Lex Warren E-Book
seiner Rechten auf dem Schreibtisch lag.
„Nein, aber ich denke, Sie werden es mir gleich sagen.“ Lex hatte keine Lust auf Spielchen.
Kellims Lächeln wurde noch selbstgefälliger. „Ich habe Ihnen soeben den Rest Ihrer Delani aufs Konto transferiert. Damit wäre Ihre Aufgabe erledigt und Sie sind reich.“ Lex spürte Ryans brennenden Blick. Kellim bemerkte ihn ebenfalls und grinste, bevor er zu Lex sagte: „Sie können jetzt gehen.“ Die Aufforderung war klar. Lex fragte sich, warum er jemals davon ausgegangen war, dass Kellim ihn beiseiteschaffen wollte. Vielleicht hatte er doch nichts mit Benahras Verschwinden zu tun.
Lex erhob sich und machte einen entscheidenden Fehler: Er blickte Ryan noch einmal in die Augen und erkannte, dass er ihn nicht mit Kellim alleine lassen durfte. Es war, als bestünde eine Verbindung zwischen ihnen, die auf jeden Fall bestehen bleiben musste. Er war über die Empfindung verwirrt, aber er gab ihr nach. Entschieden richtete er sich an den Senator.
„Ich möchte bei dem Verhör dabei sein.“
Es dauerte einen Moment, bis Kellim die Worte begriff. Seine Miene verdüsterte sich.
„Ich möchte ihn als unabhängigen Zeugen dabei haben“, ließ sich Ryan vernehmen.
Kellim funkelte ihn zornig an. „So, das möchten Sie also? Wissen Sie was, Denver, es ist mir scheißegal, was Sie möchten!“
„Ich habe ein Anrecht auf eine faire Verhandlung und eine öffentliche Anhörung in meinem Fall.“
„Nichts davon wirst du bekommen. Ich mach dich fertig!“, fauchte Kellim.
„Sorgen Sie für eine Verhandlung!“, forderte Lex.
„Das alles geht Sie nichts mehr an. Vergessen Sie, dass Sie den Namen Ryan Denver je gehört haben!“
„Ich will es aber nicht vergessen“, erwiderte Lex mit Nachdruck.
„Seien Sie kein Dummkopf. Sie haben Ihr Geld, und ich bin bereit, die Summe noch einmal zu verdoppeln. Fangen Sie ein neues Leben an. Kaufen Sie sich, was immer Sie wollen. Ein Haus am Meer. Echte Zigarren von Tro'lan IV. Ein Anwesen auf dem Meeresgrund bei der Seagarden Corporation. Ich habe selbst vor Kurzem zwei Baulandflächen unter der Kuppel erworben. Die werden enorm an Wert zulegen, sobald das Projekt der Besiedlung anläuft. Mit einem Haus dort wären Sie alle Sorgen los.“
„Sie meinen, Sie wären mich los. Wissen Sie was? Mich interessiert keine gewinnbringende Geldanlage. Ich rauche nicht. Ich will nicht noch mehr Delani. Ich will die Wahrheit! Ich will endlich die verfluchte Wahrheit!“ Er wandte sich zu Ryan um, damit der begriff, dass er sie von ihm ebenso forderte, wie von Kellim.
„Wahrheit?“, höhnte der Senator. „Von mir haben Sie immer nur die Wahrheit gehört. Wenn Sie sie von Denver hören wollen, werden Sie nichts als Lügen kassieren. Wussten Sie, dass er eines weiteren Vergehens überführt wurde? Es hat sich herausgestellt, dass ein gewisser Todt Breys von ihm ermordet wurde.“
Kaum hatte der Senator zu Ende gesprochen, schrie Ryan: „Das ist nicht wahr! SIE waren es, der ihn getötet hat! Er war Ihnen im Weg, weil Sie fürchteten, dass er Regierungsmitgliedern die Wahrheit über den Diebstahl erzählen könnte!“
Der Senator wurde zornesrot. Für einen älteren Mann war er erstaunlich flink, als er aufsprang und sich auf Ryan stürzte. Er riss ihn am Kragen und verpasste ihm einen Tritt in den Unterleib. Unter einem schmerzvollen Stöhnen fiel Ryan auf die Knie und zur Seite, während Lex den Senator an die Wand drängte.
Kellim war wie von Sinnen und schrie den sich windenden Ryan an. „Du verdammter kleiner Schwanzlutscher wirst den Rest deines Lebens damit verbringen, eine Wand anzustarren! Eine dunkle Zelle wartet im unteren Stockwerk meines Hauses auf dich. Du wirst mir mein Eigentum wiedergeben, oder du bleibst dort, bis du krepierst!“
Speicheltropfen spritzten aus Kellims Mund. Ryan versuchte, auf die Beine zu kommen, aber die Schmerzen und seine Fesselung hinderten ihn daran. Kellim wollte sich aus Lex’ Griff befreien, der hielt ihn jedoch eisern fest.
„Sie werden keinen Wehrlosen angreifen, ist das klar?“
„Lassen Sie mich los. Wir sollten in Ruhe noch mal über alles reden“, sagte Kellim.
Zögerlich kam Lex seiner Bitte nach, behielt ihn allerdings im Auge, als er zu seinem Schreibtisch zurückging.
„Ryan Denver wird nicht im Keller Ihres Hauses verschwinden. Nicht, bevor ich nicht weiß, was hier läuft! Wenn Sie meine Unterstützung wollen – mein Schweigen – wird es Zeit, mir reinen Wein
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