihr wieder ein, dass sie sich in diesem Jahr bei Ashargna abermals nicht sehen würden. Vielleicht lebte auch niemand mehr, der hätte kommen können! Himmel, wie sie diese Ungewissheit doch hasste! Geduld – wie schon so oft, fiel es ihr sehr schwer, die zu bewahren. Aber vielleicht hatte der Zwerg eine Antwort für sie. Vielleicht würde sie erst in der Taseres im nächsten Jahr erfahren, was geschehen war. Vielleicht.
    „Ja, sie waren da. Wer von ihnen Leranoth oder Paliana wiedergesehen hat, kann ich dir nicht sagen. Dies sind wohl die letzten beiden großen Städte der Elben. Der Einzige, von dem ich mit Sicherheit sagen kann, dass er noch lebt, ist der junge Magier. Ich traf ihn bei unserem Rückzug an der anderen Seite des Paiaros. Ohne Regos’ Fähigkeiten wären wir an diesem Tag mit Sicherheit alle verloren gewesen. Wir schulden ihm unser Überdauern.“
    „Was ist mit dem Menschen, mit Aschiel?“
    „Er führte die Überlebenden seines Heeres, die die nicht versklavt wurden, zurück nach Agondhar.“

Bei den Zwergen
    Als das Morgenhorn erklang, trat Lewyn gerade wieder zu der mit Metall beschlagenen Tür herein. Sie sah müde aus. Die beiden Männer, die gerade dabei waren sich zu waschen, sahen erstaunt auf und ihr fragend entgegen.
    „Du hast keinen Schlaf gefunden?“
    „Die Erinnerung war zu stark.“
    „Du brauchst deine Kraft. Du wirst ihn nachholen.“ Cadar wusste, wie auch die anderen beiden, dass der weitere Weg noch schwieriger werden würde. Überall lauerte der Feind darauf, die Erbin der Macht in seine Fänge zu bekommen. Der eine Dunkle hatte erkennen müssen, dass sie wieder eine drohende Gefahr war, nicht nur, was die Hoffnung betraf, die

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