Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lex Warren E-Book

Lex Warren E-Book

Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
Vom Netzwerk:
sich zu bewegen. Es war, wie Denver erzählt hatte, und dennoch traute Lex seinen Augen kaum, als sich die Fliesen zur Seite schoben und eine geräumige Nische freigaben, in die sich ein farbenprächtiger Wasserfall ergoss. Er plätscherte zu dem einlaufenden Wasser, ohne die Wanne jedoch zusätzlich zu füllen. Ein Sensorknopf ermöglichte es, den Wasserfall ein- oder auszuschalten.
    „Eine computergenerierte Illusion.“ Lex legte seine Hand auf den felsigen Untergrund. Er inspizierte die Fläschchen, die neben der Wanne in einem Regal standen, und griff zu einem silbernen, dessen Etikett den Inhalt einer Essenz der dalidischen Schwert-Tanne versprach. Lex kippte den Badezusatz in die Wanne, zog sich aus und stieg ins schäumende Wasser. Mit einem wohligen Seufzen lehnte er sich zurück und schloss die Augen. Der Duft des Schaumbades war aromatisch und streichelte seine Sinne. Das Rauschen des Wasserfalls war bei Weitem nicht so laut, wie man es gewohnt war, sondern sehr angenehm und beruhigend. Er lauschte dem gleichmäßigen Klang. Plötzlich war da ein anderes Geräusch. Ein Flüstern, direkt an seinem Ohr. Lex riss die Augen auf, aber dort war niemand. Sein Blick fiel auf das Wasser und er erkannte mit Schrecken, dass die Wanne bereits randvoll war. Hektisch stellte er den Wasserhahn aus; der computersimulierte Wasserfall plätscherte weiter. Lex wusste nicht, wie die Zeit so schnell vergangen sein konnte. Nur eine Minute zuvor war die Wanne noch weniger als halb voll gewesen. Er fragte sich, ob er für ein paar Minuten eingeschlafen war und die Stimme im Traum gehört hatte. Als eine Hand seine Schulter berührte, wirbelte Lex so heftig herum, dass Wasser über den Wannenrand auf den Boden schwappte. Sein Herz hämmerte in wildem Takt. Denver stand neben ihm!
    Lex sprang auf, doch Denver drückte ihn an der Schulter zurück in die Wanne. „Wie ist das möglich? Wie konntest du die Fesseln lösen?“
    Die unterschiedlichen Augen fixierten ihn und Lex war klar, dass er in einer wirklich ungünstigen Lage war, denn in der anderen Hand hielt Denver die Cobalt 2IX und zielte auf seinen Kopf.
    „Das ist das Gefährliche an mechanischen Feuerwaffen, nicht wahr, Lex? Die gehorchen jedem, der sie in der Hand hält. Im Gegensatz zu deiner Strahlenkanone, die so eingestellt ist, dass sie nur auf deinen Fingerabdruck reagiert.“
    „Woher weißt du das?“
    „Machen das nicht alle Kopfgeldjäger aus Sicherheitsgründen so?“
    Lex schüttelte wie betäubt den Kopf. „Nein, das ist nicht üblich. Meine Waffe ist eine Sonderanfertigung.“
    „Dann habe ich gut geraten“, sagte Denver. Sein Blick fiel auf Lex' Schoß, der durch eine Lücke im Schaum sichtbar wurde.
    „Wie auch immer … Wenn du nicht tust, was ich sage, werden Teile deines Schädels gegen die Wasserfallwand klatschen, habe ich mich klar ausgedrückt?“
    Lex nickte. „Verrätst du mir, wie du es gemacht hast?“
    „Nein. Aber ich verrate dir etwas anderes. Du wirst jetzt die Antwort darauf erhalten, ob ich devot bin. Rück nach vorne!“
    Als er dem Befehl nachkam, stieg Denver hinter ihm in die Wanne. Lex konnte den Lauf der Waffe spüren, die gegen seinen Hinterkopf gepresst wurde. Dann fühlte er Denvers Lippen an seinem Nacken. Der Mann küsste ihn und biss ihn kurz darauf sachte in die Schulter, während er zugleich die Mündung der Waffe an die Stelle wandern ließ, die er zuvor geküsst hatte. Lex ahnte, dass ein abgefeuerter Schuss ihm das Rückenmark durchtrennen würde. Der Gedanke erschreckte ihn, ebenso wie die Tatsache, dass er seinem Feind völlig ausgeliefert war. Das Schlimmste war, dass sein Glied auf die Annäherung von Denver mit einer beinahe schmerzhaften Steifheit reagierte. Er gab sich Mühe, sich den Umstand nicht anmerken zu lassen, und war heilfroh, dass der Schaum seine Körpermitte bedeckte. Die Erektion musste verschwinden, bevor Denver sie bemerkte! Lex gestand sich ein, dass nicht nur die Küsse, sondern ebenfalls Denvers Macht ihn absolut anmachte. Er hörte dessen Stimme, die leise an sein Ohr drang.
    „Ja, ich bin devot … meistens. Aber Überraschung, Lex, du bist es auch manchmal! Ich weiß, das passt dir ganz und gar nicht, weil es dein Selbstbild torpediert. Glaube mir, es ist nicht schlimm, Gefallen daran zu finden, dass ich dich in der Hand habe. Es ist in Ordnung.“
    Lex schüttelte verbissen den Kopf, aber er sah ein, dass er Denver nichts vormachen konnte. Die Frage war nur, woher der die Gewissheit

Weitere Kostenlose Bücher