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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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und ging nach oben in ihre Kammer; Kem und Meri boten ihr an, sie hinauf zu begleiten, doch sie winkte ab.
    Ihr Rückzug machte Hakan bewusst, wie spät es bereits war. Er und Kem rüsteten sich zum Gehen, doch vor ihrem endgültigen Aufbruch luden sie ihre neuen Freunde für den Abend des Merin zu sich zum Essen ein. Es wurde vereinbart, dass Hakan sie abholte.
    Als die Rücklichter von Hakans Auto nicht mehr zu sehen waren, lehnte sich Miri seufzend gegen Val Con. »Boss, ich glaube, ich habe einen Schwips.«
    Er lachte leise und zog sie enger an sich. »Ich fürchte, ich bin auch betrunken, Cha’trez.«
    »Es scheint, als wären wir beide Säufer«, kommentierte sie, drehte sich zu ihm um und grinste ihn an. »Einer von uns sollte immer nüchtern bleiben, um den anderen ins Bett zu bringen. Und was machen wir jetzt?«
    Er tat so, als würde er über das Problem nachgrübeln, dann legte er seinen Arm um ihre Taille und bugsierte sie in den Hausflur zurück. »In diesem Fall«, meinte er, während er die Tür sorgfältig verriegelte, »müssen wir uns gegenseitig stützen.«
    »Von mir aus gern«, stimmte Miri zu und legte wiederum ihren Arm um seine Taille.
    Indem einer dem anderen Halt gab, erreichten sie ohne Zwischenfälle ihr Schlafzimmer.
     
    Noch vor dem Morgengrauen wurde Val Con langsam wach. Er hielt die Augen geschlossen, spürte Miris Körper, der sich eng an seinen schmiegte; ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter, einen Arm hatte sie über seine Brust gelegt. Zuerst fühlte er nichts als Wohlbehagen und Zufriedenheit; dann hörte er plötzlich das Lied.
    Obschon »hören« nicht der passende Ausdruck war, um diese Wahrnehmung zu beschreiben; und es war auch kein richtiges »Lied«. Vorsichtig, mit geschlossenen Augen, suchte er nach dem Lied, das nur in seinem Kopf existierte, und er fand es: ein Etwas aus strahlender Helle und Wärme, das selbstvergessen vor sich hin sang … und stark nach einer Vorahnung schmeckte.
    Er betrachtete das Phänomen eine Weile, erinnerte sich an die alten Legenden, wusste, womit er es zu tun hatte, und hätte vor Erleichterung jubeln können.
    Die Götter machen uns ein Geschenk, freute er sich.
    Und der Teil von ihm, der Korval war, antwortete: So sollte es auch sein. Die Götter sind uns eine Menge schuldig.
    Sie lebt und ist wohlauf, triumphierte das Lied, das keines war. Miri lebt. Miri ist wohlauf.
    Einen Moment lang wallte Furcht in ihm auf, als er daran dachte, was für ein Mann er jetzt war. Aber dann sagte er sich, dass seine Lebensgefährtin über keinerlei mediale Begabung zu verfügen schien und ihn höchstwahrscheinlich gar nicht hören konnte – und die Angst flaute ab.
    Er bewegte sich ein bisschen, kuschelte sich an die Frau an seiner Seite und barg sein Gesicht in die duftige Wolke ihrer Haare. Innerlich wie äußerlich von wärmender Liebe umhüllt, glitt Val Con in den Schlaf zurück.

Vandar
Springbreeze Farm
     
    V al Con saß am Klavier und improvisierte eine Melodie nach der anderen. Ab und zu drang durch den Korridor das Geräusch von Zhena Trelus Radio an seine Ohren, und irgendwo in der Nähe rührte sich Borril und stöhnte. Er wunderte sich kurz, wo Miri stecken mochte, dann fiel ihm wieder das Lied mit seiner freudigen Botschaft ein: Miri lebt und ist wohlauf… sie lebt und ist wohlauf…
    Ein Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln, während er sich wieder seiner Musik widmete; er griff das Motiv des Stücks auf, das er und Hakan am vergangenen Abend gespielt hatten. Kopfschüttelnd klimperte er die Melodie von Anfang bis Ende, dann begann er von Neuem, dieses Mal jedoch ernsthaft.
    Ich muss üben und nochmals üben, ermahnte er sich, ein amüsiertes Schmunzeln auf den Lippen. Vielleicht schafft Haken es ja, für uns zwei einen Job als Profi-Musiker zu ergattern, und dann muss ich fit sein. Er hatte nicht die geringste Ahnung, ob eine solche Möglichkeit überhaupt bestand, aber Hakan sprach von kaum etwas anderem. Anscheinend fand in Kürze irgendein Jahrmarkt statt, und Hakan versteifte sich darauf, sie sollten mit ihrer Musik öffentlich auftreten. Der Lohn für eine Vorstellung sei nicht der Rede wert, hatte Hakan erklärt, und er bestand sogar darauf, Cory solle die vollständige Summe bekommen, denn Zhena Trelu bezahlte ihre Schützlinge für deren Arbeit nicht mit Bargeld. Der einzige Grund, sich vor Publikum zu präsentieren, bestand laut Hakans Aussage darin, auf sich aufmerksam zu machen; denn angeblich kam alle Welt zum

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