Lex Warren E-Book
werden. Eher fliege ich euch mitsamt dem Hangar um die Ohren.“ In schneller Folge huschten Lex’ Fingerspitzen über das Kontrollpult. Das Warnlicht leuchtete auf. Der Schalter unter seiner Hand pulsierte im roten Licht. Lex betätigte ihn und sofort erklang die monotone Stimme des Bordcomputers.
„Selbstzerstörungssequenz wurde initiiert. Noch fünf Minuten bis zur Detonation. Stiller Alarm. Es erfolgt keine weitere Warnung.“
Das Kreischen von Metall war zu hören. Vermutlich war man gerade dabei, einen Teil der äußeren Hülle abzutragen. Lex schaute aus dem Sichtfenster.
„Ich komme, Baby“, sagte er, dann hob er die Waffe und zielte. Er schoss mehrmals hintereinander und hoffte, dass die Feuerkraft ausreichen würde. Wenn nicht, wäre bald alles vorbei und er würde herausfinden, was hinter seinem heiß geliebten Universum lag. Allerdings war er gewillt, noch ein wenig damit zu warten! Er blickte in das gleißende Licht, das seine Schüsse erzeugt hatten. Einen Moment lang dachte er, er sei bereits in der Hölle gelandet. Überall stoben Glassplitter und glühende Funken umher. Direkt vor ihm hatte sich ein feuriger Kranz gebildet, der ein Loch ins Fenster gefressen hatte. Dahinter erkannte er nichts als dunklen Qualm.
„Du bist da, BC, ich weiß es! Ich sehe dich nicht, aber ich verlasse mich auf dich!“
Eilig kletterte er auf die mit Trümmern übersäte Konsole. Er rutschte weg, kam für einen Moment ins Straucheln, fühlte einen Schmerz an der Hüfte und fasste instinktiv an den noch glühenden Rand des zerstörten Fensters, um im Gleichgewicht zu bleiben. Lex schrie vor Schmerz auf, dann sprang er. Die Entfernung war nicht weit, aber ihm war klar, dass er unweigerlich abstürzen würde, wenn er nicht so schnell wie möglich Halt fand. Hektisch suchten seine Hände nach etwas, das sie umklammern konnten, aber BC war so glatt, wie man es von einem Shuttle erwarten konnte. Lex stützte sich mit den Beinen ab, rutschte aber trotzdem unaufhaltsam immer tiefer. Endlich spürte er einen Widerstand unter seinem Fuß. Es musste BC’s hervorstehende Nasenspitze sein. Er stieß sich empor und bekam eine Vertiefung zu fassen. Der Schmerz in seiner verbrannten Hand war heftig, aber Lex musste die versengten Finger benutzen, um eine Chance zu haben. Er zog sich hoch, bis er seinen Fuß in die Vertiefung stellen konnte. Im gleichen Moment hörte er Stimmen.
„Da ist er! Dort! Er klettert an dem anderen Shuttle hoch!“
Nur einen Atemzug später schoss man auf ihn. Eine Ladung landete direkt neben seiner noch gesunden Hand und Lex biss die Zähne zusammen, als gleißende Hitze die Fingerspitzen streifte. Mit letzter Kraft schwang er seinen Körper auf BC’s Dach und brachte sich damit außer Sichtweite der Schützen.
„Los, los, auf die Gerüste! Jetzt machen wir ihn fertig! Der entkommt uns nicht!“, hörte Lex die Männer rufen. Er blickte kurz auf die Verstrebungen, die eine Wand der Shuttle-Halle umgaben und er hörte, wie die Männer die metallenen Stufen hinauf rannten. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie erneut in Schussposition waren. Wenn er sich nicht beeilte, würden sie ihn in Stücke schießen. Er tastete wild umher und verfluchte sich selbst dafür, dass seine rechte Hand ihm so gar keine Hilfe war, sondern dafür sorgte, dass seine Sinne kurz davor waren, zu schwinden. Eine gefühlte Ewigkeit später ertastete er die Verriegelung der Dachluke. Eilig löste er sie und klappte mit letzter Kraft den schmalen Durchgang auf. Er stieß sich vorwärts und verlor das Gleichgewicht gerade in dem Moment, als die Männer auf ihn schossen. Lex stürzte ins Innere von BC und schlug hart auf dem Boden auf. Der Bordcomputer erwachte sofort zum Leben.
„Willkommen Lex.“
Er wusste, dass sein Shuttle darauf eingestellt war, auf seinen genetischen Code zu reagieren. Der Empfang war nichts weiter als ein einprogrammiertes Verfahren, das automatisch seinen Lauf nahm – dennoch empfand Lex große Freude darüber, dass BC ihn wie einen Freund willkommen hieß. Ein Stück Technik, das ihm das Gefühl gab, zuhause zu sein.
„BC, starte die Triebwerke! Wir müssen sofort los!“
Schüsse prasselten gegen die Außenhülle. Die Triebwerke liefen an. Der Bordcomputer meldete sich. „Du bist verletzt. Wünschst du, das Heilungsprogramm für Humanoide zu starten?“
„Später. Dafür ist jetzt keine Zeit. Heb ab, sobald die Triebwerke uns genug Schub geben.“
„Es wird noch zehn Sekunden dauern,
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