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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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auch wenig Gutes erwartend, zu ihrem Gegenüber. Der beugte sich gerade zum Boden neben seiner Tochter, um die leeren Lederschläuche aufzunehmen.
    „Lass mich noch einmal Wasser holen. Danach werde ich erzählen, was mir dazu bekannt ist.“
    „Ist es so viel, was du zu berichten hast?“
    „Nein. Ich hörte nur sehr wenig. Ob dieses Wissen einzig Legende oder doch Wahrheit ist, kann ich dir nicht sagen. Es heißt in einer alten, recht dürftigen Überlieferung, dass der eine Dunkle einst gegen das Bündnis der großen Hexenmeister schlug. Da er aber nicht gewillt war, den Kampf im Licht der Sonne zu führen, erschuf er aus einem Teil von sich eine Bestie. Sie sollte ihm den Sieg bringen.“
    „Ah, er fürchtet die Sonne. Sie raubt ihm die Kraft.“
    „Ich weiß es nicht, aber das ist sehr wahrscheinlich.“
    „Was ist das für eine Kreatur, die der eine Dunkle erschuf?“
    „Niemand kann das sagen. Denn alle, die sie erblickten, ließen dabei ihr Leben.“
    „Ist denn nicht überliefert, ob das Ding aus Fleisch oder aus Magie besteht? Wäre beides möglich?“
    „Kind, du stellst Fragen, als hätte ich es schon gesehen. Der Finstere weihte mich vor Jahren in viele seiner Geheimnisse ein. Aber Granderakg, der schlafende Berg, der ein Teil von ihm sein soll? Nein, Kenntnis darüber würde er niemandem geben. Denn dies ist eine Kreatur, durch die auch er verwundbar wird.“
    „Diese Bezeichnung, schlafender Berg, nie hörte ich davon. Er wird doch kaum in der Lage sein, ein Ungeheuer zu erschaffen, das die Ausmaße eines Berges hat. Vielleicht ist es aber auch eine Erhebung, die nur darauf wartet, den Wanderer in ihrer Magie zu fangen. – Nein, das ist ausgeschlossen. Das würde keinen Handlungsfreiraum lassen.“
    „So ist es, vielleicht aber auch nicht.“ Dafür erntete er ein Kopfschütteln der Kriegerin. „Naja, etwas in der alten Legende berichtete davon, dass der Oberste der Finsternis seiner Schöpfung nach der Vernichtung der Zauberer den magischen Schlaf brachte. Damit Granderakg aber dabei nicht entdeckt und vernichtet werden konnte, bedeckte er das Ding mit Erde und ließ verschiedene Pflanzen darüber wachsen. Egal, was es ist, du könntest davor oder darauf stehen, es genau ansehen, du würdest diese Bestie nicht erkennen können, nicht bis sie zum tödlichen Schlag ausholte.“ Cadar wusste, dass die junge Frau möglichst viel Wissen über den Feind zu erlangen suchte. Er sah aber auch ihre momentane Schwäche. Er ließ sie trotz ihres Protestes erst einmal allein, um abermals für frisches Wasser zu sorgen. Wenn er zurückkehrte, erwartete er, sie schlafend vorzufinden. So war der Mann doch ziemlich erstaunt, als er nach einiger Zeit von der Quelle kommend bei ihr eintraf und die Dreiundzwanzigjährige ihm erwartungsvoll entgegenblickte.
    „Ist der Durst noch immer so gewaltig, dass er sogar den nötigen Schlaf von dir fern hält?“
    „Nein. Es ist mir weiterhin sehr heiß, auch verlangt meine Kehle nach Wasser. Aber es ist wohl eher Neugier, die mich wach gehalten hat“, lächelte sie ihm verlegen entgegen. Wieder einmal zeigte sich ihre menschliche Seite. Bevor ihr Vater nach dem Grund fragen konnte, öffnete sie ihr Hemd im oberen Teil und hielt es auseinander. Schimmernd zeigten sich die vier Kristalle und das Amulett mit dem Rubin unter ihrer Haut. Leicht fuhren nun die schlanken Finger tastend darüber hinweg.
    „Was ist im Lichtsee geschehen?“ Dabei versuchte sie sich selbst daran zu erinnern, erfolglos. Erst ihr Vater brachte das Wissen an die Quälerei zurück.
    „Dir wurde große Stärke gegeben. Es sind die Tränen des Morgens, die gemeinsam mit dem Lächeln der Sonne dir nun zur Verfügung stehen.“
    „Das sind die Himmelskristalle?“, fragte sie doch ziemlich überrascht. Noch einmal glitten die Fingerspitzen über die Stellen, unter denen die magischen Kristalle lagen. Sie konnte sie nicht spüren. „Ich dachte immer, sie wären um einiges gewaltiger. Diese hier aber sind kaum doppelt so groß wie ein Samenkorn. Dennoch müsste ich sie fühlen können. Aber sie scheinen Teil von mir zu sein, wie das Sonnenamulett.“
    „So ist es. Es wird bis zu deinem Ende auch so bleiben. Das Amulett half dir schon zuvor, hast du es in der Hand gehalten oder lag es auf deiner Haut. Nun aber wurde dir alles Eigen gemacht. Diese Dinge werden deine bisher gekannten Fähigkeiten um ein Vielfaches verstärken. Erinnere dich: Einer deiner Gefährten, ich glaube es war der junge

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