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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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seine eigenen Ziele und Zwecke benutzte. Durch ihre Sucht hielt er sie in Schach – vermutlich versorgte er sie mit dem Stoff und machte sie auf diese Weise von sich abhängig.
    Die eigentliche Mission auf Lufkit war ein Erfolg gewesen, aber ehe Val Con yos’Phelium das für ihn bereitgestellte Schiff besteigen konnte, das ihn nach Hause bringen sollte, musste irgendetwas gewaltig schiefgelaufen sein. Irgendwann nach der Beendigung seiner Mission und vor der Schießerei zwischen der Polizei von Lufkit und Mitgliedern der örtlichen Juntavas-Zelle – mehrere auf Lufkit erscheinende populäre Zeitungen hatten davon berichtet – hatte Val Con yos’Phelium die Dienste von Miri Robertson in Anspruch genommen, einer ehemaligen Söldnerin, die bis vor Kurzem noch als Bodyguard tätig gewesen war.
    Angenommen, yos’Phelium hatte gemerkt, dass sich seine Situation verschlechterte. Weiterhin angenommen, er sah ein, dass er irgendwann einmal schlafen musste, einfach weil es eine physiologische Notwendigkeit war. Wenn man von Feinden umzingelt war und hinter jeder Ecke ein Mörder lauerte, war es natürlich das Klügste, jemanden anzuheuern, der einen bewachte, wenn man sich aufs Ohr legte. Der Zufall hatte ihn mit einer Person zusammengebracht, die sich im Wachdienst auskannte und außerdem im Umgang mit den verschiedensten Waffen geübt war. Und diese Lösung hatte ja bestens funktioniert, das zeigten die Umstände.
    Nachdem yos’Phelium die Erfahrung gemacht hatte, dass die Frau ihm von Nutzen sein konnte – und vielleicht verunsichert war, was die nächste Zukunft an weiteren Überraschungen für ihn parat hielt –, nahm er sie einfach mit an Bord des Schiffs, das den Clutch-Turtles gehörte. Auf ihre primitive, brutale Art war die Frau gewiss sehr kompetent und möglicherweise sogar loyal; aber wenn seine Vermutung zutraf und sie immer noch von Cloud abhängig war, musste yos’Phelium sich vor Antritt der Reise mit einer ziemlichen Menge Lethecronaxion versorgt haben.
    Sig’Alda berechnete erneut die Chancen.
    .8
    Nicht schlecht. Die Frau wurde von yos’Phelium lediglich benutzt; der Zufall hatte die beiden zusammengeführt, und unter dem Druck der Ereignisse waren sie zu einem eingespielten Team geworden. Er war töricht gewesen, jemals etwas anderes anzunehmen. Als ob ein hervorragend ausgebildeter Agent sich aus persönlichen Gründen mit einem terranischen Weibsbild abgeben würde!
    Nachdem sig’Alda mit seinen Schlussfolgerungen einigermaßen zufrieden war, begann er, die Koordinaten der Planeten, die yos’Phelium mit dem beschädigten Schiff hätte erreichen können, auf die Graphik über dem Schreibtisch zu übertragen. Mehrere der dort dargestellten Welten waren Sperrzonen. Aber die Aufgaben, die die Scouts zu erfüllen hatten, führten sie oftmals in die eigentümlichsten Gegenden, und natürlich konnte es passieren, dass sie im Orbit irgendeiner Verbotenen Welt landeten. Das Beste wäre, wenn er die Berichte der Scouts über solche Sperrgebiete studierte und sich erst dann einen Plan für seine weitere Vorgehensweise zurechtlegte.

Vandar
Springbreeze Farm
     
    Z hena Trelu überließ es ihren Gästen, den Abendbrottisch abzuräumen, und schlurfte durch den Flur; mit einer Hand hielt sie den Schlüssel fest umklammert, während sich in ihrem Kopf schwerste Bedenken zusammenbrauten. Vom vielen Grübeln brummte ihr schon der Schädel. Bald würde der Meltz-Junge hier eintreffen, um Jerrys Klavier zu stimmen, weil sie es ihm ausdrücklich erlaubt hatte. Doch mittlerweile war sie sich nicht mehr so sicher, ob sie weise gehandelt hatte.
    An der Tür des abgesperrten Zimmers blieb sie stehen, blickte zwischen dem Schlüssel in ihrer Faust und dem Schloss hin und her und hoffte insgeheim, nach so vielen Jahren ließe sich das Schloss vielleicht gar nicht mehr öffnen.
    Hinter ihrem Rücken hörte sie ein Geräusch.
    Sie fuhr herum – und da stand Miri; in ihrem spitzen Gesicht wirkten die grauen Augen übergroß. Zaghaft streckte das Mädchen eine Hand aus. »Zhena Trelu, bitte, lass Cory auf dem Klavier spielen.«
    Der Tonfall hätte nicht milder oder flehentlicher sein können, doch die alte Frau reagierte mit einem heftigen Wutausbruch. Sie flüchtete sich in ihren Groll, weil sie ihre Verstörtheit nicht länger ertragen konnte.
    »Warum beim Wind sollte ich ihm das gestatten?«, legte sie los. Sie wusste, dass sie sich irrational verhielt, aber das war ihr einerlei. Sie hatte den Schmerz und den

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