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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Überraschung. »Die Treppe führt tief nach unten.«
    »Fühlst du dich sicher genug, um sie hinunterzugehen? Oder macht die große Tiefe dir Angst?«
    »Ich habe keine Angst«, antwortet sie ohne zu zögern. »Soll ich die Treppe hinabsteigen?«
    »Aber nur, wenn du es willst, Miri.«
    »Ich will es.« Eine kleine Pause trat ein, dann fragte sie: »Val Con?«
    »Ja.«
    »Da ist eine Tür.«
    »So?«, murmelte er. »Kannst du sie mir beschreiben?«
    »Es ist eine altmodische Tür – ganz aus glänzendem, dunkelbraunen Holz mit einem großen Messingknauf. Das Schlüsselloch ist so groß wie meine Faust.«
    »Möchtest du die Tür öffnen? Oder lieber umkehren?«
    »Ich würde sie gern öffnen«, erwiderte sie resolut, »aber ich habe keinen Schlüssel.«
    »Such mal in deiner Tasche nach«, schlug er leise vor.
    »Nein, einen Schlüssel, der in dieses Schloss passen würde, habe ich nicht …« Ihre Brauen zuckten. »Verdammt will ich sein!«
    Sie schwieg eine geraume Weile, dann sagte sie: »Val Con?« Ihre Stimme klang erstaunt und aufgeregt.
    »Ja, Cha’trez.«
    »Hinter der Tür befindet sich eine Bibliothek«, hauchte sie. »So viele Bücher habe ich noch nie gesehen, gebundene und elektronische! Ich sehe einen Tisch und einen großen Polstersessel, Kerzen, allerhand Schnickschnack und oh … oh …«
    »Was ist los?« Er bemühte sich, ruhig zu sprechen.
    »Jetzt stecke ich echt in Schwierigkeiten, Boss: Hier drin gibt es eine Planetenlandschaft von Belansium.«
    Er schmunzelte. »Mach dir deshalb keine Sorgen. Gefällt dir der Raum?«
    »Und ob! Ist dein Raum genauso schön?«
    »Jeder Raum ist anders«, klärte er sie auf, wobei er sich hütete, an seinen eigenen Raum zu denken, der mittlerweile verwüstet sein musste, falls er überhaupt noch existierte. »Ich freue mich, dass du glücklich bist.«
    Nach kurzem Überlegen entschloss er sich, ein wenig von Clonaks Technik abzuweichen. »Miri?«
    »Ja.«
    »Darf ich dir etwas schenken?«
    Ihre Brauen zogen sich ein wenig zusammen. »Du willst mir ein Geschenk machen? Warum?«
    Er zuckte zusammen. »Weil es mir Freude macht«, antwortete er. »Erlaubst du mir, dass ich dir etwas gebe?«
    »Ja.«
    »Danke«, erwiderte er ernst. »Schau auf den Sessel. Siehst du das Buch, das darauf liegt? Es ist ein ziemlich schmales Buch, aus Papier und mit einem Einband …«
    »Ich sehe es!« Nach einer Weile fuhr sie stockend fort: »Val Con? Es ist wunderschön. Bist du sicher, dass du es mir schenken willst?«
    Er streckte die Hand aus, um ihr Gesicht zu berühren, doch im letzten Augenblick zog er sie wieder zurück. »Ja, ich mache dir dieses Geschenk von ganzem Herzen.« Ein paar Sekunden lang schwieg er. »Hör mir bitte zu, ich möchte dir etwas über dieses Buch erzählen. Wenn du es aufschlägst, wirst du sehen, dass die Seiten leer sind, bis auf die ersten vier, auf die ich etwas für dich geschrieben habe.«
    »Es stimmt, das Buch besteht fast nur aus leeren Seiten.«
    »Und auf der ersten Seite steht das Wort ›schlafen‹, nicht wahr?«
    »Ja«, pflichtete sie ihm bei.
    »Blättere bitte um. Auf der nächsten Seite steht ›lernen‹, auf der dritten ›entspannen‹, und auf der vierten ›zurückkehren‹, habe ich recht?«
    »Ja, du hast recht.«
    »Also, jedes Mal, wenn du deine Bibliothek betrittst, kannst du dieses Buch in die Hand nehmen und wählen, was du tun möchtest. Wenn du schlafen willst, brauchst du nur die entsprechende Seite aufzuschlagen und dich auf das Wort zu konzentrieren – und schon schläfst du ein. Wenn du die Ereignisse des Tages überdenken und einordnen willst, oder wenn du glaubst, du müsstest irgendein Problem lösen, schlägst du die Seite mit dem Begriff ›lernen‹ auf, und dein Geist ist so erfrischt, dass er wieder arbeiten kann.
    Solltest du jedoch merken, dass du dich verkrampfst, gehst du einfach in die Bibliothek und betrachtest das Wort ›entspannen‹. Sowie du den Wunsch verspürst, wieder in die Welt außerhalb deines Schutzraums zurückzukehren, richtest du deine Aufmerksamkeit auf die vierte Seite, und du wirst wach.« Er wartete einen Moment, bis Miri all das in sich aufgenommen hatte.
    »Miri, schlage bitte im Buch die Seite auf, auf die ich ›zurückkehren‹ geschrieben habe. Konzentriere dich …«
    Sie sog einmal scharf die Luft ein, dann öffnete sie die Augen und lächelte ihn milde an.
    Er lächelte zurück. »Hallo, Miri.«
    »Hi.« Sie streckte sich wie eine Katze, und ihr Lächeln verbreiterte

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