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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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widerstehen, ihm gar gefährlich werden kannst. Noch ist er nicht aufgestiegen, um sich deiner anzunehmen. Ich fürchte aber, bis dahin bleibt dir nicht mehr viel Zeit. Du musst dein nächstes Ziel rasch finden. Versuche Kämpfen aus dem Weg zu gehen. Sie schwächen dich und verraten dich dem Feind.“
    „Als ob meine Gefährten und ich den Weg gemütlichen Schrittes nehmen würden, als ob wir den Gegner suchen und ihm Kämpfe aufdrängen würden! Was glaubt ihr, was wir machen? Wir gehen bis an unsere Grenzen!“
    „Verzeih, ich weiß das. Es ist die Angst vor dem Ende, die mich zu weit gehen ließ.“
    „Angst. Wie ich sie hasse! Und doch weiß ich, dass sie ein notwendiger Teil des Lebens ist. Ein Freund sagte mir einst, sie macht vorsichtig.“ ’Aber sie zwingt einen auch viel zu oft zu falschen Entscheidungen’, dachte Asnarins Enkelin.
    „Die Last, die du trägst, ist sehr groß. Wir sollten dir diese Bürde erleichtern, nicht dich angreifen, so wie es die Weisen taten. Bitte vergib mir.“ Das Wesen machte eine kleine Pause.
    „Lewyn, ich kann dir kein Geschenk geben, das dir im Kampf beistehen kann. Doch konnte ich wenigstens Yar’nael von der dunklen Magie befreien. Es sollte dich nun nur noch wenig oder gar keine Kraft mehr kosten, seine Stärke zu rufen. Ich habe außerdem eine Warnung für dich. Der dunkle Hexenmeister wird dich erwarten, wenn du den Schutz meiner Gefilde verlässt. Ich kann mir nicht erklären, woher er wissen wird, an welcher Stelle du dies tun wirst.“
    „Hab Dank für den Hinweis. Aber es ist nicht das erste Mal.“
    „Du hast mich missverstanden. Nicht Goriebs oder andere Feinde werden dich erwarten. Es ist Osgh, der nach deiner Vernichtung verlangt. Du hast seinen Vater Henar, einen der finsteren Hexenmeister, bei Haghrir vernichtet. Osgh wird nicht so leicht zu besiegen sein. Er ist wesentlich stärker und scheint die Gunst des Dunklen zu besitzen.“
    „Was kann ich ihm entgegensetzen? Meine Fähigkeiten lassen weiter auf sich warten.“
    „Vertraue auf dein Herz und deinen Kopf. Manchmal ist List wertvoller als alle Waffen.“
    „Meine Magie, wann wird sie zurückkehren? Mein Kopf wird uns nicht immer helfen. Schon bald habe ich keine Zeit mehr. Dann wird Garnadkan fallen!“
    „Dann wirst du die Überlebenden in ein neues Zeitalter leiten. Die Prophezeiung ließ offen, ob diese Lande erst in Dunkelheit vergehen müssen, bevor die Übriggebliebenen friedlich ihr Dasein führen können.“
    „Himmel! Ich werde nicht zulassen, dass sich völlige Finsternis über unsere Welt legt. – Hast du noch einen Rat für mich, so gib ihn mir. Sonst bitte ich dich, mich gehen zu lassen. Ich habe anscheinend einen weiten Weg vor mir.“
    „So ist es, denn dieser Pfad bringt dich deinen Fähigkeiten näher. Er ist lang und schwer. Doch denke daran, du musst ihn klug einteilen. Du darfst nicht zu geschwächt sein. Gerade in der Nacht, in der du Osgh gegenübergestanden haben wirst, ist es unbedingt notwendig, dass du schläfst. Die Träume weisen dir weiter den Weg.“ Die Stimme verhallte in dem Muschelsaal, wie das Gesicht schon längst verblasst war.
    Schlagartig wurde die Halbelbin von einer Druckwelle erfasst, die sie rasend schnell der Oberfläche entgegenbrachte. Zuerst durchdrang sie den sich vor ihr öffnenden Seeboden, dann das Wasser und schließlich die dicke Eisschicht.
    Vor Schmerz bebend, der Körper mit vielen offenen Stellen bedeckt, fand sich die Kriegerin am Ufer des gefrorenen Sees, des Keneras Tekheraya, wieder. Mühsam versuchte sie sich zu erheben und zu den Freunden zu gelangen. Nach ihrer Rückkehr würden die Männer etliche Wunden der jungen Frau zu versorgen haben. Der Weg bis zu ihnen erwies sich allerdings als überaus schwierig. Sie war nicht in der Lage, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Die Geschundene musste die Distanz irgendwie anders überbrücken. Sie war dementsprechend glücklich, als ihr die vertrauten Stimmen ans Ohr drangen. Glücklicherweise hielt der Ort des Lichts die Gefährten diesmal nicht in Schlaf gefangen.
    „Lewyn! Himmel, was ist geschehen? Allmählich habe ich den Eindruck, dass dich diese Orte bekämpfen, nicht dir helfen wollen. Du trägst viele Verletzungen.“ Thelan war zu ihr getreten und nahm sie nun vorsichtig auf seine Arme. Schnellen Schrittes zog sich die Gruppe vom See zurück. Hinter einem kleinen Hügel, geschützt vor dem aufkommenden Wind, machten sie halt. Hier schienen die Freunde auf die Gefährtin

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