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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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uns diese Träume sagen?“
    Es war eine Weile ruhig. Sie grübelten über Sinn und Zweck ihres Aufenthaltes an diesem seltsamen Ort.
    „Ist es möglich, dass uns Wengor hierher rief? Sind dies vielleicht die Andaanas?“
    „Wir werden sehen. Brechen wir auf.“
    „Und wohin?“
    „Auch das werden wir sehen.“ Die Kriegerin war noch dabei, ihre Decke zu greifen. Mitten in der Bewegung hielt sie inne. „Nun, da hat jemand Einsicht mit uns.“ Sie hatte sich vollends aufgerichtet und schickte sich an, den weiteren Weg in Angriff zu nehmen. Ihre Schritte hallten durch die gewaltige Höhle.
    „Lewyn? Geh nicht ohne uns. Du weißt doch, dass wir hier unten ohne Hilfe verloren sind.“
    „Verzeih. Ich glaubte, dass auch ihr nun genug erkennen würdet. Eure Augen scheinen eurem Alter vorauszueilen.“ Sie war stehen geblieben und blickte erstaunt zu den Freunden.
    „Ich verstehe nicht ganz. Wieso meinst du, wir könnten diese Dunkelheit jetzt besser durchdringen?“
    Die junge Frau kehrte zu ihren Gefährten, die noch immer am Boden saßen, zurück. Sie stand mittlerweile wieder direkt vor ihnen. Die Männer aber schienen ihre Führerin nicht zu sehen. Einzig Soh’Hmil konnte in der weiterhin herrschenden Finsternis wenigstens etwas erkennen.
    „Ist der Pfad nur für dich bestimmt?“
    „Kaum. Wir wurden alle hierher geschickt. Folgt mir. Ich erkenne den Weg.“
    Anders als ihre Begleiter vermochte die Halbelbin die Umgebung genau zu sehen.
    Pflanzen der Dostellal
    Keiner der Vier konnte am Ende sagen, wie lange sie sich durch diese unterirdische Welt kämpften. Aber irgendwann begann es auch für die Menschen heller zu werden und sie brauchten nicht mehr geführt zu werden. Nun konnten selbst die Gitalaner erkennen, was die Freundin ihnen seit mehreren Tagen erzählte und sie ertasteten. Die Vegetation in der hiesigen Dunkelheit wurde etwas üppiger und farbenfroher. Von den Wurzeln, die sie anfänglich begleitet hatten, gab es jedoch keine Spur mehr. Dazu war die kleine Gruppe einfach viel zu tief im Berginneren.
    „Wir sollten ruhen, bevor wir unser Ziel erreichen.“
    „Du glaubst, wir sind fast da?“
    „Ja. Unterdessen ist das Licht so hell, dass es die Augen bald schmerzen wird. Wir müssen seinem Ursprung sehr nahe sein.“
    „Was, wenn wir irren und es uns in den Tod schickt?“
    „Ich fürchte, dann haben wir ein Problem.“ Nirek war wie die Anderen stehen geblieben. Und wie schon mehrmals, wurde die Gruppe erneut von einer solch starken Müdigkeit ergriffen, dass sich niemand dagegen wehren konnte. Sie ließen sich auf den dicken Moospolstern nieder und waren sogleich eingeschlafen.
    Nach einigen Stunden erwachten sie ausgeruht. Doch jeder von ihnen hatte abermals äußerst intensive Träume.
    „Ich weiß nicht, das ist alles sehr sonderbar. Ich denke, wir sind durch Zufall auf die Andaanas getroffen.“
    „Das wäre nicht gut. Die En’dika ließen mich wissen, dass diese Höhlen die Zeit ebenso verschlingen, wie das Daragon’fenn. Wir hätten hier schon weit über ein Jahr verbracht.“
    „Wo aber sind wir denn nun?“
    „Du bist recht ungeduldig, mein Freund.“ Soh’Hmil schmunzelte, während er die Gitalaner beobachtete.
    „Nun, wir Menschen haben nicht ganz so viel Zeit wie ihr Elben. Wir beide nähern uns dem Ende bereits. Ein Jahr ist für uns sehr viel Zeit.“ Nirek versuchte sich zu beherrschen. Aber die Aussicht, zwölf Monate oder mehr verloren zu haben, ließ ihn immer unruhiger werden.
    „Ich weiß. Aber wir kennen die Antwort noch nicht.“
    Weitere zwei Tage folgten sie dem ständig greller werdenden Licht. Dann trafen die Freunde auf die Quelle der Helligkeit. Ein schmalerer Gang, als die bisherigen, hatte den Trupp um eine Ecke geführt. Vor ihnen erstrahlte ein See aus reinstem Licht. Die Gefährten mussten die Augen schließen, sonst würden sie ihre Sehkraft verlieren. Sofort waren sie eingeschlafen. Sanft sanken die Männer zu Boden. Einzig die entmachtete Magierin ließ einen Spalt zum Hindurchblinzeln geöffnet, denn sie war von dem Zauber diesmal nicht erfasst. Langsam näherte sie sich dem seltsamen Ufer. Wie alles hier, schienen selbst seine Moose und Farne nur noch aus Licht zu bestehen.
    Sie stand eine Weile reglos am Strand. Nichts geschah. Langsam begann die junge Frau daran zu zweifeln, dass sie hier eine Antwort finden würde. Aber warum waren sie dann hier? Der See war augenscheinlich der Endpunkt ihrer langen Reise im Bauch der Erde.
    Die Verbannte war

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