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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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ihre freie Hand immer wieder über das üppig gewachsene Moos gleiten. Die Rechte war mit Yar’nael bewaffnet. Dann richtete sie ihren Blick nach oben. Hoch über ihnen zog sich reichlich Wurzelwerk, bewachsen mit langen Moos- und Flechtenbändern, durch das Erdreich. Das Loch, durch das sie gerade hierher gelangt waren, konnte jedoch niemand mehr entdecken. Ihre Augen erblickten aber, dass sie in einem riesigen Hohlraum waren, der überall mit Farn und anderen Pflanzen bewachsen war.
    „Welche Kraft hat dies Zauberwerk wohl vollbracht?“
    „Schnell, ich brauche Nahrung für die Flammen!“ Niemand konnte dem Heerführer seinen Wunsch erfüllen. Es war einfach nichts weiter zu finden. Der in seiner Hand befindliche Zweig war das Einzige, was an Holz mit nach unten gefallen war.
    „Dann eben durch die Dunkelheit. Der Weg, den wir kamen, ist ohnehin versperrt. Ich hoffe nur, hier tun sich nicht noch weitere Abgründe auf.“ Therani versuchte vergeblich, etwas in der vollkommenen Finsternis zu sehen.
    „Hier, greift das Seil! So werdet ihr nicht fehlgehen.“ Asnarins Enkelin ließ die Männer zugreifen. Soh’Hmil ging dabei als Letzter. Er konnte wenigstens minimal noch etwas erkennen.
    „Du legst kein schlechtes Tempo vor. Man möchte meinen, du würdest in dieser lichtlosen Umgebung etwas erkennen.“
    „Es geht. Ich nehme den Pfad aus dem Kopf.“ Sie hatte sich vorhin intensiv umgesehen und versucht, sich den Weg einzuprägen. Nach einer Viertelstunde aber war das vorbei.
    „Halt. Ich muss mich neu orientieren.“ Lewyn hielt inne.
    „Warum schreist du so? Wir haben trotz unseres Alters immer noch ganz gute Ohren.“
    „Ich auch“, sagte sie nun in normaler Lautstärke. „Aber so kann ich den Schall verfolgen und weiß damit, dass wir noch immer in einer großen Halle sind. Der Weg geradeaus scheint frei und auch nicht durch Abbrüche versperrt.“ Nun langsamer als zuvor verfolgten sie ihren Pfad weiter. Dabei bemerkten sie schnell, dass sie immer tiefer in den Bauch der Erde gerieten.
    „Machen wir eine Pause.“ Die einstige Magierin hatte nach etwa einem Tagesmarsch feststellen müssen, dass die Freunde müde waren. Soh’Hmil und sie waren einer Rast ebenfalls nicht abgeneigt. So konnten sie endlich ihren Augen etwas Ruhe gönnen. In der Finsternis einen Pfad zu finden, war auch für sie ziemlich anstrengend.
    „Lewyn, lass einen von uns die erste Wache übernehmen. Du hast schon länger als wir nicht mehr geschlafen. Denke an die Warnung des Sees.“
    „Das tue ich. Doch wird keiner von euch wachen. Ihr könntet nichts sehen. Zudem glaube ich nicht, dass eine unmittelbare Gefahr droht. Ein Feind hätte längst angreifen können. Wir werden sehen, was uns am Ziel erwartet.“
    „Welches Ziel? Ich hatte gehofft, dass der Weg hinausführen würde. Ich verspüre nicht das Bedürfnis, an ein anderes Ziel gelangen zu müssen.“
    „Hier entlang geht es wohl kaum an die Oberfläche. Wir dringen Stück für Stück tiefer in die Erde.“ Die junge Frau lauschte. Da waren die gleichmäßigen Atemzüge ihrer Begleiter zu hören, auch die Theranis, der bis eben mit ihr gesprochen hatte. Selbst ihr elbischer Begleiter schien schon zu schlafen. Und wie sie darüber nachdachte, warum die Gefährten so schnell zur Ruhe gekommen waren, fiel die verbannte Prinzessin ebenfalls zur Seite und war fest eingeschlummert.
    „Seid ihr noch da oder habt ihr mich zurückgelassen?“
    „Keine Sorge Therani. Niemand ist gegangen. Der Schlaf hielt uns alle fest.“
    Sie drückte ihm eine Knolle in die Hand. Dankbar, da ziemlich hungrig, griff der Gitalaner zu.
    „Du konntest dich auch nicht wehren?“
    „Nein.“
    „Warum leben wir noch?“
    „Hör endlich auf! Du machst einen völlig irre. Fast möchte ich annehmen, du bist unzufrieden, dass du noch atmest.“
    „Keineswegs. Aber erklär mir doch bitte mal das Ganze hier, mein lieber Nirek. Du scheinst die Antwort ja zu kennen. Dich scheint das nicht zu beunruhigen.“
    „Hört auf, alle beide. Der Weg wird uns Antwort sein.“
    „Oder die Träume, die wir hier haben.“ Lewyn hatte sich erhoben und grübelte. Sie hatte von dem Tag geträumt, als Umodis und Feregor mit ihr im Tal der Weisen unterwegs waren, als sie das erste Mal bewusst ihre Magie benutzt hatte.
    „Ich träumte von den Dham’hergh. Dort sah ich Regos, wie er uns einen Weg durch die Schneemassen gab, damit wir dein Leben retten konnten. Ich sah ihn zuvor nie einen Zauber verwenden. Was sollen

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