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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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jeder einiges an Laub zusammengetragen. Dann vertrauten sie sich dem seltsamen Fels an.
    „Wartet einen Moment! Ich will sichergehen, dass der Pfad für uns alle bestimmt ist.“ Sie beobachtete das hinter ihr liegende Blattwerk. Da es nicht, wie es auf der Reise zum Daragon’fenn, nach ihr in die Tiefe stürzte, konnten die Männer gefahrlos folgen. Die Tiere führten sie am Zügel hinter sich.
    Auf dem Weg nach unten wurden die Gefährten von einem leichten Wind begleitet. Er scheuchte die Blätter von dem bereits verlassenen Pfad. So war er nicht mehr zu erkennen, hatten die Reisenden ihn hinter sich.
    Mit Einbruch der Nacht erreichten sie ziemlich entkräftet den Boden. Augenblicklich schlug ihnen eine ungewöhnliche Kälte ins Gesicht. Sicher, sie waren im Gebirge. Aber es war noch immer Sommer. Befand sich dieser Landstrich in Feindeshand? Mussten sie nochmals gegen sie bestehen, bevor sie die Berge verlassen konnten?
    „Als du im Tal der Drachen warst verging die Zeit schneller, als du es ahnen konntest. Ist es auch hier so?“
    „Das wäre gar nicht gut. Aber vielleicht haben wir da oben länger geschlafen, als gedacht.“
    „Ich habe eine andere Erklärung.“ Dabei ließ die Stimme der Enkelin Asnarins nichts Gutes vermuten. „Das Böse greift schon wieder an. Deshalb wird es überall so eisig sein.“
    „Das vielleicht nicht. Aber du sagtest, wahrscheinlich weiß der Feind, wo er dich finden kann. Er wird seine Schergen hier zusammenziehen. Dunkelheit und Kälte geben diesen Kreaturen Schutz und Stärke.“ Nirek schauderte bei dem Gedanken, denn der war nicht besonders erbauend. Er verhieß der kleinen Gemeinschaft, dass schon recht schnell wieder Kämpfe auf sie zukommen würden.
    „Dann sollten wir diese verwinkelten Felsen rasch verlassen. Da ich weiß, wo wir uns befinden, kenne ich auch den schnellsten Weg nach Gitala. Na, Therani, kannst du dich ebenfalls erinnern, wo wir gerade sind?“
    „Natürlich. Als wir junge Männer waren, konnten wir einen Grienogtrupp hier zwischen die Felsen treiben. Wir schafften es, ihn nach unzähligen Angriffen endlich zu besiegen. Damals entging mir aber diese steile Wand, die wir gerade verließen.“ Er stockte etwas und wurde immer leiser. Das, wovon er gerade sprach, war nirgends mehr zu finden.
    „Verfluchte Magie!“ Damit stieg Nirek wieder auf Pahligk und trieb ihn in Richtung seiner Heimatstadt.
    Das Ferehngebirge war keine der typischen Bergwelten. Es gab nicht einfach die übliche Ausrichtung zwischen zwei Himmelsrichtungen. Für die größere Bergkette mochte das zutreffen. Sie erstreckte sich unregelmäßig von Nordwest nach Südost. Es gab jedoch einen zweiten Gebirgszug südlich davon, einen Halbkreis beschreibend. Nach etwa einem Drittel trafen die Berge aufeinander, um ein kleines Stück zusammenzugehen. Dann trennten sie sich wieder. Das war die Stelle, an der Ende des Sommers die drei Gefährten aus den Felsen hervorkamen. Sie befanden sich seit etwa drei Tagen in Tondior. Nach einem Ritt von weiteren drei bis vier Tagen würden sie den Thandhra überqueren und später auf Gitala treffen.
    „Ich freue mich auf die Heimat. Bin gespannt, ob unsere Leute nach dem Angriff der Männer aus dem Süden ein wenig mehr für die Sicherheit getan haben.“
    „Ich denke schon. Das war der Zeitpunkt, an dem sie ihren Mut wiederfanden. Sie werden nicht noch einmal aufgeben.“ Nirek und sein Freund spornten ihre Tiere zu erhöhtem Tempo an.
    Vier Tage später erreichten sie den Fluss an der Stelle, an der ihn Lewyn vor einem Jahr umgelenkt hatte. Davon war jetzt nichts mehr zu sehen. In der Nähe gab es einige felsige Erhöhungen. Es waren die letzten Boten des Gebirges. Dorthin lenkten die Drei ihre Tiere, um ein gut geschütztes Lager zu finden.
    „Ihr werdet morgen allein nach Gitala reiten. Ich muss im Verborgenen bleiben. Gebt acht, dass ihr nicht zu viel erzählt. Wir wissen nicht, wer in eurer Stadt seine Ohren hat.“
    „Was, wenn wir deine Hilfe brauchen? Der Berg des Lichts schickte uns aus einem bestimmten Grund hierher.“
    „Entzündet das Signalfeuer auf den Hügeln. Ich werde danach Ausschau halten.“ Mit diesen Worten ließ sie die Freunde allein und streifte die ganze Nacht lang durch die Felsen. Sie hatte nicht vergessen, dass es hier auch Höhlen gab, die dem Feind Unterschlupf bieten konnten. Aber bis zum Morgen hatte die Zwanzigjährige nichts entdecken können.
    „Gebt auf euch acht. Bevor ihr….“
    „Schon gut. Wir

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