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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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glauben lässt, vielleicht eine List. Wie kannst du diesem Mann nur vertrauen? Er nahm dir nicht nur die Mutter. Er zwang dich, die Waffe gegen Umodis zu führen. Er ist verantwortlich …“
    „Das reicht! Ich kenne die schmerzliche Vergangenheit und nie werde ich sie vergessen können, ebenso wenig wie Cadar. Ich weiß, dass es euch irrsinnig erscheinen muss. Auch ich habe lange gebraucht, ehe ich die Wahrheit erkannte. Ich will versuchen, dass ihr sie ebenfalls sehen könnt.“ Noch einmal blickte sie zu ihrem Vater. Der schüttelte den Kopf.
    „Nicht ich. Ich vermochte dies nur in der Halbwüste. Aber dir ist es gestattet, die Vergangenheit zu zeigen. Denke an Jandahr. Nur hier hast du nicht die Unterstützung durch die Drachen. Entzünde das blaue Feuer, die Flammen der Erkenntnis, am Berg.“ Der Einsatz der hierfür benötigten Magie würde dem einen Dunklen kaum verraten, wie der weitere Weg aussah. Er nickte ihr zu. Wollte sie nicht ständig den Argwohn und die Ruhelosigkeit der fünf Männer im Nacken verspüren, musste sie ihnen zeigen, was einst dazu führte, dass er, Cadar, von ganz Garnadkan gefürchtet wurde. Mit leicht schräg gelegtem Kopf sah sie ihm lange entgegen. Die Vierundzwanzigjährige nickte. Sie drehte zum Fels um und blieb wenige Schritte davor stehen.
    „Vanar’asaltagk.“ Mit den Händen glitt sie aus der Entfernung über den Stein. Dieser begann in Augenhöhe einen bläulichen Schimmer zu bekommen, der immer intensiver wurde. Nach ein paar Momenten lag ein kleiner Teil des Felsen unter einem Schleier aus blauem Feuer. Die fünf Gitalaner waren sofort in dessen Bann gefangen und vermochten es nicht mehr, sich dieser Magie zu entziehen. Als sich die Flammen zurückzogen, hatten die Freunde verstanden. Mit großen Augen blickten sie zu dem Mann, dem eigentlich ihr größter Hass galt. Er war für so unendlich viel Leid verantwortlich, unter anderem für den Tod vieler Gitalaner. Nirek und seine Begleiter vermissten den Rest ihrer Familien auch heute noch. Nichts würde daran etwas ändern. Und nun, da sie wohl die Möglichkeiten für Rache und die Befreiung Garnadkans hatten, mussten sie feststellen, dass der schwarze Zauberer gar nicht die Bestie war, für die ihn alle hielten. Er war ebenso um sein Leben, die Freunde, seine Gemahlin und damit um sein Glück betrogen worden, wie so viele andere auch. Durch grausame List war das Monster in ihm hervorgetreten, vor dem sich jeder fürchtete.
    „Das muss ich erst einmal verarbeiten. Das ist nichts, was zu erwarten gewesen wäre. Himmel, wie kannst du doch grausam sein!“ Therani lief unruhig auf und ab. Dabei schüttelte er immer wieder ungläubig, nun aber wissend, sein weiter ergrautes Haupt. „Da möchte man dem Kerl am liebsten ein Messer ins Herz jagen und dann kann der arme Tropf gar nichts dafür. Lewyn, können es Bilder sein, die uns die Dunkelheit und nicht das Licht zeigte?“
    „Diese Frage habe ich mir wieder und wieder gestellt. Sie beantwortet sich von allein, wenn wir an die Jahre meiner Verbannung denken.“ Sie schien tief in Gedanken versunken zu sein. Vielleicht erinnerte sie sich all der Situationen, in denen ihr Vater schützend an ihrer Seite war.
    „Hilf mir ein wenig. Unser Aufeinandertreffen hat mich wohl etwas durcheinander gebracht. Ich kann dir gerade nicht folgen.“ Sein übliches Schulterzucken folgte.
    „Wozu dieser Aufwand, mein Freund? Er hätte mir längst den Tod bringen können, in der Zeit, da er ein heimlicher Helfer war, aber auch seit er mich mit meinem Wissen begleitet. Bedenke, dass ich es ohne Cadars Hilfe kaum bis hierher geschafft hätte. Ihm verdanke ich, dass mir nun die Fähigkeiten wieder zur Verfügung stehen, die mir in Leranoth genommen wurden. Stünde er noch immer unter dem Einfluss des einen Dunklen, hätte er mein Erstarken wohl kaum zugelassen.“
    „Du sagtest einst selbst, dass wir nicht wissen können, welch furchtbares Spiel die Dunkelheit treibt. Wissen wir es jetzt?“
    „Bis zum Sommer ging ich ebenfalls diesen Überlegungen nach. Doch spätestens jetzt sollte es jedem von uns klar werden, dass er wirklich an unserer Seite kämpft. Seit dem Verlassen des Berges trage ich eine so große Stärke in mir, dass ich den einen Dunklen vernichten kann. Das würde dieser niemals riskieren.“
    „Du hast es also wirklich geschafft? Dein langer Weg ist beendet und du kannst in die Heimat zurück?“
    „Nein, Berando, noch nicht. Zuvor muss Brargal in den Kampf geführt

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