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Lex Warren E-Book

Lex Warren E-Book

Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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hatte. Dann sah er etwas auf dem Tisch liegen, das zuvor nicht da gewesen war. Denver hatte es abgelegt. Eine Tatsache, die dagegen sprach, dass er ein Geist war. Aber was sonst? Lex streckte seine Hand nach dem Gegenstand aus. Es war ein Chip, ähnlich wie der, den er vom Portier des ‚Horny Unicorn‘ erhalten hatte, doch dieser sah anders aus. Lex drehte ihn zwischen den Fingern hin und her. Er wies keinerlei Schrift auf. Vermutlich war er voll mit Daten, an die Lex nicht so einfach herankam. Er benötigte dazu ein Gerät, in dem der Chip ausgelesen werden konnte. Seine Faust schloss sich um das kleine runde Plastikteil. Er entschied, in die Lobby zu gehen, um seinen Fund näher unter die Lupe nehmen zu können. Was immer der ‚Geist‘ vorhatte … er war offenbar bereit, ihm weiterhin ‚Brotkrumen‘ zu streuen.   
    Der Rezeptionist empfing Lex mit einem freundlichen Lächeln.
    „Was kann ich für Sie tun?“
    Lex setzte einen zerknirschten Gesichtsausdruck auf und kratzte sich an der Stirn, während er den Chip hochhielt.
    „Ich habe den hier gerade in meiner Hosentasche gefunden. Ich fürchte, ich vergaß, ihn bei einer meiner letzten Unterkünfte abzugeben. Mir ist das wirklich sehr unangenehm und ich möchte mein Versäumnis gerne gutmachen. Das Dumme ist nur, dass ich absolut nicht mehr weiß, in welchem der Hotels ich ihn versehentlich habe mitgehen lassen.“
    „Dann waren Sie in einer Menge Hotels in der letzten Zeit?“
    „Ja, das war ich. Wegen der Abwechslung, verstehen Sie?“ Der Mann hinter der Theke nickte, obwohl sein Blick eindeutig verneinte. Lex verstand seine Zweifel. Dennoch wollte der Angestellte sich als zuvorkommend erweisen.
    „Ich kann gerne den Computer befragen, wo Sie sich in letzter Zeit auf Yaga aufhielten.“
    Lex bemerkte, wie er bereits seine Hand ausstreckte, um die entsprechende Anfrage zu stellen. »Nein, das möchte ich nicht!«, sagte er schnell. „Es ist mir peinlich, wenn Sie das sehen. Ich möchte Sie bitten, meine Privatsphäre zu achten und stattdessen bitte nur den Chip auslesen. In Ordnung?“
    Der Rezeptionist nickte, aber Lex sah in dessen Augen ein schelmisches Aufblitzen, da er offensichtlich davon ausging, Lex habe die extremsten Hotels besucht, die Yaga zu bieten hatte. Sollte er auf die Idee kommen, das trotz Lex' Bitte später noch zu überprüfen, würde er natürlich sehen, dass Lex erst vor Kurzem auf Yaga eingetroffen war. Das wäre kein Problem. Er stünde eben als Lügner da – oder als Wichtigtuer. Das war egal, solange er jetzt erfuhr, zu welchem Hotel ihn Denvers ‚Brotkrume‘ führen würde. Der Mann legte den Chip in das Lesegerät und wartete einen Moment. Zunächst erschien die Meldung, dass der Chip nicht zum ‚Horny Unicorn‘ gehörte. Der Portier betätigte eine weitere Taste und blickte konzentriert auf den Monitor.
    „Ah, da haben wir es. Der Chip gehört zum ‚Water Palace‘ in Agando. Ich kenne die Stadt ziemlich gut. Mein Bruder lebt dort. Im ‚Water Palace‘ war ich selbst noch nie, aber der dazugehörige Turm soll wirklich beeindruckend sein.“
    „Ja … sehr beeindruckend sogar“, antwortete er, obgleich er bislang weder in der Großstadt Agando gewesen war, noch in dem besagten Hotel. Er nahm den Chip entgegen, den ihm der Angestellte aushändigte. „Oder wünschen Sie, dass ich mich darum kümmere, dass er dorthin gebracht wird?“, erkundigte der Mann sich pflichtbewusst.
    „Nein, danke, das erledige ich selbst. Ich werde noch heute Vormittag abreisen.“
    „Im Namen des ‚Horny Unicorn‘ hoffe ich, dass Sie einen angenehmen Aufenthalt bei uns hatten und uns bald erneut beehren.“
    Lex lächelte. „Sehr gerne, falls es mich mal wieder in die Region verschlägt.“ Er ging zum Lift.
    Als Lex sein Zimmer betreten hatte, griff er nach dem Kommunikator, um mit Benahra Kontakt aufzunehmen. Er setzte sich auf die Couch und blickte aus dem Fenster aufs Westliche Meer, während die Verbindung hergestellt wurde. Als eine Männerstimme sich meldete, schaute Lex verwirrt auf das Display. Er erkannte Kellim. Einen Moment lang fehlten Lex die Worte, bis er begriff, dass Benahra wohl bei dem Senator im Büro gewesen war und sie ihre Kommunikatoren verwechselt hatten. So freundlich wie möglich sagte er: „Guten Morgen, Senator. Ich würde gerne mit Benahra sprechen. Das ist ihr Kommunikator.“
    Kellim zog einen Mundwinkel zu einem Lächeln hoch. Seine Augen waren von einem wässrigen Blau, das Lex an gulianische

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