Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)
Du hast gehört, dass deine Rückkehr nach Leranoth dringend notwendig ist, sobald Wengor wieder bei uns weilt. Vielleicht schafft es die Antwort der Andaanas, unserem Volk die Augen zu öffnen. Meine Hoffnung darauf ist sehr groß. Du weißt, niemand wünscht sich mehr als wir, dass du endlich heimkehrst.“ Asnarin schenkte ihrer Enkelin noch einmal eine Umarmung. Dann machte sie Regos Platz. Er griff ihre Arme und zog sie schließlich dicht an sich heran.
„Kein trauriges Gesicht, bitte. Sonst fällt mir der Abschied schwerer, als er es ohnehin schon ist. Außerdem solltest du bedenken, dass du die längste Zeit fern von uns warst. Deine Reise ist beinah beendet.“
„Ich weiß. Und obwohl mein Vater und ab hier auch wieder Soh’Hmil an meiner Seite sein werden, wird ebenfalls die Einsamkeit zu meinen Begleitern zählen.“
„Nicht, wenn es nach unseren Freunden geht. Oder willst du den Gitalanern den Ritt mit dir schon wieder erschweren?“ Er grinste die Freundin breit an und wies mit dem Kopf seitwärts. Nach einer kurzen, aber herzlichen Umarmung verabschiedete er sich ebenso wie die Königin und war gleich darauf mit ihr in hellen Nebeln verschwunden. Dafür näherten sich jetzt Therani und Nirek. Hinter ihnen traten ebenfalls deren Söhne aus dem Schutz dicker Baumstämme.
„Ich hoffe, du zürnst uns nicht zu sehr, dass wir deinem Wunsch, bei König Teglamon und Aschiel auf dich zu warten, nicht nachkamen.“ Nireks blaugraue Augen strahlten, während er schnell der Halbelbin entgegeneilte. Leicht schlug er ihr gegen die Schulter und ließ seine Hand durch ihre Locken fahren. Sein kaum älterer Freund freute sich ebenso, wieder bei der Gefährtin sein zu können.
„Was ist, waren sie in der großen Stadt euer überdrüssig? Haben sie euch hinausgeworfen? Gerade bei euch Dreien erwartete ich, dass ihr Agonthalith so schnell nicht verlassen würdet. Wenn ich mich nicht täusche, wartet dort Familienglück.“ Schnell waren ebenfalls die jungen Männer begrüßt. Dabei zeigte endlich auch die Magierin durch ein Lächeln und nicht mit Tränen, dass sie froh über diese Gesellschaft war. Nachdem die Männer alle gebührend empfangen waren, wandte sie sich ihrem Vater zu, der wieder im Dunkel des Eingangs zum Berg stand.
„Danke. Nie erhielt ich ein schöneres Geschenk.“ Die junge Frau war vor ihn getreten und hielt seine Hände gefasst, während sie ihn anstrahlte. Cadar war ebenfalls sehr glücklich über die gelungene Überraschung.
„Nun, es sah nicht so aus, als würdest du dich freuen. Ich hatte schon die Befürchtung, du wolltest sie gar nicht sehen.“ Statt einer weiteren Entgegnung erhielt er für seine Worte erst ihre Faust gegen den Arm und gleich darauf eine Umarmung. Er musste ziemlich entgeistert schauen. Sie lachte.
„Nun siehst du aus, als würde dir das soeben Erhaltene nicht zusagen. Damit meine ich nicht den leichten Schlag.“ Die Kriegerin wandte sich zum Gehen und bedeutete dem Renaorianer, dass er ihr endlich folgen sollte.
„Lewyn! Hinter dir!“ Die Männer hatten sofort die Waffen in der Hand und spannten die Bogen. Die junge Frau schnellte herum. Schützend hatte sie rasch die Hände gehoben und wehrte so die tödlichen Geschosse ab.
„Steckt die Waffen weg! Ihr werdet hier keinen Feind finden.“ Unverständnis starrte ihr entgegen. Wie konnte sie so etwas sagen? Der schwarze Zauberer war direkt hinter ihr. „Glaubt mir, hier ist niemand, der meinen Tod will.
– Cadar?“ Würde er auch den Freunden seinen Weg zeigen können, so wie er es in der Taseres mit ihr und Soh’Hmil getan hatte? Der Heerführer befand sich jetzt wieder an der Seite der Freundin und grinste den Gitalanern breit entgegen.
„Möchte wissen, was es für einen Grund zur Freude geben sollte. Himmel, seht ihr denn nicht, wer er ist?!“ Nirek war weiterhin von Entsetzen gepackt.
„Mein Vater, mein Begleiter und der Mann, der mich seit dem Aufbruch von Leranoth schützte. Erinnert ihr euch an Brahadel? Wir erhielten Einlass, bevor der Fels uns zermalmen konnte. Die Pferde wurden uns mehrmals auf unerklärliche Weise zugeführt. Geheime Wege fanden durch sonderbare Umstände ihre Entdeckung durch uns. Ein starker Schutz bewahrte mich mehrfach vor dem Tode.“
„Ich erinnere mich an die seltsamen Begebenheiten. Ich erinnere mich, wie du von einer geheimnisvollen Macht gesprochen hast. Aber ich weiß auch von seinen Grausamkeiten! Sicher ist es ein dunkler Zauber, der dich an seinen Wandel
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