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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Hafen ernsthaft zu inspizieren; sie forschte nach einem Gesicht, das sie kannte, suchte nach einem Freund.
    Sie entdeckte ihn, als er auf sie zukam; das zerfurchte, ein wenig an einen Affen erinnernde Gesicht wirkte besorgt, der Ausdruck in den hellbraunen Augen war nicht zu deuten. Unter der Stupsnase spross ein für einen Liaden höchst untypischer Schnurrbart.
    Um ein Haar hätte sie ihm etwas zugerufen, doch ihr Misstrauen und ihr Training hielten sie davon ab. Was immer hier nicht stimmte, sie musste es überleben. Ihre Sicherheit hing davon ab, dass sie die Beobachter ignorierte, sie glauben machte, sie hätte nichts Ungewöhnliches bemerkt.
    Sie beschleunigte ihre Schritte, als der Plan Gestalt annahm, und das letzte Stück rannte sie beinahe, um sich in seine Arme zu werfen.
    In sein verdutztes Gesicht blickend, gurrte sie in dem Tonfall intimer Freunde: »Clonak, ich konnte es gar nicht abwarten, dich wiederzusehen!«
    Überraschung spiegelte sich in seinen braunen Augen, dann drückte er sie in einer überzeugenden Umarmung an sich und senkte den Kopf, damit sie ihn küssen konnte. »Entzücken meiner Nächte, auch ich habe mich nach dir verzehrt!«
     
    Er hatte ihren Blick aufgefangen und wusste, dass sie Verdacht geschöpft hatte; es war ihr also aufgefallen. Schnell, Shadia, schnell! Er löste die Umarmung, hob den Kopf und erkannte, was sie vorhatten. Das Muster ließ keinen Zweifel mehr zu.
    »Und nun, mein Liebling, müssen wir leider sofort zu deinem Schiff zurückkehren.« Er legte leicht eine Hand auf ihren Rücken und spürte, dass sie begriffen hatte. Kluges Mädchen!
    »Wie war dein Törn, Shadia? Hattest du Gelegenheit, dich ein bisschen auszuruhen und dich dabei nach mir zu sehnen …«
    Im selben Plauderton weiterplappernd, flocht er abrupt ein: »Dort hinten … drei an der linken Seite, zwei an der rechten.« Es war ganz offensichtlich, dass man versuchte, ihnen den Weg zum Schiff abzuschneiden.
    »Wie schlimm ist es?«, murmelte sie, lächelte strahlend zu ihm hinauf und passte sich seiner raschen Gangart an.
    »Fünfzehn Sekunden nachdem wir die Leiter hochgestiegen sind, muss das Schiff starten.«
    »Wir werden jemanden umbringen!«
    »Gib eine Warnung durch, damit sie fünf Sekunden Zeit haben, sich in Sicherheit zu bringen. Ich kann das Steuer übernehmen, wenn es dir lieber ist.«
    »Finger weg von meinem Schiff!«
    »Was anderes hatte ich von dir auch nicht erwartet. Du bist schon ein tolles Weib!«, meinte er, als sie den Fuß der Startrampe erreichten.
    Das Geräusch sich eilig nähernder Schritte war zu hören, und als Shadias Hände die Luke berührten, stürmten sie auf das Schiff zu.
     
    Clonak fing den Gürtel auf, den sie ihm zuwarf, griff nach der erstbesten Pistole und feuerte eine Salve in die Startrampe.
    Alarmsirenen schrillten; er knallte die Luke zu, während das Warnsignal des Schiffs, das einen Notstart ankündigte, durch den Hafen dröhnte. Das Letzte, was er von der Basis sah, waren ein paar Leute, die wie erstarrt dastanden, derweil andere, besser informierte, loshetzten und sich in Sicherheit brachten.
    »Jetzt!«
    Die Notstart-Warnung verstummte; er hangelte nach dem Sitz und wäre um ein Haar quer darübergefallen, als das Schiff abhob.
    »Was die da unten nicht geschafft haben, wäre dir fast gelungen, mein Herzblatt. Mit diesem Start hättest du mich beinahe umgebracht!«, knurrte er und tastete sich auf den Kopilotensessel.
    »Neun Sekunden!«, schnappte Shadia.
    »Oh! Super! Lass mal hören, was das Kom sagt, ja?«
    Aus dem Kom plärrte ein nahezu unverständliches Gemisch aus Rufen, Anfragen und Befehlen. Notkanäle knisterten; wenige Sekunden später kam die Meldung, dass durch den Blitzstart fünf Personen verletzt worden seien, einige davon schwer.
    »Ne’Zame, kehren Sie sofort zurück und melden Sie sich im Hauptquartier! Gehen Sie nicht in den Orbit! Ich wiederhole: Nicht in den Orbit gehen! Brechen Sie den Start ab und kehren Sie unverzüglich zur Basis zurück!«
    Das Schiff beschleunigte rasant. Clonak hatte das Gefühl, durch den gewaltigen Andruck zerquetscht zu werden, doch er schaffte es, seine Hand an die Lippen zu legen und Shadia zu signalisieren, sie solle schweigen.
    Die Bodenkontrolle forderte ein Eingreifen, und plötzlich war auch die Orbitalkontrolle im Spiel.
    »Was geht hier eigentlich vor?«, erkundigte sich Shadia endlich, das Schiff manuell steuernd.
    »Die AIA steckt dahinter. Hatte keine Möglichkeit, dich zu warnen …« Er

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