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Lex Warren E-Book

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Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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ist.“
    „Wenn er sie nicht aushält, war er nicht der Richtige. Betrachte es als einen Test seiner Fähigkeiten.“ Sie gab Torlat ein Zeichen, der sofort heraneilte, um Frazer seinem Schicksal entgegen zu führen.
    Benahra schlug ihm auf die Finger, als er seine Hand auf Frazers Schulter legte.
    „Ich werde nicht riskieren, ihn bei der Prozedur zu verlieren! Er wird sie später vollziehen, nicht heute!“
    Torlat schien alles andere als traurig über ihre Entscheidung zu sein, denn so hatte er das Privileg, offiziell ihr erster Mann zu sein. Auch Benahras Mutter gefiel der Gedanke und sie widmete Frazer einen letzten abfälligen Blick, bevor sie sagte: „Dann lass uns beginnen! Torlat ist gesund und begierig darauf, die Zeremonie zu vollziehen.“
    Sie begaben sich in eine Ecke des Raumes, in der alles vorbereitet war. Die Flammen im Kamin züngelten wild, als wüssten sie um ihre ganz besondere Rolle.
    „Wir haben es in der Machart unserer eigenen Initialen anfertigen lassen. Gefällt es dir?“, fragte Lilana aufgeregt. Sie zeigte ihr ein Stück Eisen, das an einer Stange befestigt war und die Buchstaben BC trug.
    „Ja, wirklich sehr schön.“ Benahra versuchte, ein dankbares Lächeln zustande zu bringen. Vor ihr ging Torlat auf die Knie. Er blickte sie erwartungsvoll an. Die Muskeln seines Oberkörpers waren angespannt.
    Benahra nahm das Eisen und hielt es ins Feuer. Sie starrte auf die Holzscheite, die sich von den lodernden Flammen verzehren ließen. Das Eisen begann zu glühen. Benahras Mutter sprach ein paar Worte zu Torlat in der alten Sprache, die den Treueschwur beinhalteten. Benahra wusste, dass er sich damit zu ihrem Besitz erklärte. Sie würde von nun an über ihn bestimmen. Vorsichtig nahm sie das Eisen aus dem Feuer. „So sei es!“ Sie presste das noch glühende Metall auf Torlats Brust.
    Er schrie aus Leibeskräften. Es war Benahras Name, den er in seinem Schmerz brüllte. Doch Benahra hörte noch etwas anderes. Im Vergleich war es nur ein Flüstern, aber es erschütterte sie noch mehr, als Torlats laute Qual.
    „Du verdammtes, lügnerisches Dreckstück!“
    Sie löste das Eisen vorsichtig von Torlats Brust. Seine Haut warf an der verbrannten Stelle bereits Blasen. Es stank erbärmlich. Der Geruch von verbranntem Fleisch gehörte zum Ritual und wurde von ihren Schwestern und ihrer Familie durch tiefes Einatmen gefeiert. Benahra hatte die Luft angehalten und ihr wurde schlecht. Schlecht vom Gestank. Schlecht vor Scham. Und schlecht, weil sie ahnte, dass Miles Frazer ihr den Tod wünschte.
    Sie blickte sich zu ihm um. Unverwandt starrte er sie an. Benahra erschrak, als sie erkannte, dass in seinem Blick der Zorn einem anderen Ausdruck gewichen war. Frazers Augen zeigten Hoffnungslosigkeit. So gerne hätte sie ihm gesagt, dass er keine Angst haben müsste. Sie hätte alles dafür gegeben, ihm begreiflich zu machen, dass Torlat es wirklich so gewollt hatte … Gewollt ... In ihrem Kopf breitete sich stechender Schmerz aus, als ihr klar wurde, dass Torlat gar keine andere Wahl gehabt hatte, als seine Versklavung zu wünschen, sofern er weiterleben wollte. Benahra erkannte ohne den Schleier, der zuvor ihr Denken getrübt hatte, dass nicht nur Menschen in der Verzweiflung zu allem in der Lage waren, sondern ebenfalls die Männer ihres eigenen Planeten.
    „Ich werde Torlat die heilenden Kräuter auflegen“, sagte Benahras Mutter. Die Schwestern eilten zu den Regalen in einer kleinen Kammer, um das Benötigte zu holen. Benahras Blick blieb auf Frazer gerichtet.
    „Ja, kümmert euch um ihn. Ich werde ihn später in meine neue Behausung führen. Torlat soll sich ein wenig ausruhen. Er hier“, sie zeigte auf Frazer, „wird mir auf der Stelle dienen. Die Prozedur hat meine Lust gesteigert, und er soll zeigen, was er kann!“
    „Dann geht! Ich bin froh, wenn der Menschenmann mein Haus verlässt. Wir schicken dir Torlat nach, sobald die Sonne untergeht.“
    Benahra verabschiedete sich von ihrer Mutter und den Schwestern. Sie machte Frazer ein Zeichen, dass er ihr folgen sollte. Er kam der Aufforderung nach, doch sein Blick war mörderisch.
    Gemeinsam verließen sie das Haus. Es hatte geregnet und die lehmigen Straßen wiesen große Pfützen auf.
    „Wir müssen den Weg hinaufgehen. Mein Haus liegt oben auf dem Hügel am Waldrand.“
    Frazer machte kein Zeichen, ob er sie verstanden hatte. Benahra betrachtete seine Handfesseln. Sie waren stark und unnachgiebig.
    „Wenn wir angekommen sind, werde

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